Wenn Quentin Tarantino über Filme und Hollywoods Filmindustrie spricht, hören nicht nur Fans ganz genau hin. Nun äußerte er sich zu gefeierten Neuverfilmungen.
So recht will es nicht vorangehen mit dem zehnten und finalen Film seiner beispiellosen Hollywood-Karriere als Regisseur: Erst im April dieses Jahres hat Quentin Tarantino das Filmprojekt „The Movie Critic“ fallengelassen. Dabei war es schon recht weit fortgeschritten. Brad Pitt hätte gar die Hauptrolle übernehmen und damit zum dritten Mal mit Tarantino zusammenarbeiten sollen. Ihr bislang letzter gemeinsamer Film, „Once Upon a Time… in Hollywood“, ist bereits fünf Jahre her und wurde von der Fachpresse gefeiert. Doch Tarantino soll unzufrieden gewesen sein mit dem Drehbuch – kein besonders guter Start für den finalen Film. Dass er überhaupt nur zehn Filme als Regisseur verantworten will, liegt nach eigener Aussage daran, dass er nicht zu einem jener Filmschaffenden werden wolle, deren letzte Werke mit zu den schlechtesten in ihren Karrieren zählten. Ein schlechter Film mache drei gute Filme zunichte, betonte Tarantino im Playboy-Interview.
Die Suche nach diesem filmischen Schwanengesang lässt dem 61-Jährigen freilich Zeit für andere schöne Dinge im Leben. Zeit mit seinen kleinen Kindern verbringen zum Beispiel. Der Filmemacher liebt „Peppa Wutz“. Oder über Filme sprechen, so etwa jüngst bei seinem Auftritt im Format „The Bret Easton Ellis Podcast“. Da wurde er vom Schriftsteller Ellis gefragt, ob er denn Denis Villeneuves „Dune 2“ gesehen habe, woraufhin Tarantino in seinen berühmt-berüchtigten Poltermodus schaltete:
„Ich habe [David Lynchs] ‚Dune‘ ein paar Mal gesehen. Ich muss diese Geschichte nicht noch einmal sehen. Ich muss keine Sandwürmer sehen. Ich muss keinen Film sehen, der das Wort ‚Spice‘ so dramatisch ausspricht. Es ist eines dieser ständigen Remakes. Die Leute fragen: ‚Hast du ‚Dune‘ gesehen?‘, ‚Hast du ‚Ripley‘ gesehen?‘, ‚Hast du ‚Shōgun‘ gesehen?‘ Und ich sage: ‚Nein, nein, nein, nein.‘ Es gibt sechs oder sieben ‚Ripley‘-Romane. Wenn man eines davon verfilmt, warum dann genau das, was schon einmal verfilmt wurde? Ich habe diese Geschichte schon zweimal gesehen und sie hat mir in keiner Version wirklich gefallen. Also bin ich wirklich nicht daran interessiert, sie ein drittes Mal anzuschauen.“
Aus dem gleichen Grund hat Tarantino auch absolut kein Interesse daran, die Neuverfilmung von „Shōgun“ anzuschauen, obwohl die herausragende Serie auf Disney+ dieses Jahr 18 Emmys gewonnen hat:
„Ich habe ‚Shōgun‘ in den 80ern gesehen. Ich habe alle 13 Stunden davon gesehen. Ich bin bedient. Ich muss diese Geschichte nicht noch einmal anschauen, mir ist es egal, wie sie es gemacht haben. Es ist mir egal, ob sie mich in eine Zeitmaschine stecken und ins feudale Japan zurückversetzen. Es ist mir egal, ich habe die Geschichte schon gesehen.“
Wusstet ihr, dass Comedian Adam Sandler einmal beinahe in einem Film von Quentin Tarantino mitgespielt hätte? Ihr werdet Augen machen, in welchem genau:
Quentin Tarantino spielte selbst mit dem Gedanken eines Remakes/Reboots
Deutlicher kann Tarantino seine Abneigung gegenüber Remakes und Reboots gar nicht zum Ausdruck bringen. Mit dieser Meinung dürfte er auch nicht allein sein. Dennoch verwundern seine Aussagen ein wenig, denn wenn man es ganz genau betrachtet, könnte man seinen Erstling „Reservoir Dogs“ durchaus als Remake des Hongkonger Pulp-Thrillers „City on Fire“ mit Chow Yun-fat und Danny Lee betrachten. Er selbst hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich als Filmfan stets von Filmklassikern aus aller Welt hat inspirieren lassen.
Tatsächlich spielte er eine Zeit lang mit dem Gedanken, seine Karriere mit einem Remake von „Reservoir Dogs“ zu beenden, um den Kreis zu schließen, wenn man so will. Tarantinos Erstlingswerk könnt ihr über Amazon streamen, mit dem kostenpflichtigen Prime-Video-Channel „Filmlegenden“ auch ohne zusätzliche Kosten.
Wie gut ihr euch selbst mit dem Meister auskennt, dürft ihr mit diesem Quiz auf Herz und Nieren testen: