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Offset: Didi Danquart schickt Alexandra Maria Lara auf einen kulturellen Crashkurs zwischen Ost und West.

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Handlung und Hintergrund

Ingenieur Stefan (Felix Klare) kommt von Deutschland nach Bukarest, um im Druckereibetrieb von Iorga (Razvan Vasilescu) die neue Offsetmaschine zu installieren. Dabei macht er die Bekanntschaft der schönen Übersetzerin Brindusa (Alexandra Maria Lara), in die jedoch auch Iorga verliebt ist. Als Stefan und Brindusa nicht mehr von einander lassen können und den gemeinsamen Umzug nach Deutschland planen, zieht Iorga alle Register, um die Hochzeit zu vereiteln.

Geräuschvoller Zusammenprall von Kulturen, Systemen und Gefühlen im neuen Werk und originellen Liebesfilm von Regisseur Didi Danquart („Pannwitzblick“, „Viehjud Levi„).

Ingenieur Stephan soll für den rumänischen Druckerbesitzer Iorga eine neue Offsetmaschine installieren. Zwischen ihm und der Dolmetscherin Brindusa, die zugleich Iorgas Sekretärin ist, funkt es. Die beiden wollen nach Deutschland und dort heiraten. Iorga will dies mit aller Macht verhindern. Es entspinnt sich ein Dreieck um Liebe, Macht und den Gegensatz zwischen Ost und West.

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Der junge deutsche Ingenieur Stefan kommt nach Bukarest, wo er in einer Druckerei eine neue Maschine installieren soll. Dabei verliebt er sich in die hübsche Dolmetscherin Brindusa. Diese wiederum erwidert zwar Stefans Avancen, kann sich diesem aber nicht mit Haut und Haaren hingeben. Der Grund: Ihr Chef, der dominante, gewaltbereite Druckereibesitzer Iorga, denkt gar nicht daran, seine einstige Geliebte kampflos ziehen zu lassen. Auch dann nicht, als Stefans Eltern anreisen, um der kurz bevorstehenden Hochzeit beizuwohnen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Didi Danquart
Produzent
  • Boris Michalski
Darsteller
  • Alexandra Maria Lara,
  • Felix Klare,
  • Katharina Thalbach,
  • Manfred Zapatka,
  • Anna Stieblich,
  • Razvan Vasilescu,
  • Ioana Abur,
  • Valentin Platareanu,
  • Bruno Cathomas
Drehbuch
  • Didi Danquart,
  • Cristi Puiu,
  • Rázvan Rádulescu
Musik
  • Klaus Buhlert
Kamera
  • Johann Feindt
Schnitt
  • Nico Hain
Casting
  • Didi Danquart,
  • Cristian Mungiu

Kritikerrezensionen

    1. Mit poetischer Behäbigkeit schlurft ein Patient durch einen heruntergekommenen Krankenhausflur. So beginnt „Offset“, der neue Film von Didi Danquart. Doch mit der Poesie ist es vorbei, sobald die Realität Einzug hält. Thematisiert wird hier eine frische Liebe, die zwischen den Fronten zweier Kulturkreise zu zerbrechen droht. Deutschland trifft auf Rumänien, eine selbstbewusste Demokratie auf ein Land im Aufbau.

      Bei einem solchen Aufeinanderprall entladen sich Überheblichkeit, Arroganz und verletzter Stolz. Sprachbarrieren, Missverständnisse und Vorurteile bewirken ein Übriges und sorgen dafür, dass auch alltägliche Probleme unüberwindlich scheinen. Unter diesen Bedingungen wird eine Beziehung besonderen Prüfungen unterworfen, was im Verlauf der Handlung immer wieder für überraschende Wendungen und steigende Spannung sorgt.

      Besonders Brindusa hat unter der Macht und der Last des Verstehens zu leiden. In ihrer Umgebung vermischen sich das Rumänische mit dem Deutschen, dem Französischen und Englischen. In diesem Sprachgewirr ist sie die einzige, die in der Lage ist, den Überblick zu behalten. Unter diesem Druck schwankt sie zwischen Verweigerungshaltung und Vermittlungswunsch. Doch auch der Versuch, eine Brücke zwischen den Welten und den Sprachen zu schlagen, misslingt immer wieder.

      Denn die Anwesenden reden bisweilen lustvoll und zerstörerisch aneinander vorbei. Manchmal scheinen sie auch einfach nicht zu wissen, was in einer gegebenen Situation zu sagen wäre. Schweigen wird zur unangenehmen Lösung eines Problems, dem sich niemand stellen will. Verharrend in der eigenen Welt, traut sich kaum einer, in die des Gegenübers vorzudringen. Verständnis und Verstehen werden auf diese Weise unmöglich gemacht.

      Der Handlungsort – Rumänien – bietet eine durchaus austauschbare Kulisse für die Handlung. Denn im Vordergrund stehen die Figuren. Ihre innere Zerissenheit und ihr Kampf füreinander und gegeneinander. Helden gibt es dabei keine. Alle Figuren sind ausgestattet mit ganz individuellen, menschlichen Makeln. Und so mag man sich mit keinem von ihnen so recht identifizieren.

      Vielleicht gelingt es „Offset“ gerade durch diese Uneindeutigkeit, den Zuschauer an sich zu binden. Man kann die Sympathien immer wieder umverteilen und in jedem Teil der Handlung etwas entdecken, dem man besonderes Verständnis entgegenbringen kann – oder eben nicht. Durch die eigenen ständigen Seitenwechsel ist es möglich, tief in die gezeigte Problematik einzudringen.

      Diese Problematik, der Kampf um die Aufrechterhaltung einer Liebe inmitten kultureller und sozialer Barrieren, ist gleichermaßen aktuell und spannungsgeladen. Doch nicht nur das macht „Offset“ zu einem lohnenswerten Film. Zusätzlich zu den sorgfältig aufgebauten Figuren weiß er durch seine visuelle Ausgestaltung zu überzeugen. Und Katharina Thalbach in der Rolle der skeptischen Mutter, ist ein Ereignis für das allein sich ein Kinobesuch bereits lohnt.

      Fazit: Ein lohnenswerter Film über eine Liebe, die zwischen kulturellen und sozialen Barrieren zu zerbrechen droht.
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    2. Offset: Didi Danquart schickt Alexandra Maria Lara auf einen kulturellen Crashkurs zwischen Ost und West.

      In seinem ersten Kinofilm seit „Viehjud Levi“ verstört Didi Danquart mit einem düsteren Rumänien-Porträt und einer unerfüllten Liebesgeschichte.

      Als Wessie hat man ja ein ganz bestimmtes Bild von Rumänien: Viel Tristesse, alles grau in grau, eine kaputte Infrastruktur, jede Menge Armut und Korruption und im Prinzip nichts Schönes, was einen dortigen Aufenthalt erstrebenswert machen würde. Genau diese Vorurteile bestätigt jetzt Didi Danquart in „Offset“, der im Bukarest des Jahres 2005 angesiedelt ist und eigentlich eine Dreiecksgeschichte erzählt. Schauplatz ist, wie der Titel erahnen lässt, eine Druckerei. Dort verliebt sich der junge deutsche Ingenieur Stefan (Felix Klare), der eine neue Maschine installieren soll, in die hübsche Dolmetscherin Brindusa (Alexandra Maria Lara). Die wiederum erwidert zwar Stefans Avancen, kann sich diesem aber nicht mit Haut und Haaren hingeben. Der Grund: Ihr Chef, der dominante, gewaltbereite Druckereibesitzer Iorga (Razvan Vasilescu), denkt gar nicht daran, seine einstige Geliebte - oder ist sie es möglicherweise immer noch? - kampflos ziehen zu lassen.

      Didi Danquart, der vor acht Jahren mit der Strittmatter-Adaption „Viehjud Levi“ ein flammendes Plädoyer gegen Ausländerhass inszenierte, kann sich nicht so recht entscheiden, was er dem Zuschauer mit „Offset“ vermitteln will. Möchte er auf soziale Missstände in Rumänien aufmerksam machen? Das gelingt ihm zumindest in einigen Passagen recht gut, und zwar in jenen Szenen, wenn Stefans „typisch deutsche“ Eltern - hervorragend verkörpert von Katharina Thalbach und Manfred Zapatka - zur bevorstehenden Hochzeit anreisen und in Bukarest den Culture Clash erleben. Oder liegt Danquart seine verrückte Love Story am Herzen? Doch mit wem soll sich das Publikum identifizieren? Wohl kaum mit Stefan, der sich alsbald als Weichei entpuppt. Auch nicht mit Brindusa, die sich aus unerklärlichen Gründen nicht von ihrem alten Liebhaber losmachen kann. Und erst recht nicht mit Iorga, jenem hässlichen, ungehobelten Geschäftsmann, der beruflich über Leichen geht und seine Ehefrau wie ein Stück Vieh behandelt. Erst wenn Danquart diese verkorkste Dreierbeziehung verlässt, wird „Offset“ wieder interessant. Zum Beispiel, wenn die gebürtige Rumänin Alexandra Maria Lara mit ihrem Filmvater Valentin Platareanu, auch ihr leiblicher Vater und Schauspiellehrer, zusammentrifft. Diese Momente gehören zu den innigsten des Films. Zugleich kann Lara ihr Sprachtalent voll ausschöpfen, denn auf dieser Ebene legt Danquart viel Wert auf Authentizität, lässt seine Figuren in einem Kauderwelsch aus Deutsch, Rumänisch, Englisch, Französisch und Zeichensprache miteinander kommunizieren. Da wird einem dann wieder schmerzlich bewusst, wie steinig der Weg zu einem geeinten Europa noch sein wird. lasso.
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      1. „Offset“ ist ein genau inszenierter europäischer Film, der nicht beschönigt und verharmlost. Grundverschiedene Kulturen reiben sich hier aneinander: Deutschland und Rumänien, Westeuropa und Osteuropa, Männer und Frauen, Liebe und Besitz, Freiheit und Tradition. Was bedeutet Heimat, was die Sprache? Wie gelingt eine Verständigung, ohne die Sprache zu beherrschen? Wie können Ost und West zusammenfinden? Der von Didi Danquart sicher und überlegt inszenierte Film macht deutlich, wie schwer es ist, Missverständnisse zu vermeiden zwischen unterschiedlichen Kulturen.

        Zwei junge Menschen, Stefan und Brindusa, verlieben sich und wollen heiraten. Ort des Geschehens ist Bukarest. Es ist ein Rumänien, arm und stolz, von der Diktatur Ceaucescus zerstört. Der Druckereibesitzer Iorga hat eine neue Offset-Maschine in Deutschland gekauft und mit ihr kam der Ingenieur Stefan, der die Maschine in Betrieb nehmen soll. Das macht Schwierigkeiten, bringt Konflikte zwischen den beiden Männern. Der despotische Chef und Geliebte fordert seine Rechte, er ist die metaphorische Figur des Films, verkörpert den Widerspruch, den Brindusa auf dem Weg in die neue Zeit auszuhalten hat. Ihre Entscheidung, die vertraute Umgebung zu verlassen, ins Ausland zu gehen, ein neues Leben zu beginnen, wird von ihm sabotiert, doch es ist auch Brindusa selbst, die nicht loslassen kann, die dem Neuen, das sie selbst doch will, nicht ganz traut.

        Der Film überzeugt durch seine Bilder, die dramatische Entwicklung macht das Gewicht der Entscheidung deutlich.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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