Bei einem Überraschungsbesuch auf dem Sundance Film Festival plauderte Quentin Tarantino aus dem Nähkästchen und nannte den Zeitraum für seinen letzten Film.
In den USA findet abermals das alljährliche Sundance Film Festival in Park City und Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah statt. Einer, der es sich nicht nehmen ließ, sich dort blicken zu lassen und ein wenig aus seinem Leben und seinem Schaffen zu plaudern, war Filmemacher Quentin Tarantino. Immerhin verbinden ihn mit Sicherheit unvergessliche Erinnerungen mit dem von Robert Redford mitbegründeten Filmfestival: Hier fand sein beispielloser Sprung vom Angestellten einer Videothek zum Filmemacher statt: „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“ hatte seine Weltpremiere 1992 auf genau dieser Veranstaltung.
Und was das Publikum und auch seine weltweiten Fans mit am meisten interessieren dürfte, ist die Frage nach seinem zehnten und damit laut eigener Aussage finalen Film als Regisseur. Die Antwort dürfte seinen aktuellen Lebensumständen als zweifacher Vater geschuldet sein. Tarantino lebt die meiste Zeit über mit seiner Familie in Israel und lässt in dieser Hinsicht vermuten, dass das Filmemachen derzeit wohl nicht mehr die höchste Priorität für das einstige Enfant terrible Hollywoods zu haben scheint (via Independent):
„Ich habe es nicht eilig, jetzt in eine Filmproduktion einzusteigen, ich mache das schon seit 30 Jahren. Nächsten Monat wird mein Sohn fünf Jahre alt; und ich habe eine zweieinhalbjährige Tochter. Wenn ich in den USA bin, schreibe ich. Und wenn ich in Israel bin? Dann bin ich ein Abba, was Vater bedeutet. Die Vorstellung, auf eine [filmische] Reise zu gehen, wenn sie noch zu jung sind, um sie zu begreifen, ist für mich nicht verlockend. Ich möchte den Film, den ich machen werde, nicht machen, bevor mein Sohn sechs Jahre alt ist.“
Nur dann sei sichergestellt, dass sein Sohn in der Lage sein werde, eine Erfahrung fürs Leben zu machen, betonte Tarantino. Das sei ihm wichtig. Und seine Tochter? „Meine Tochter ist bereits ein Genie, sie wird es einfach verstehen.“ Da sein Sohn demnach erst 2026 das Alter erreichen wird, das sich der 61-Jährige für ihn wünscht, um ihn mit auf ein Set nehmen zu können, müssen sich Fans wohl darauf einstellen, dass sein letzter Film nicht vor 2027 in die Kinos kommt. Tarantino hat in seiner Karriere mit so einigen Filmstoffen geliebäugelt, darunter sogar mit einem „Star Trek“-Film, doch verwarf jene Ideen wieder. Auch mit den drei Ideen im Videoclip sollten Fans nicht mehr rechnen:
Quentin Tarantino verrät, woran er derzeit arbeitet
Tarantinos bis dato letzte Regiearbeit, „Once Upon a Time… in Hollywood“, liegt mittlerweile schon sechs Jahre zurück. Seinem finalen Werk kam der Filmemacher zuletzt mit dem Projekt „The Movie Critic“ am nächsten, es wurde gar bereits eine Besetzung zusammengestellt, die von Brad Pitt hätte angeführt werden sollen. Dennoch ließ er es letzten Endes fallen. Der Film hätte Ende der 1970er-Jahre in Kalifornien spielen und das Leben eines Filmkritikers in den Mittelpunkt rücken sollen, der für ein Schundblatt schreibt. Es hieß, „The Movie Critic“ hätte gar autobiografische Züge haben sollen. Die Findungsphase für seinen filmischen Schwanengesang muss derzeit warten, Tarantino werkelt an einem Theaterstück; und er könnte damit potenziell zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
„Falls ihr euch wundert, woran ich im Moment arbeite: Ich schreibe ein Theaterstück; und das wird wahrscheinlich das Nächste sein, was ich mache. Wenn es ein Fiasko wird, werde ich es wahrscheinlich nicht verfilmen. Aber wenn es zum Riesenerfolg wird? Dann könnte es mein letzter Film sein.“
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