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Our Brand Is Crisis: Politsatire über mit allen Wassern gewaschene amerikanische Wahlstrategen, die sich als Söldner in Mittelamerika mit allen Mitteln beharken.

Handlung und Hintergrund

Die taffe Karrierefrau Jane Bodine (Sandra Bullock), auch “Calamity“ Jane genannt, ist eine Spin-Doktorin. Als professionelle Wahlkampfberaterin poliert sie das Image von Politikern auf. Nach einem ausufernden Skandal muss sie sich jedoch aus dem Geschäft zurückziehen. Als Jane eines Tages ein neues Jobangebot bekommt, reist sie nach Bolivien. Dort soll sie dem bolivianischen Präsidentschaftskandidaten Pedro Gallo (Joaquim De Almeida) unterstützen. Dieser war bereits 15 Jahre lang im Amt, musste jedoch seinen Platz räumen, da seine besten Zeiten hinter ihm liegen. Nun will Gallo trotz schlechter Umfragewerte erneut an die Spitze. Die brillante Jane soll durch ihre Erfahrungen mit amerikanischen Wahlkämpfen Gallo zum Sieg verhelfen. Ihr größter Gegner ist dabei der dynamische und beliebte Kandidat Victor Rivera (Louis Arcella). Dieser wird zudem von dem amerikanischen Wahlkampfhelfer Candy (Billy Bob Thornton) unterstützt. Der listige Candy ist Janes Erzfeind, denn er hat den Skandal in die Wege geleitet, der ihre Karriere beendete. Um Candy endlich zu schlagen, setzt die inzwischen zynisch gewordene Jane alle zwielichtigen Marketingtricks ein. Und das mit Erfolg, denn Gallos Werte steigen. Bald muss Jane jedoch erkennen, dass sich nicht alles um Zahlen und Prozentpunkte dreht. Ein Wahlsieg bestimmt auch die Zukunft des ganzen Landes. Die tragikomische Polit-Satire wurde von dem amerikanischen Regisseur David Gordon Green („Bad Sitter„, „Prince Avalanche„) inszeniert. Das Drehbuch zum Film ist von dem Dokumentarfilm „Our Brand is Crisis“ inspiriert, der die Wahlkampagne vor einer tatsächlichen Präsidentschaftswahl in Bolivien verfolgt. Die vielseitige Schauspielerin Sandra Bullock ist sowohl in Dramen („Blind Side – Die große Chance“), als auch in Komödien („Taffe Mädels“) zu Hause. Billy Bob Thornton war zuletzt in der TV-Serie „Fargo“, die auf dem Filmuniversum der Coen-Brüder basiert, als enigmatischer Killer zu sehen.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • David Gordon Green
Produzent
  • Stuart M. Besser,
  • Sandra Bullock,
  • Jeff Skoll,
  • Jonathan King,
  • Steven Mnuchin,
  • George Clooney,
  • Grant Heslov
Darsteller
  • Sandra Bullock,
  • Billy Bob Thornton,
  • Anthony Mackie,
  • Joaquim De Almeida,
  • Ann Dowd,
  • Scoot McNairy,
  • Zoe Kazan,
  • Dominic Flores,
  • Reynaldo Pacheco,
  • Louis Arcella,
  • Octavio Gomez Berrios,
  • Luis Chávez
Drehbuch
  • Peter Straughan
Musik
  • David Wingo
Kamera
  • Tim Orr
Schnitt
  • Colin Patton
Casting
  • Alexa L. Fogel

Kritikerrezensionen

    1. Jane Bodine weiß, wie Wahlkampf funktioniert. Sie kämpft mit harten Bandagen, scheut auch vor unfairen Mitteln nicht zurück und weiß, wie der Hase läuft. Nicht umsonst ist sie in der Branche als „Calamity Jane“ bekannt. Doch mittlerweile ist Jane aus dem Geschäft ausgestiegen. Zu sehr hat sie die letzte Wahlniederlage einer ihrer Kandidaten auch persönlich verletzt und in der Branche verbrannt. Als jedoch eines Tages das Angebot an ihre Tür klopft, einen, so scheint es, chancenlosen Kandidaten für die bolivianische Präsidentschaft zu beraten, kann Jane nicht Nein sagen. Denn ihr Gegner im Ring ist niemand anderes als Pat Candy. Und genau der hat sie damals besiegt. Und so reist Jane nach Bolivien, wild entschlossen, Rache zu nehmen. Nur leider muss Jane bald feststellen, dass in Bolivien noch viel mehr Herausforderungen auf sie warten als in jedem anderen Wahlkampf bisher. Und das schließt tote Lamas, Korruption, Drogen und einen schwierigen Kandidaten mit ein. Produziert wurde DIE WAHLKÄMPFERIN von dem Team George Clooney und Grant Heslow. Dass die beiden für politische Filme mit großem Unterhaltungswert stehen, zeigt sich auch in diesem Film unter der Regie von David Gordon Green. Der Film beginnt als Satire auf das Polit-Business und die medial bekannten typischen Wahlkampfstrategien und -botschaften. Doch nach und nach schlägt der Film ernstere Töne an, reflektiert nicht nur Politik an sich, sondern wirft allgemein einen kritischen Blick auf das Auftreten mancher US-Amerikaner, die sich als „Experten“ in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen, um eigene Interessen zu verfolgen. Der Film zeigt, anhand der schwierigen Situation Boliviens, wie schmal der Grat zwischen Volksnähe, Korruption und Manipulation ist, auf dem man politisch wandelt und wie wenig Politik eigentlich mit Volksinteressen zu tun hat. Im Zentrum all dieses Trubels steht die Hauptfigur des Films, Jane Bodine. Sandra Bullock spielt sie mit genau der richtigen Mischung aus Komik und Ernsthaftigkeit. Wie sie anfangs durch die Szenerie stolpert und sich selbst nicht gerade als Expertin für irgendetwas anbietet, überzeugt und unterhält dabei genauso wie die feine dramatische Nuancierung, mit der sie ihre Figur im Verlauf des Films darstellt. Bullock verleiht Jane immer mehr Tiefe und lässt sie als Figur damit reifen. Das restliche Ensemble ist sehr stimmig zusammengestellt, die Mischung aus Komik und Dramatik geht auf. DIE WAHLKÄMPFERIN ist manchmal bissig, oftmals gesellschaftskritisch und immer äußerst unterhaltsam. Eine gelungene Politsatire.

      Jurybegründung:

      Jane Bodine weiß, wie Wahlkampf funktioniert. Sie kämpft mit harten Bandagen, scheut auch vor unfairen Mitteln nicht zurück und weiß, wie der Hase läuft. Nicht umsonst ist sie in der Branche als „Calamity Jane“ bekannt. Doch mittlerweile ist Jane aus dem Geschäft ausgestiegen. Zu sehr hat sie die letzte Wahlniederlage einer ihrer Kandidaten auch persönlich verletzt und in der Branche verbrannt. Als jedoch eines Tages das Angebot an ihre Tür klopft, einen, so scheint es, chancenlosen Kandidaten für die bolivianische Präsidentschaft zu beraten, kann Jane nicht Nein sagen. Denn ihr Gegner im Ring ist niemand anderes als Pat Candy. Und genau der hat sie damals besiegt. Und so reist Jane nach Bolivien, wild entschlossen, Rache zu nehmen. Nur leider muss Jane bald feststellen, dass in Bolivien noch viel mehr Herausforderungen auf sie warten als in jedem anderen Wahlkampf bisher. Und das schließt tote Lamas, Korruption, Drogen und einen schwierigen Kandidaten mit ein. Produziert wurde DIE WAHLKÄMPFERIN von dem Team George Clooney und Grant Heslow. Dass die beiden für politische Filme mit großem Unterhaltungswert stehen, zeigt sich auch in diesem Film unter der Regie von David Gordon Green. Der Film beginnt als Satire auf das Polit-Business und die medial bekannten typischen Wahlkampfstrategien und -botschaften. Doch nach und nach schlägt der Film ernstere Töne an, reflektiert nicht nur Politik an sich, sondern wirft allgemein einen kritischen Blick auf das Auftreten mancher US-Amerikaner, die sich als „Experten“ in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen, um eigene Interessen zu verfolgen. Der Film zeigt, anhand der schwierigen Situation Boliviens, wie schmal der Grat zwischen Volksnähe, Korruption und Manipulation ist, auf dem man politisch wandelt und wie wenig Politik eigentlich mit Volksinteressen zu tun hat. Im Zentrum all dieses Trubels steht die Hauptfigur des Films, Jane Bodine. Sandra Bullock spielt sie mit genau der richtigen Mischung aus Komik und Ernsthaftigkeit. Wie sie anfangs durch die Szenerie stolpert und sich selbst nicht gerade als Expertin für irgendetwas anbietet, überzeugt und unterhält dabei genauso wie die feine dramatische Nuancierung, mit der sie ihre Figur im Verlauf des Films darstellt. Bullock verleiht Jane immer mehr Tiefe und lässt sie als Figur damit reifen. Das restliche Ensemble ist sehr stimmig zusammengestellt, die Mischung aus Komik und Dramatik geht auf. DIE WAHLKÄMPFERIN ist manchmal bissig, oftmals gesellschaftskritisch und immer äußerst unterhaltsam. Eine gelungene Politsatire.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Die Wahlkämpferin: Politsatire über mit allen Wassern gewaschene amerikanische Wahlstrategen, die sich als Söldner in Mittelamerika mit allen Mitteln beharken.

      Politsatire nach Vorbild der gleichnamigen Doku, die eine fiktive Wahlkampfstrategin auf Kampagne in Bolivien in den Mittelpunkt rückt.

      Wenn es Zwei gibt, die Politfilme beherrschen im Hollywood-Betrieb von heute, dann sind das George Clooney und sein langjähriger Produktionspartner Grant Heslov. Gemeinsam haben sie Titel gestemmt wie „Männer, die auf Ziegen starren„, „Syriana“ oder „The Ides of March - Tage des Verrats„. Anlass genug zu den größten Hoffnungen für ihre neue Produktion, „Our Brand Is Crisis“ von David Gordon Green, eine Politsatire mit Sandra Bullock über mit allen Wassern gewaschene amerikanische Wahlstrategen, die sich als Söldner in Mittelamerika mit allen Mitteln beharken. Basierend auf der gleichnamigen Doku von Rachel Boynton aus dem Jahr 2005, die sich damit befasst, wie erfolgreich versucht wurde, die bolivianische Präsidentschaftswahl 2002 mit amerikanischen Wahlkampfmitteln zu beeinflussen, geht die Spielfilmfassung einen Schritt weiter und erzählt die fiktive Geschichte einer brillanten, aber gescheiterten Strategin, die sich erst zurück in den Job und dann ins Leben kämpft. Der Part, der ursprünglich einmal für Produzent Clooney gedacht war, ist maßgeschneidert für Sandra Bullock, die ein paar starke Auftritte hat.

      Aber der Film selbst findet nie einen einheitlichen Ton und kann sich nicht entscheiden, ob er eine böse Satire oder ein leidenschaftlicher Appell sein will, ob er lustig oder ernst sein soll. Seine im Grunde hinreißend groteske Prämisse wird kaum genutzt, mehr zu erzählen, als es die Standards des Subgenres bereits getan haben, angefangen bei „Bill McKay - Der Kandidat“ mit Robert Redford über „Mit aller Macht - Primary Colors“ von Mike Nichols hin zu Clooneys eigenem „The Ides of March „. Schlimmer noch: Armando Iannuccis Fernsehserien „Veep“ und „The Thick of It“ (sowie sein Film „Kabinett außer Kontrolle“) sind viel gnadenloser und wilder in ihre Sezierung des kaputten politischen Systems. „Our Brand Is Crisis“ ist letztlich die Charakterstudie einer Frau am Boden, die im Verlauf der Handlung ihr altes Feuer entdeckt und einen Idealismus, von dem sie niemals geglaubt hätte, dass sie ihn besitzt. Das ist gefällig und gefällt, ist aber nie richtig überzeugend: Der Film von Green, der sich hier nach einer Reihe betont unkommerzieller Filme wie „Joe“ oder „Manglehorn“ wieder im Mainstream zurückmeldet, bleibt Stückwerk, oszilliert zwischen guten und verschenkten Szenen und bleibt trotz einer überzeugenden Besetzung mit Billy Bob Thornton, Anthony Mackie und Scoot McNairy farblos. ts.
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