Oray: Der junge Muslim Oray ist nach vorübergehender Trennung von seiner Frau hin- und hergerissen zwischen dem Glauben an die Liebe und seiner Liebe zum Glauben.
Handlung und Hintergrund
Oray (Zejhun Demirov) lebt mit seiner Frau Burcu (Deniz Orta, „Dogs of Berlin“) in Hagen. Während eines Streits spricht er drei mal die islamische Scheidungsformel „Talaq“ aus. Erst beim Imam seiner Heimatgemeinde erfährt er die Konsequenz seines Wutausbruchs: Er muss sich für drei Monate von Burcu trennen.
Oray nutzt die auferlegte Zwangspause und startet einen Neuanfang in Köln. Schnell findet er Anschluss, arbeitet auf einem Trödelmarkt und wird Mitglied in einer neuen Gemeinde. Er freundet sich mit dem jungen Imam Bilal (Cem Göktas) an, fängt selbst an zu predigen und ist besonders bei jungen Gemeindemitgliedern beliebt – was Bilal jedoch nicht ganz in den Kragen passt.
Überraschend bekommt Oray Besuch von Burcu. Die beiden stellen fest, dass ihnen die Pause gut tut und sie sich immer noch lieben und wollen ihre Ehe fortführen. Oray wendet sich an Bilal und bittet ihn um Rat, wie er weiter vorgehen soll. Doch dieser vertritt eine weitaus strengere Auslegung des islamischen Rechts: Seiner Ansicht nach bedeutet „Talaq“ nicht nur Pause sondern endgültige Scheidung, jeder Blick oder gar eine Berührung wären demnach Sünde.
Die Situation zwischen Oray und Bilal spitzt sich weiter zu und endet in einem heftigen Streit. Letztendlich verlässt Oray die Gemeinde und fühlt sich nach Bucus Rückkehr nach Hagen alleingelassen. Hin- und hergerissen zwischen seinem Glauben an die Liebe und seiner Liebe zum Glauben muss er eine Entscheidung treffen.
Im Trailer bekommt ihr einen ersten Eindruck von Orays Zwiespalt:
„Oray“ – Hintergründe
Mit „Oray“ präsentiert Regisseur Mehmet Akif Büyükatalay sein gelungenes Spielfilmdebüt, welches im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der Kunsthochschule für Medien in Köln entstanden ist. Im Rahmen der Berlinale 2019 wurde dem Film der Preis für das beste Erstlingswerk verliehen.
Hauptdarsteller Zejhun Demirov begeistert in der Rolle des vom inneren Konflikt zerrissenen Titelhelden und wurde für seine Leistung mit dem Götz-George-Nachwuchspreis ausgezeichnet. „Oray“ eröffnet für den Zuschauer eine neue Perspektive und ermöglicht so eine Annäherung an eine Lebenswelt, die einem sonst oft nur klischeehaft und verzerrt begegnet. Die deutsch-türkische Produktion mit Dokumentationscharakter besticht weiterhin durch pointierte Dialoge und einem dichten Erzählstil.
„Oray“ – Kinostart
Büyükatalays Erstlingswerk „Oray“ startet am 30. Mai 2019 in den deutschen Kinos.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Mehmet Akif Büyükatalay
Produzent
- Bastian Klügel,
- Claus Reichel
Darsteller
- Zejhun Demirov,
- Mikael Bajrami,
- Cem Göktas,
- Deniz Orta,
- Faris Yüzbasioglu,
- Firat Baris Ar,
- Kais Setti,
- Ferhat Keskin,
- Sahin Eryilmaz
Drehbuch
- Mehmet Akif Büyükatalay
Kamera
- Christian Kochmann
Schnitt
- Denys Darahan