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Oliver Twist: Der junge Oliver Twist wächst in ärmlichsten Verhältnissen und ohne Wärme und Geborgenheit im Waisenhaus in England, Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Als er bei einem Totengräber in die Lehre geschickt wird, gelingt ihm die Flucht nach London. Doch auch in der unheimlichen Großstadt steht ihm das Glück zunächst nicht zur Seite. Er gerät in die Fänge des berüchtigten Bandenchefs Fagin, der elternlose Jungen als...

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Handlung und Hintergrund

Im London des 19. Jahrhunderts gerät der neunjährige Waisenjunge Oliver Twist (Barney Clark) vom Regen in die Traufe, als er aus üblen Kinderarbeitshäusern direkt in die aufnahmebereiten Arme des Gauners Fagin (Ben Kingsley) und seiner Kinderdiebesbande flieht. Als der gutbürgerliche Mr. Brownlow (Edward Hardwicke) in Oliver den vermissten Sohn einer Nichte zu erkennen glaubt, scheint sich das Schicksal zum Guten zu wenden. Fagins skrupelloser Partner Sykes (Jamie Foreman) aber hat andere Pläne.

Persönliche Einflüsse mischen sich mit literarischen, wenn die einstige Kriegswaise Roman Polanski das wohl berühmteste Werk des britischen Literaten Charles Dickens einer weiteren cineastischen Interpretation unterzieht.

Waise Oliver wächst im Armenhaus heran und wird zum Leichenbestatter Sowerberry in die Lehre gegeben. Als er von dort flüchtet, trifft er auf Bande von Kindertaschendieben, die für den Hehler Fagin arbeitet. Oliver soll der Bande beitreten, doch bereits nach kurzer Zeit wird er von Mr. Brownlow, den er bestehlen wollte, erwischt. Anstatt ihn der Polizei zu übergeben, nimmt Brownlow den Jungen bei sich auf und ist erfreut, als sich herausstellt, dass Olivers Mutter seine Nichte war. Der Ganove Sikes entführt kurz darauf Oliver, doch seine Freundin Nancy verhilft ihm zur Flucht. Sikes kann zwar Oliver wieder einfangen, wird aber selbst von einer Menschenmenge gejagt und schließlich getötet.

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Der Waisenjunge Oliver Twist wächst in einem Armenhaus auf. Als billige Arbeitskraft soll er dem Leichenbestatter Sowerberry zu Hand gehen. Doch Oliver nimmt Reißaus und schließt sich einer Bande von Kindertaschendieben an, die für den Hehler Fagin arbeitet. Aber schon nach kurzer Zeit wird Oliver von Mr. Brownlow, einem reichen Gentleman, auf frischer Tat ertappt. Statt jedoch den kleinen Dieb der Polizei zu übergeben, beschließt er, ihn bei sich aufzunehmen. Doch ganz so leicht lässt Fagin seinen neuen Taschendieb nicht ziehen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Roman Polanski
Produzent
  • Robert Benmussa,
  • Alain Sarde
Darsteller
  • Barney Clark,
  • Sir Ben Kingsley,
  • Jamie Foreman,
  • Harry Eden,
  • Leanne Rowe,
  • Lewis Chase,
  • Edward Hardwicke,
  • Jeremy Swift,
  • Mark Strong,
  • Jake Curran,
  • Ophelia Lovibond,
  • Frances Cuka,
  • Chris Overton,
  • Michael Heath,
  • Gillian Hanna,
  • Teresa Churcher,
  • Alun Armstrong,
  • Ian McNeice,
  • Andy de la Tour,
  • Peter Copley,
  • Liz Smith,
  • Frank Finlay
Drehbuch
  • Ronald Harwood
Musik
  • Rachel Portman
Kamera
  • Pawel Edelman
Schnitt
  • Hervé de Luze
Casting
  • Celestia Fox

Kritikerrezensionen

    1. Wieder einmal die originalgetreue Umsetzung eines berühmten Stoffes. Roman Polanskis "Oliver Twist" bietet – wie erwartet – großartige Bilder zu einer großen Geschichte. Auch die durchweg talentierten Darsteller fügen sich perfekt ein. Zwar gibt es die Befürchtung, dass der Film etwas zu lang sei, doch auch jede Länge ist filmisch motiviert und ergibt einen Sinn, wir erleben keine unnötigen Episoden.

      Polanski konzentriert sich in "Oliver Twist" auf die gesellschaftliche Darstellung von Olivers Umfeld. Mit einem ironischen Schuss an Herzlichkeit wird die unterkühlte und distanzierte britische Gesellschaft portraitiert. Dank des geradezu köstlichen Humors sehen wir, wie die Kinder im Waisenhaus hungern müssen, während nebenan die Leiter der Einrichtung sich bei Kerzenlicht den Wanst voll schlingen. Als Oliver schließlich nach mehr Essen fragt, beginnt mit seiner Ausweisung die Odyssee, die ihn schließlich bis nach London führt.

      Immer wieder sehen wir eine kalte Welt, die keine wahren Freunde zu bieten hat. Von den Erwachsenen wird Oliver fortwährend erniedrigt und schlecht behandelt. Von den in etwa gleichaltrigen wird er meist abschätzig betrachtet, obwohl diese meist nicht besser stehen. Wir sehen eine Welt, die nur aus Neid und Hass besteht. Gerade deshalb erscheint es merkwürdig, warum Oliver zufällig den gutherzigen Mr. Brownlow findet. Es drängt sich der Gedanke auf, dass es wohl nur gute und schlechte Menschen auf der Welt gibt. Zwar trauert Oliver auch seinen "schlechten" Freunden, den Dieben, nach, dennoch hat der Film eine eindeutige Botschaft: Nicht das Umfeld entscheidet, sondern der Charakter. Mr. Brownlow stellt fest, dass er in Oliver "etwas Gutes" sieht. Ergo bedeutet dies, dass er in den anderen Straßenjungen nichts Gutes sieht.

      Natürlich ist dies auch auf die inzwischen altbackene Erzählung von Charles Dickens und dessen zeitgenössische, dementsprechend alternative, Weltsicht zurückzuführen. Die daraus resultierenden, aus heutiger Sicht eher flachen, Figuren sprechen daher für sich. Zu der frischen und phantasievollen filmischen Sprache Polanskis würde man sich allerdings auch etwas inhaltliche Frische und Originalität wünschen. Polanskis "Oliver Twist" hat somit einen gewissen historischen Charme, der allerdings durch die professionelle Umsetzung dennoch eine zeitlose Gültigkeit besitzt. Natürlich kann der Stoff für keine Überraschungen sorgen, bietet aber einen faszinierenden Ausflug in Dickens' Welt und vermag es qualitativ hochwertig zu unterhalten.

      Fazit: Anspruchsvolles Kino ohne Ecken und Kanten – eine kunstfertige und originalgetreue Umsetzung des Klassikers.
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