OSTWIND - ARIS ANKUNFT bringt unter der Regie von Theresa von Eltz eine neue starke Heldin nach Gut Kaltenbach. Das aufbrausende Mädchen Ari bekommt auf dem Pferdehof die Chance, sich selbst zu beweisen.
Nach einem schlimmen Waldbrand sind Mika und Ostwind glücklicherweise außer Lebensgefahr. Doch während Mika im Krankenhaus liegt, weigert sich Ostwind auf Gut Kaltenbach, etwas zu fressen. Gerade jetzt hat auch Mikas Großmutter gesundheitliche Probleme. Um sich zu schonen, holt sie sich mit der ehrgeizigen Pferdetrainerin Isabelle Hilfe ins Haus. Doch diese verfolgt einen bösen Plan. Einen Plan, den vielleicht das Pflegekind Ari vereiteln kann. Damit Ari nicht ins Kinderheim muss, holt Mikas beste Freundin das sturköpfige und kampflustige Mädchen auf den Hof. Ari bemerkt, dass Isabelle ein falsches Spiel spielt. Und sie spürt auch, dass es zwischen ihr und Ostwind eine ganz besondere Verbindung gibt. Von Anbeginn der Filmreihe haben es die OSTWIND-Macher verstanden, eine Art filmische Magie in der Beziehung zwischen Pferd und Mensch auf die Leinwand zu transportieren. Auch im vierten Teil der Reihe gelingt es Regisseurin Theresa von Eltz, Drehbuchautorin Lea Schmidbauer und dem Kameramann Florian Emmerich, die Faszination, die die Pferde auf die Zielgruppe ausüben, in wunderschönen Bildern einzufangen. Geschickt wird die Geschichte rund um Ostwind um eine neue frische Heldin erweitert. Ari, entwaffnend natürlich gespielt von Luna Paiano, ist frech, stark und bereit, für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Das lässt sie zur perfekten neuen Identifikationsfigur werden, die den Part der Hauptrolle von Hannah Binke ohne Probleme übernimmt. Natürlich sind wieder alle bekannten Figuren an Bord, die von den Fans ins Herz geschlossen wurden und die als Ensemble wie eine bestens funktionierende Filmfamilie dem Film Humor, Charme und Seele verleihen. Ein stimmungsvoller Soundtrack, eine spannende Geschichte und eine überzeugende neue Hauptdarstellerin machen OSTWIND - ARIS ANKUNFT zu einer gelungenen und mitreißenden Weiterführung der erfolgreichen Filmreihe.
Jurybegründung:
Der vierte Teil der von Katja von Garnier und Autorin Lea Schmidbauer geschaffenen Filmreihe um den Hengst Ostwind leitet eine neue Ära ein. Für die bisherige Heldin Mika, deren Geschichte nach drei Folgen auserzählt wirkte, haben die Autorin Lea Schmidbauer und die Regisseurin Theresa von Eltz mit Ari nicht einfach nur Ersatz gefunden, sondern gleichsam einen ganz besonderen Weg geschaffen, um Mika nicht komplett aus dem Film schreiben zu müssen. Durch einen vergleichsweise simplen märchenhaften Kniff (die Anspielung auf „Dornröschen“ wird im Film sogar thematisiert) erhält die Dreierkonstellation von Mika, Ari und Ostwind eine gewisse magische Note, die den Film durchaus bereichert: Alle drei Identifikationsfiguren sind verletzte Seelen, deren „Heilung“ voneinander abhängt - und letztlich auch von den Voraussetzungen auf Gut Kaltenbach. Noch etwas stärker als bei den Vorgängern feiert der Film, was Figuren und Umfeld anbetrifft, Chaos, Anarchie, Unordnung und Nonkonformismus als positive Werte - schon adrette Kleidung wirkt in der Filmwelt eher suspekt. Ari, mit deutlich amazonenhaften Zügen ausgestattet und von Luna Paiano großartig gespielt, verkörpert all diese Werte auf ideale Weise und bekommt einen klar als klassischen Cowboy inszenierten Widersacher gegenübergestellt, der schon mächtig düster ausfallen muss, um neben der Kraft Aris bestehen zu können. All diese gesetzten Themen, vielseitigen Anspielungen und klaren Identifikationsmöglichkeiten, dieser Mix aus Abenteuer, Witz und Pferderomantik bewegt sich dicht an den Interessen der Zielgruppe und suggeriert ihr dabei äußerst positive Wege, sich aus festgefahrenen Lebenssituationen zu befreien.
Dazu überzeugt die handwerkliche Seite des Films, den erstmals innerhalb der Reihe nicht Katja von Garnier, sondern Theresa von Eltz inszenierte. Gehören betörende sonnendurchflutete Bilder von Pferden auf sommerlichen Wiesen sicherlich zur Pflicht (die „Ostwind - Aris Ankunft“ mit Bravour erfüllt), so beeindruckt ganz besonders die Kür von Kamera und Regie: Immer wieder füllen aufwändig gearbeitete Tableaus die Leinwand, um sehr erfolgreich ikonische Akzente zu setzen. Auch Ausstattung, Sound und Musik tragen erheblich dazu bei, dass der neu gesetzte Ton der Reihe spürbar wird, sich aber dennoch klar in der Tradition der Vorgänger bewegt.
Mag auch manche dramaturgische Entscheidung etwas einfach wirken, so ändert das nichts daran, dass „Ostwind - Aris Ankunft“ einen überaus gelungenen Unterhaltungsfilm für ein großes jugendliches Publikum darstellt.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Im Film OSTWIND - ARIS ANKUNFT geht es um das aggressive Pflegekind Ari, die ihre Energie nicht kontrollieren kann. Ari soll ins Pflegeheim und kommt stattdessen durch Zufall in das Pferdetherapiezentrum Kaltenbach. Dort trifft sie auf das Pferd Ostwind, dass durch Feuer traumatisiert wurde und deshalb nicht frisst. Mika, die mit Ostwind verbunden ist, liegt im Koma. Ari läuft das erste Mal im Leben nicht weg, weil sie das Gefühl hat, Ostwind helfen zu können. Außerdem gibt es Probleme auf dem Gestüt. Unerwartet taucht der berüchtigte Pferdetrainer Thodur Thorvaldson auf dem Hof auf. Es stellt sich heraus, dass er mit der neuen Mitarbeiterin Isabell zusammenarbeitet. In der Fortsetzung der Ostwind-Filme gefallen uns die Personen Fanny, wegen ihrer coolen Sprüche, Isabell, die es spannend macht und der weise Opa von Sam. Generell finden wir die Schauspieler toll, weil sie die Charaktere glaubwürdig und realistisch gespielt haben. Vor allem finden wir Aris Aggressionsanfälle gut gespielt. Es wird aus der Sicht der Beteiligten gefilmt. Zum Beispiel wenn Ari wieder einmal ausschlägt und auf die Nase zielt, gibt es einen Schnitt und das Bild wird schwarz. Die Verbindung zwischen den Mädchen und Ostwind wird durch Nahaufnahmen der Augen gezeigt. Es wird viel mit Andeutungen gearbeitet. Namen, Kleidungsfarben und mythische Geschichten, die erzählt werden, sind bewusst ausgewählt. Ostwind und Mika sind wie Hell und Dunkel und Ari (eigentlich Ariel, also die „Feuerkämpferin“) ist wie eine Flamme dazwischen. Sie trägt orange, rote und gelbe Kleidung, die der Haarfarbe von Mika entspricht und wie das Feuer ist, dass Mika und Ostwind traumatisiert und die wie Wasser fließende Verbindung zwischen Mika und Ostwind gestört hat. Diese Andeutungen nimmt man unterbewusst wahr. Das hat uns sehr gut gefallen. Die Musik passt sich der Handlung gut an und kehrt immer wieder. Wenn Ari traurig ist, spielt ein Orchester, und wenn Ari fröhlich ist und mit Ostwind zusammen sein kann, kommt fröhliche Popmusik. Der Schluss ist überraschend, denn er hat uns noch einmal zum Lachen gebracht. Der vierte Teil von Ostwind macht Mut, da er zeigt, dass jeder eine zweite Chance verdient hat und man es immer weiter versuchen sollte, wenn man abgestempelt ist, da man dann irgendwann zum Ziel kommt. Wir empfehlen den Abenteuerfilm ab 8 Jahren.
unterhaltsam: 4 Sterne
realistisch: 4 Sterne
spannend: 4 Sterne
ermutigend: 3 Sterne
berührend: 3 Sterne
Gesamtbewertung: 4 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)