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Out of the Present: Dokumentarfilm über die Kosmonauten, die auf der Raumstation MIR waren, als die Sowjetunion auseinanderbrach - mit den ersten 35mm-Aufnahmen aus dem All.

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Handlung und Hintergrund

Als der russische Kosmonaut Sergej Krikaljow im Mai 1991 ins All startete, hieß seine Heimat noch Sowjetunion und sein Präsident Michail Gorbatschow. Doch wenige Wochen später veränderte der Putsch der Generäle die politische Landschaft. Die Dokumentation zeigt atemberaubende Bilder von Erde und Weltall, unterlegt von Technoklängen, und stellt den eintönigen Tagesablauf des Kosmonauten den dramatischen Ereignissen auf der Erde gegenüber.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Prof. Andrei Ujica
Produzent
  • Elke Peters
Darsteller
  • Anatoli Arzebarski,
  • Sergei Krikaljow,
  • Alexander Wolkow
Drehbuch
  • Prof. Andrei Ujica
Musik
  • Peter Lazonby,
  • Temporary Items
Kamera
  • Wadim Jusow
Schnitt
  • Ralf Henninger,
  • Heidi Leihbecher,
  • Swetlana Iwanowa

Kritikerrezensionen

  • Out of the Present: Dokumentarfilm über die Kosmonauten, die auf der Raumstation MIR waren, als die Sowjetunion auseinanderbrach - mit den ersten 35mm-Aufnahmen aus dem All.

    Außerhalb von Zeit und Raum, so scheint es, bewegen sich die Kosmonauten in ihren Raumschiffen um die Erde. Der Rumäne Andrei Ujica bebildert mit seinem Dokumentarfilm die Erlebnisse des russischen Weltraumfahrers Sergej Krikaljow, der während seines zehnmonatigen Aufenthalts im Orbit 1991/92, den Zerfall der ehemaligen Sowjetunion miterlebte und seine Erfahrungen in der Station MIR selbst kommentiert.

    „Out of the Present“ beginnt mit dem Abflug der Mannschaft Krikaljows ins All. Das russische Archivbildmaterial zeugt von Nationalstolz und kindlichem Abenteuergeist. Nach dem Andocken an die Raumstation MIR telefonieren die Kosmonauten noch mit Michail Gorbatschow. Wenige Wochen später, die Moskauer Putschtage sind gerade vorüber, heißt der Präsident Boris Jelzin, und die Sowjetunion gibt es nicht mehr. Der Dramatik der Ereignisse auf der Erde steht die ruhige Routine im Weltraum gegenüber. Der „Tagesablauf“ Krikaljows, d. h. die 92 Minuten einer Erdumkreisung, ist geprägt von technischen Arbeiten, Funkrufen und Fotoaufnahmen. Die zum Teil atemberaubend schönen Bilder stammen von der ersten 35-mm-Kamera, die ins All gebracht wurde. „Out of the Present“ verweilt gern dort oben, läßt lange die Erde in ihren anmutigen Details vorüberziehen und ist faszinierter von den Luftaufnahmen als von den politischen Wirren, in deren Folge Krikaljow zahlreiche internationale Kosmonauten an Bord der MIR begrüßen konnte, selbst aber fünf Monate länger als geplant bleiben mußte. In einem Funkinterview mit einer russischen Journalistin antwortet er auf die Frage, was ihn an den Veränderungen am meisten beeindrucke: „Eben war es Nacht, nun ist es Tag. Das ist es, was man von hier aus sieht.“

    Deutlicher muß Regisseur Ujica mit seinem filmischen Statement nicht mehr werden. Die Botschaft ist begriffen, drei Jahre „Space Night“-Erfolg im Bayerischen Fernsehen und der IMAX-Renner „Blue Planet“ haben den visuellen Trip ins All als meditatives Filmerlebnis decodiert. Daß „Out of the Present“ gerade bei den jüngeren Besuchern des Rotterdamer Filmfestivals als Geheimtip gehandelt und zu einem überraschenden Zuschauererfolg wurde, mag auch daran liegen, daß Ujica die Sprache der neunziger Jahre beherrscht: Über lange Strecken sind die unkommentierten Weltraumaufnahmen mit populären Techno- und Trance-Klängen unterlegt, der Dokumentarfilm wird zum Musikclip. evo.
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