Orecchie: In der Tragikomödie von Alessandro Aronadio wird ein Mann zur Beerdigung eines Freundes eingeladen, den er gar nicht kennt — der Tag wird daraufhin nur absurder
Handlung und Hintergrund
Als der studierte Philosoph und Aushilfslehrer Lui (Daniele Parisi) aufwacht, hat er ein komisches, nervtötendes Geräusch in den Ohren. Zuerst fällt ihm gar nicht auf, dass er sich in der Wohnung seiner Freundin Alice (Silvia D‘Amico) befindet. Er ist desorientiert. Am Kühlschrank befindet sich eine Notiz, die ihm verrät, dass sein Freund Luigi gestorben sei. Lui ist zu der Beerdigung eingeladen. Doch eigentlich kennt er gar keinen Luigi.
Zunehmend verwirrt begibt sich Lui auf einen surrealen Trip durch die Straßen von Rom. Dabei begegnet er einer Gruppe von Nonnen, einem Ohrenarzt, Hip-Hop-Stars von den Philippinen, und niemand scheint ihn verstehen zu können. Seine Ohrenprobleme werden auch nicht leichter. Der Alltag um ihn herum und schließlich sein Leben selbst werden Lui immer fremder.
„Ohrensausen“ — Hintergrunde
Die Schwarz-Weiß-Tragikomödie von Alessandro Aronadio („Ein Leben, vielleicht auch zwei“) konnte bereits auf zahlreichen Festivals begeistern. „Ohrensausen“ (Originaltitel: „Orecchie“) hat nicht nur einen deftigen und absurden Humor, sondern kann auch mit der tollen Darstellung Daniele Parisi, den bezaubernden Schwarz-Weiß-Bildern und einem Subtext zum Thema Depression überzeugen. Immerhin ist ein Hörsturz oftmals eine Begleiterkrankung einer Depression, die dazu führt, dass Betroffene sich komplett vom Alltag entfremden.
„Ohrensausen“ konnte bereits mehrere Preise gewinnen. Der Film wurde unter anderem im Wettbewerb des renommierten Filmfestivals von Venedig 2016 gezeigt und wurde dort gleich dreifach ausgezeichnet. Regisseur Alessandro Aronadio gewann den Arca Cinema Giovani Award und den FEDIC Award, Hauptdarsteller Daniele Parisi („L’ospite“) wurde mit dem Nuovo Imaie Award bedacht.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Alessandro Aronadio
Darsteller
- Daniele Parisi,
- Silvia d'Amico,
- Rocco Papaleo
Drehbuch
- Alessandro Aronadio