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Durch Marvel verkümmert: Robert Downey Jr. musste für „Oppenheimer“ wachgerüttelt werden

Durch Marvel verkümmert: Robert Downey Jr. musste für „Oppenheimer“ wachgerüttelt werden
© Imago/Mary Evans

Im Interview sprach Robert Downey Jr. über seinen neuen Film „Oppenheimer“ und über seine lange Zeit als Iron Man im MCU. Dabei erwähnte er eine kuriose Angst.

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Bis heute zählt Robert Downey Jr. zu den größten und bedeutendsten Stars innerhalb des riesigen Marvel Cinematic Universe (MCU). Ohne seine kongeniale Darstellung des Tony Stark alias Iron Man und den Erfolg des ersten eigens von Marvel Studios finanzierten Films hätte das gesamte MCU niemals abheben und so richtig loslegen können. Wie beliebt der 58-Jährige bei den Fans und wie wichtig er für das filmische Marvel-Universum ist/war, zeigt sich allein darin, dass „Iron Man 3“ als erstes Soloabenteuer innerhalb des MCU die magische Grenze von einer Milliarde US-Dollar an den Kinokassen überschreiten konnte.

Ganze elf Jahre lang verkörperte Downey Jr. den extrovertierten, charismatischen, intelligenten, mutigen, aber auch sarkastischen und engstirnigen Industriemagnaten und Erfinder. Figur wie Schauspieler waren in dieser Zeit das Aushängeschild des MCU und der Avengers, entsprechend groß und würdevoll fiel sein Abschied aus. Nach diesem Lebensabschnitt folgte direkt „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ – und dann lange nichts mehr.

„Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ könnt ihr über Amazon streamen

Ab dem 20. Juli 2023 wird Downey Jr. in einem der größten Filme des Kinojahres 2023 zu sehen sein: in Christopher Nolans „Oppenheimer“. Darin verkörpert er Lewis Lichtenstein Strauss Jr., US-Politiker, Offizier der US Navy und als Mitglied der United States Atomic Energy Comission ein erbitterter Widersacher von Julius Robert Oppenheimer.

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Wenn ein so begnadeter Filmemacher wie Nolan ruft, zögert niemand, zu einmalig ist die Gelegenheit, mit einem Meister des Fachs zusammenzuarbeiten. Doch wie Downey Jr. im Gespräch mit dem The New York Times Magazine verraten hat, war er sich zunächst wohl nicht ganz sicher, ob er den Ansprüchen Nolans gerecht werden könne. Er fürchtete, dass die lange Zeit der plakativen Darstellung eines Superhelden seine Schauspielfähigkeiten beeinträchtigt haben könnte:

„Man beginnt sich zu fragen, ob ein Muskel, den man hat, nicht verkümmert sein könnte. […] Ich wusste, dass es einen Punkt gab, an dem Christoper Nolan sagte: ‚Lasst uns diese anderen Muskeln trainieren, aber lasst uns das tun, während wir dich von deiner üblichen Vorgehensweise abhalten.‘“

Damit meinte Nolan laut Downey Jr. dessen unvorhersehbare, charmante Darbietungen und flotte Sprechweise, Eigenschaften, die er auch bei „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ nicht abzulegen vermochte. Wie gut es ihnen gemeinsam gelungen ist, seine Fertigkeiten vollends zu reaktivieren, könnt ihr im just veröffentlichten und fünfminütigen „Opening Look“ zu „Oppenheimer“ im Video sehen.

„Oppenheimer“: Robert Downey Jr. freut sich über die Gelegenheit, Teil eines „Qualitätsprodukts“ zu sein

„Unbezwingbar“ habe er sich nach seinem Erfolg als Iron Man gefühlt, so Robert Downey Jr. Dann kam „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ und mit dem Film die Erkenntnis, dass er eben nicht „unbezwingbar“ ist. Für Universal entwickelte sich der Film zum Flop, spielte bei Produktionskosten von 175 Millionen US-Dollar weltweit nur knapp 250 Millionen US-Dollar ein. Nichtsdestotrotz bezeichnete Downey Jr. den Film nach Ideen des englischen Schriftstellers Hugh Lofting als einen der beiden wichtigsten Filme in seiner Karriere. Denn „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ zeigte ihm seine Grenzen auf: Nicht er war der Star der „Iron Man“-Filme, sondern Iron Man.

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So wie es der Schauspieler formuliert hat, möchte man fast meinen, dass er den Misserfolg ziemlich persönlich genommen hat. Doch wenn selbst Drogen und ein privater Absturz inklusive Gefängnisaufenthalt seinem Schauspieltalent nicht schaden konnten, dann erst recht nicht elf Jahre mit ein und derselben Figur. Immerhin wurde er schon zweimal in seiner Karriere für den Oscar nominiert (Bester Hauptdarsteller „Chaplin“, Bester Nebendarsteller „Tropic Thunder“). Jetzt freue er sich einfach darüber, dass er Teil von etwas ganz Besonderem sein dürfe:

„Wenn ich von diesem anderen Ort komme, an dem die Einspielergebnisse das Wochenende dominieren, und dann an diesen Ort [hier] komme, an dem ich glücklich bin, dass ich in diesem Qualitätsprodukt sein kann, dann bin ich glücklich, dass ich meine Verbindung zu einem reduzierten Ansatz des Filmemachens wiedergefunden habe.“

Filme, die den Krieg behandeln, können eine intensive Erfahrung sein. Wie gut kennt ihr euch mit diesem Genre aus? Testet euer Wissen:

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