Der letzte Film in der Karriere von Quentin Tarantino muss weiter warten, denn der Regisseur taucht ein ins Seriengeschäft.
Kultregisseur Quentin Tarantino ist dieser Tage vielbeschäftigt. Um sein neues Buch „Cinema Speculation: Die Filme meines Lebens“ (hier bei Amazon erhältlich) zu bewerben, tourt er gerade durch etliche Shows und Events. Dabei verriet er unter anderem, dass seiner Meinung nach „Once Upon a Time… in Hollywood“ sein bester Film ist. Seit dem alternativen Rückblick in die Ära des New Hollywood sind jetzt allerdings auch schon wieder drei Jahre vergangen und wir wussten in all dieser Zeit nicht, was Tarantino als nächstes plant – bis jetzt.
Denn bei einem der erwähnten Events verriet Quentin Tarantino laut Variety, dass er in 2023 eine Serie drehen wird! Acht Folgen soll diese umfassen, ob die allesamt von Tarantino persönlich inszeniert werden, ist jedoch unklar. Überhaupt enthüllte er keine weiteren Angaben zu dem mysteriösen Projekt, weder über das Genre noch den Inhalt oder ob er wie bei all seinen Filmen auch das Drehbuch beisteuert.
Handelt es sich hierbei vielleicht sogar um „Justified: City Primeval“? Für das Revival der Westernserie „Justified“ mit Timothy Olyphant in der Hauptrolle war Tarantino bereits im Februar 2022 als Regisseur ins Spiel gebracht worden. Variety berichtete damals, der Regisseur sei für ein oder zwei Folgen im Gespräch. Möglicherweise wurde der Plan derart ausgebaut, dass Tarantino doch alle Folgen von „Justified: City Primeval“ übernimmt – was vielleicht nicht zufällig derer genau acht sein sollen (via IMDb). Tarantino hatte aber auch mal enthüllt, dass er einige Folgen der Westernserie „Bounty Law“ geschrieben hat, der fiktiven Serie aus „Once Upon a Time… in Hollywood“, in der Rick Dalton (Leonardo Dicaprio) einen Gastauftritt hatte. So oder so unterscheidet sich das geheimnisvolle Serienprojekt deutlich von Tarantinos letztem Ausflug ins TV-Geschäft: 2005 inszenierte er lediglich zwei Folgen für die Krimiserie „CSI: Vegas“, bei denen er auch das Drehbuch beisteuerte. Mehr unterhaltsame Fakten auch zu Quentin Tarantino findet ihr in unserem Video:
Diesen Marvel-Comic würde Quentin Tarantino gerne verfilmen
Bei dem Event wurde Quentin Tarantino darüber hinaus gefragt, welchen Comic er am liebsten verfilmen würde und seine Wahl fiel tatsächlich auf einen Marvel-Comic: „Sgt. Fury and his Howling Commandos“. Darin geht es um die Abenteuer des späteren S.H.I.E.L.D.-Direktors Nick Fury und seiner Spezialeinheit im Zweiten Weltkrieg. Nick Fury wird im Marvel Cinematic Universe (MCU) bekanntlich von Samuel L. Jackson verkörpert, mit dem Tarantino mehrfach zusammenarbeitete. Die Howling Commandos sahen wir wiederum in „Captain America: The First Avenger“, wo sie Steve Rogers (Chris Evans) zur Seite standen.
Es darf arg bezweifelt werden, dass Tarantino die Comic-Reihe jemals adaptieren wird. Schließlich kämpfte Nick Fury wegen der veränderten zeitlichen Abfolge des MCU nie im Zweiten Weltkrieg und selbst wenn die Marvel Studios die Geschichte als Teil einer alternativen Realität gerne umsetzen würden, dürften sie kaum auf den Filmemacher hoffen. Denn Quentin Tarantino machte erst jüngst klar, dass er kein Interesse daran hat, für Marvel zu arbeiten und wünschte sich im selben Atemzug sogar, dass die Zeit der Superheld*innenfilme eher früh als spät zu Ende geht.
Eher früh als spät endet wohl auch die Kinokarriere von Quentin Tarantino, obwohl er ein Serienprojekt erst einmal vorschiebt. Denn bekanntlich will er lediglich zehn Filme inszenieren, einer fehlt ihm also noch (die beiden „Kill Bill“-Werke zählt er zusammen). Fans fragen sich entsprechend gebannt, was dieser finale Film sein wird. Doch außer ein paar vagen Andeutungen – vielleicht irgendwas mit Horror, „Kill Bill 3“ oder doch das verfrühte Aus nach „Once Upon a Time… in Hollywood“ – hält sich Tarantino bislang zurück. Wir müssen also genau wie bei der geheimnisvollen Serie abwarten und auf weitere Enthüllungen warten.