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Valkyrie: Die Geschichte des aufsehenerregendsten Staatsstreichversuchs im Deutschland des Nationalsozialismus: nach einer schweren Verwundung in Nordafrika kehrt der deutsche Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg nach Deutschland zurück. Aus Angst, Deutschland werde im Zweiten Weltkrieg eine katastrophale Niederlage einstecken müssen, und aus Verachtung vor dem Nazi-Regime plant er ein Attentat auf Adolf Hitler und die...

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Handlung und Hintergrund

Als sich die katastrophale Niederlage des Dritten Reiches im Zweiten Weltkrieg immer deutlicher abzeichnet, schließt sich der bislang linientreue Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg (Tom Cruise) dem Widerstand an. Die Verschwörer entwickeln einen Plan, den selbstzerstörerischen Wahnsinn Hitlers (David Bamber) zu stoppen und eine Schatten-Regierung aufzustellen. Doch die Zeit drängt und Stauffenberg muss das Attentat selbst durchführen.

Kaum ein Film erhitzte im Vorfeld derart die Gemüter wie der dramatische Geschichtsthriller von Bryan Singer („Die üblichen Verdächtigen„), in dem Superstar Tom Cruise das Symbol des Nazi-Widerstands verkörpert. Die packende Chronik des Attentats entstand an Originalschauplätzen.

Nachdem Oberst Graf von Stauffenberg im Afrika-Feldzug schwer verletzt wird, will er nicht mehr länger tatenlos zusehen, wie Deutschland von einem größenwahnsinnigen Tyrannen zugrunde gerichtet wird. Er schließt sich einer Gruppe von hochrangigen Mitgliedern des Militärs und der Politik an, die Hitlers Treiben nach einigen gescheiterten Versuchen endlich ein Ende bereiten wollen. Akribisch wird ein Bombenattentat in der Wolfsschanze vorbereitet. Am 20. Juli liefert Stauffenberg die Bombe ab. Sie explodiert. Aber ist Hitler wirklich tot?

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Besetzung und Crew

Regisseur
  • Bryan Singer
Produzent
  • Christopher McQuarrie,
  • Gilbert Adler
Co-Produzent
  • Nathan Alexander
Darsteller
  • Tom Cruise,
  • Sir Kenneth Branagh,
  • Bill Nighy,
  • Tom Wilkinson,
  • Carice van Houten,
  • Thomas Kretschmann,
  • Terence Stamp,
  • Eddie Izzard,
  • Jamie Parker,
  • Christian Berkel,
  • Philipp von Schulthess,
  • Florian Panzner,
  • Matthias Schweighöfer
Drehbuch
  • Christopher McQuarrie,
  • Nathan Alexander
Musik
  • John Ottman
Kamera
  • Newton Thomas Sigel
Schnitt
  • John Ottman
Casting
  • Roger Mussenden

Kritikerrezensionen

    1. Was die historische Ebene angeht, ist dieser Film nicht für ein Publikum in Deutschland geschaffen. Denn alljährlich im Sommer werden auf diversen Gedenkveranstaltungen die Verschwörer des 20. Juli und im Zusammenhang damit der gesamte Widerstand gegen das Hitlerregime geehrt und in Erinnerung gerufen. Was also die Fakten zum Hitlerattentat vom 20. Juli 1944, die Vorgänge, die handelnden Personen, die verschwörerischen Pläne angeht, kann der Film dem allgemeinen Wissen von Otto Normalschulbesucher nichts hinzufügen

      Doch darauf kommt es in diesem Film nur bedingt an. Und das unterscheidet ihn auch von vergleichbaren deutschen Großproduktionen über Sophie Scholl, den Untergang oder die RAF. Die eben allesamt nicht nur als Film funktionieren wollen, sondern als Dokument, nicht nur als präzise Wiedergabe früherer Ereignisse, sondern als pädagogische Schulung des Publikums, das unbedingt aufgeklärt werden soll über die jüngste Vergangenheit.

      Bryan Singer aber ist vor allem ein Actionregisseur, kein Volkshochschullehrer. So wendet er die filmischen Mittel moderner Actionfilme an, um seine Geschichte über die Geschichte zu erzählen. Diese eher unverkrampfte Herangehensweise an ein Thema, das in Deutschland stets sehr ernst und mit pathetischer Würde diskutiert wird, tut dem Film gut. Weil sie zwar keinesfalls die Historie zum bloßen Stoff einer Kolportageaction degradiert, aber andererseits auch nicht in den Vordergrund didaktischer Erbaulichkeit drängt.

      So wird allein durch das visuelle Leitmotiv blutroter Hakenkreuzfahnen die vollkommene Durchdringung Deutschlands durch die nationalsozialistische Politik und den hitlerischen Willen zur Macht dargestellt – buchstäblich von Anfang, vom ersten Filmbild an, und kulminierend in einem riesigen Mosaik auf dem Boden eines Schwimmbades. Ein Tagebucheintag fasst kurz und bündig Stauffenbergs Gesinnung zusammen, dass Hitler als Feind Deutschlands zu sehen sei; was kurz darauf noch einmal zusammengefasst wird in einem prägnanten Satz: „Wir können Deutschland dienen oder dem Führer“. Überhaupt sind es statt weitschweifender Darlegungen einfache, klare Sätze, die die verschiedenen Auffassungen zum Ausdruck bringen; viele davon werden schon im Filmtrailer zitiert.

      Diese effektive Ökonomie des Erzählens setzt sich fort in der dramaturgischen Gestaltung des Films, der viele der kleinen Schritte beschreibt, die zum Umsturzplan und dem Attentat, dann zum Scheitern des Putsches führten. Man mag einwenden (als Historiker), dass dieser Zeitraffermodus der Komplexität des geschichtlichen Geschehens nicht gerecht wird; und vielleicht (als Popcorn-Filmzuschauer), dass bisweilen nicht die größtmögliche emotionale Tiefe erreicht wird.

      Doch beide Argumente laufen fehl. Denn Singer will keine historische Abhandlung, sondern eine zwar möglichst vollständige, aber nicht detailversessene Zusammenfassung denkbar spannend inszenieren. Und auch kein großes Melodram, sondern die dramatische Geschichte vom Widerstand innerhalb des Systems als Suspense-Thriller.

      Tatsächlich ist Tom Cruise als Stauffenberg ein cooler Hund; allein wie er den Feldwebel blufft, der ihm den Weg aus der Wolfsschanze heraus nicht gewähren will. Ein Mann der klaren Worte, der schnellen Entscheidung, des klaren Handelns: kurz, Stauffenberg ist ein prototypischer Held.

      Und: Singer flicht in seine Inszenierung gerne popkulturelle Zitate, die wie in die Geschichte eingeschrieben wirken. Setzt à la Coppola Wagners Walkürenritt mit einem Bombenangriff in Verbindung; und wo Blofeld seine Katze hat, hat der Führer seinen Hund.

      Wie klug es Singer gelingt, dass sich Filmspannung und historische Wahrheit nicht im Weg stehen, zeigt sein Suspense-Spiel mit der berühmten Aktentasche, in der Stauffenberg den Sprengstoff ins Besprechungszimmer auf der Wolfsschanze schmuggelt. Womit Singer zeigt, dass er seinen Hitchcock nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hat (der mit seinem Beispiel einer tickenden Bombe unterm Tisch sehr anschaulich filmischen Suspense erklärt); ebenso wie seine Fähigkeit, aus ganz einfachen Elementen sehr viel Thrill zu ziehen.

      Fazit: Die Geschichte des Hitlerattentats als Suspense-Thriller: Bryan Singer inszeniert effektvoll nicht für den Geschichtsunterricht, sondern für das Kinoerlebnis.
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      1. Diese im Vorfeld heiß umstrittene deutsch-amerikanische Co-Produktion erzählt überraschend unpathetisch und historisch genau von den Ereignissen des Widerstandes gegen Hitler. Spannend, aber nie effekthascherisch, konzentriert sich Regisseur Bryan Singer auf die Darstellung des Wesentlichen. Bemerkenswert authentisch ist das Schauspiel, die Ausstattung, die Wiedergabe der Ereignisse. Die Attentäter werden auch in ihrer Zerrissenheit gezeigt und nie zu Helden stilisiert. Und obwohl die Ereignisse bekannt sind, entwickelt der Film eine hohe suggestive Kraft, die den Zuschauer bis zuletzt fesselt. Eine herausragende und verdienstvolle filmische Aufbereitung eines wichtigen Stücks deutscher Geschichte.

        Jurybegründung:

        Schon während der Produktion in Berlin und in Verbindung mit dem Namen Tom Cruise heiß diskutiert, war die Erwartungshaltung gegenüber diesem Film umstritten. So zeigte sich die Jury nach Sichtung des Films mehr als überrascht: Es offenbarte sich ein filmisches Werk von erstaunlicher historischer Genauigkeit. Für eine amerikanische Produktion außergewöhnlich ist der Verzicht auf jegliches Pathos und noch mehr überraschte die reduzierte, ja sparsame Verkörperung der Figur Stauffenbergs durch Tom Cruise, ohne den geringsten Versuch, daraus eine Heldengestalt zu machen.

        Der Film konzentriert sich auf die Hauptlinie des Geschehens, die Operation Walküre, sehr sachlich und mit großer Präzision in den Details. Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt, ihr reduziertes Spiel stets effektvoll und überzeugend. Spürbar ist die Angst der Teilnehmer an der Verschwörung vor Entdeckung, ebenso das Widersprüchliche, ja die Zerrissenheit im Offizierscorps.

        Die Szenen im Familienkreis von Stauffenberg mit Frau und Kindern wurden behutsam und ohne Pathos oder Rührseligkeit inszeniert. Wohltuend ist der Verzicht auf eine große Bilderschau mit Massenszenen. Eine sehr gute Kamera konzentriert sich dafür mehr auf die Gesichter der Verschwörer, welche sehr differenziert ihre Gefühlsregungen zum Ausdruck bringen. Obwohl der historische Ablauf der Verschwörung und des Attentats bis in Details bekannt ist, verliert der Film nie seine Spannung. Eine Qualität, die sich aus den stimmigen Dialogen, der sicheren Inszenierung und der präzisen Montage herleiten lässt. Die musikalische Untermalung ist wohltuend reduziert und absolut angemessen. Ein Lob gilt auch der perfekten Ausstattung, die nicht der Versuchung unterliegt, in die, wie bei vergleichbaren Produktionen typische Operettenschau mit den Versatzstücken des Dritten Reiches zu verfallen. Alles in allem ein faszinierendes Stück Kino über ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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