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„Die schlimmste Film-Ära“: Quentin Tarantino rechnet mit Marvel ab

„Die schlimmste Film-Ära“: Quentin Tarantino rechnet mit Marvel ab
© Imago/Everett Collection

Quentin Tarantino macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Marvel-Filme. In einem Podcast nannte der Kult-Filmemacher nun einen weiteren Grund dafür.

Zuletzt übte Quentin Tarantino, Hollywoods einstiges Enfant terrible, harte Kritik an der Hit-Maschinerie Marvel Studios: Den Beteiligten unterstellte der 59-jährige Filmemacher indirekt, ihre Filme nur als eine Art Auftragsarbeit zu betrachten, also als Filme ohne Herzblut dahinter. Man müsse schon ein*e Leiharbeiter*in sein, um solche Filme machen zu wollen – und er sei kein Leiharbeiter, so Tarantino gegenüber Los Angeles Times. Er sei nicht auf der Suche nach einem Job.

 

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Genauso wie er den Filmemacher*innen der sündhaft teuren Marvel-Produktionen jedwede Art von künstlerischer Ambition abspricht, sieht er in den Marvel-Darsteller*innen überhaupt keine Filmstars, wie er als Gast im Podcast „2 Bears, 1 Cave“ verraten hat:

„Teil der Marvelisierung Hollywoods ist, dass es all diese Schauspieler*innen gibt, die berühmt geworden sind und diese Figuren spielen. Aber sie sind keine Filmstars, oder? Captain America ist der Star. Oder Thor ist der Star. Ich meine, ich bin nicht der erste, der das sagt. Ich glaube, das wurde schon zigmal gesagt… aber es ist so, dass diese Franchise-Figuren zu Stars werden. Ich mache sie ehrlich gesagt nicht einmal herunter, aber das ist eines der Vermächtnisse der Marvelisierung Hollywoods.“

Wir tragen gern zur „Marvelisierung Hollywoods“ bei und präsentieren euch im Video, auf was ihr euch demnächst freuen dürft.

Quentin Tarantino klagt an: Marvel-Filme sind Gift für die Filmvielfalt

Ein durchaus strittiger Punkt. Klar ist, dass viele der Marvel-Darsteller*innen vor ihrem Eintritt in das Marvel Cinematic Universe (MCU) im besten Fall bekannt, aber nicht berühmt waren. Erst ihre Marvel-Rollen haben sie in Hollywoods A-Liga katapultiert; so geschehen bei Chris Hemsworth (Thor), Tom Holland (Spider-Man) sowie Chris Pratt (Star-Lord). Ob jemand die nötige Qualifikation zum Star mitbringt, sieht man in der Regel erst, wenn sie auch abseits großer Film-Universen in der Lage sind, Filme zu tragen und zu Hits zu machen. Doch genau da liege der Hund begraben:

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„Als Kind habe ich wie wie verrückt Marvel-Comics gesammelt. Wären diese Filme veröffentlicht worden, als ich in meinen Zwanzigern war, wäre ich verdammt glücklich gewesen und hätte sie total geliebt. Ich meine, es wären nicht die einzigen produzierten Filme gewesen. Sie wären einige unter vielen Filmen gewesen. Aber weißt du, ich bin fast 60, also ja. Nein, ich bin nicht ganz so begeistert von ihnen… Das Einzige, was ich an ihnen auszusetzen habe, ist, dass sie die einzigen [Filme] zu sein scheinen, die gemacht werden. Und sie sind das Einzige, was bei den Fans oder sogar beim Studio, das sie produziert, Begeisterung auslöst. Das ist es, worüber sie sich freuen. Es ist einfach die Tatsache, dass sie diese Film-Ära im Moment komplett repräsentieren. Da ist nicht wirklich Platz für etwas anderes. Das ist mein Problem.“

Quentin Tarantinos gefeierten „Once upon a Time In Hollywood“ könnt ihr über Amazon streamen

Wie man sich als Fan wahrscheinlich denken kann, meint Tarantino mit Film-Ära nicht die Filme, die über Streamingdienste veröffentlicht werden, sondern Filme, die im Kino laufen. Tarantinos Kritik bezieht sich also in erster Linie darauf, dass vor allem Marvel-Filme andere Genres aus den Lichtspielhäusern komplett verdrängen und in der Konsequenz großartigen aufstrebenden Filmemacher*innen den Durchbruch verwehren würden. Und wenn es dann doch einmal ein Film abseits des Comic-Subgenres in die (US-)Kinos schafft, wie aktuell „She Said“ (deutscher Kinostart am 8. Dezember 2022) von Regisseurin Maria Schrader über die Aufdeckung des Harvey-Weinstein-Skandals, dann geht niemand rein. Das Zielpublikum ist es mittlerweile gewohnt, nur noch zu streamen.

Selbst der junge Tarantino hätte es heute wohl schwer, mit seinen Autorenwerken ein Publikum zu finden. Kein Wunder also, dass der Filmemacher in seinem eigenen „The Video Archives“-Podcast die aktuelle Film-Ära als mit die schlimmste bezeichnet:

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„Auch wenn die 1980er-Jahre die Zeit war, in der ich wahrscheinlich mehr Filme gesehen habe, als jemals zuvor – zumindest in Bezug auf die Kinobesuche –, bin ich der Meinung, dass das Kino der Achtziger zusammen mit den Fünfzigern die schlechteste Ära in der Geschichte Hollywoods ist. Das wird nur noch von der aktuellen Ära übertroffen!“

Ihr dürft Quentin Tarantino gerne Lügen strafen, indem ihr mit diesem Quiz beweist, dass euer Filmwissen weit mehr als Marvel beinhaltet:

Das Quiz über Kultfilme: Könnt ihr diese 15 Kultklassiker anhand eines Bildes erkennen?

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