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Produktion - Brieföffner
„Ich liebe Geschichten, die mich daran erinnern, was im Leben wirklich zählt“, sagt Hilary Swank, die Hauptdarstellerin in P.S. ICH LIEBE DICH. „Ich denke P.S. ICH LIEBE DICH erinnert uns daran, dass wir unseren Lieben nahe sein sollten und ihre Gegenwart nie als selbstverständlich hinnehmen, weil man niemals weiß, was die Zukunft bringt. Es geht außerdem um die Kraft von Freundschaft und Familie und vielleicht auch darum, dass wir das Leben nicht so ernst nehmen sollten“, fügt sie lächelnd hinzu. Autor und Regisseur Richard LaGravenese sagt, „meine liebsten Geschichten sind bittersüß – man lacht, man weint, man ist bewegt. So ist das Leben, es ist niemals nur das Eine oder Andere, das wahre Leben ist eher immer ein bisschen ‚unordentlich‘. Ich will Filme machen, die das widerspiegeln.“
Die Romanvorlage für P.S. ICH LIEBE DICH stammt von der irischen Autorin Cecelia Ahern, die erst 22 Jahre alt war, als sie ihr Buch über Liebe, Verlust und Hoffnung schrieb, das schnell zum internationalen Bestseller wurde. „Ganz gleich wie alt man ist, woher man kommt oder was man macht – wir alle erfahren die Liebe, und wenn man jemanden liebt, dann weiß man auch um die Furcht, denjenigen zu verlieren,“ kommentiert Ahern. „Die Idee für das Buch entstand aus diesem Gefühl heraus und all den dazugehörigen Emotionen. Es ist eine Geschichte darüber, dass Liebe ewig währt und gerade dieser hoffnungsvolle Ausblick macht sie umso besser.“
Diese Botschaft der Geschichte sprach mehrere der Filmemacher auf einer ganz persönlichen Ebene an, da sie selbst gerade vom Verlust eines lieben Menschen betroffen waren. Oscar-Gewinnerin Wendy Finerman las das Buch, bevor es überhaupt verlegt wurde, und die Produzentin erkannte sofort dessen Potenzial: „Ich wusste gleich, dies ist eine universelle Geschichte, denn wir können uns alle vorstellen, wie es sein muss, einen geliebten Menschen zu verlieren und die Hoffnung zu haben, dass wir dessen Gegenwart in unserem Leben dennoch spüren können.“ Finerman bat Richard LaGravenese sowohl die Regie zu übernehmen, als auch das Drehbuch nach einer ursprünglichen Adaptation von Steven Rogers zu schreiben. Finerman äußert dazu: „Richards Magie besteht darin, dass seine Sprache so schön aber auch so real ist. Seine Worte klingen so wie wir im wirklichen Leben miteinander sprechen, sie rufen uns allen bekannte Gefühle hervor und man fühlt sich den Figuren wahrhaftig verbunden.“ Während der Projektentwicklung imitierte das wahre Leben die Kunst derart, dass Finerman eine noch tiefere Verbindung zu der Geschichte fand: „Meine allerbeste Freundin verlor ihren Mann zu der Zeit“, erinnert sie sich. „Eigenartigerweise hatte er ihr Briefe geschrieben, die sie erhalten sollte, nachdem er gestorben war – dadurch wurde mir die Geschichte noch näher.“ Richard LaGraveneses Interesse an P.S. ICH LIEBE DICH war ebenfalls durch persönliche Erfahrungen gefärbt: „Ich hatte meinen guten Freund Ted Demme verloren, und die Figur Gerry hat einen Funken, der dem Teddys sehr gleicht – ein Riesenspaßmacher und eine Frohnatur.“ Produzentin Molly Smith bekam das Buch eine Woche nach dem frühen Tod ihrer ältesten Schwester in die Hände. Sie las es mit einem weinenden und einem lachenden Auge in nur einer Nacht durch. „Was einen an der Geschichte so gefangen nimmt, ist die Tatsache, dass sie aus Hollys Perspektive und mit ihrer Stimme erzählt wir. Man durchlebt mit ihr gemeinsam ihre Emotionen, wenn sie die Briefe bekommt. Man geht mit ihr auf diese Reise, was für mich einen therapeutischen Effekt hatte. Ich fand es einfach wundervoll“, stellt Smith fest. Sie rief spontan die Produzenten Andrew A. Kosove und Broderick Johnson von Alcon Entertainment an, um sie für das Projekt zu begeistern.
Als das Produktionsteam bestehend aus Finerman, Kosove, Johnson und Smith feststand, sah es sich mit der Möglichkeit konfrontiert, dass Regisseur LaGravenese nicht zur Verfügung stehen würde, da er gerade mit FREEDOM WRITERS beschäftigt war. Man beschloss, auf ihn zu warten, was sich als entscheidend für die Besetzung der Hauptrolle erwies. Da der Regisseur bei diesem Film gerade mit Hilary Swank zusammengearbeitet hatte, freute er sich über die Gelegenheit, ein weiteres Projekt mit ihr zu beginnen. „Ich wollte Hilary für diese Rolle, weil ich sie sehr gut kennen gelernt hatte und wir eine gute Partnerschaft entwickelt hatten. Ihr Talent spricht für sich, aber ich wollte auch, dass die Welt sie einmal sieht wie ich, mit all ihrem Humor, ihrer Verrücktheit und vor allem ihrer Schönheit. Ich habe so ein Glück, dass ich mit einer Schauspielerin ihres Kalibers zusammen arbeiten durfte.“ Swank sagt, dass die Gelegenheit, wieder mit LaGravenese zu arbeiten, ihr genügt habe, um den Film zu machen. „Wir hatten eine großartige Zeit während des Drehs an FREEDOM WRITERS. Richard war immer schon einer meiner Lieblingsdrehbuchautoren und ich habe großen Respekt vor ihm als Regisseur. Ich arbeite so gerne mit ihm, dass ich alles getan hätte, worum er mich bittet.“ Für Produzentin Molly Smith schloss sich ein Kreis, da Swank bereits zwei Filme für Alcon Entertainment gedreht hatte als Smith gerade ihre Karriere als Produktionsassistentin begann. „Ich erzähle gern, dass ich Hilary bei meinem ersten Film jeden Tag Kaffee geholt habe“, lacht Smith, „daher ist es ziemlich aufregend für mich, dass Hilary in meiner ersten eigenen Produktion mitwirkt.“
Swank spielt die Hauptrolle der Holly Kennedy, einer jungen Frau, die alles zu haben scheint, bis das Leben sie eines anderen belehrt. „Holly fand die Liebe ihres Lebens in sehr jungen Jahren“, bemerkt Swank. „Gerry war ihr Ein und Alles – ihr Seelenpartner, ihr bester Freund, ihr Geliebter und Ehemann. Als sie ihn verliert, ist sie in mehr als einer Hinsicht alleingelassen. Ich glaube, sie wusste nicht so recht, wie sie das Leben alleine überhaupt meistern sollte. Aber er hatte das vorausgesehen und schrieb ihr deshalb die Briefe, um ihr zu helfen, sich selbst zu finden. Und ich glaube, dass sie durch diese Briefe in gewisser Hinsicht eine neue Beziehung zu Gerry aufbaut. Es ist interessant, dass er für sie so lebendig ist, obwohl er nicht mehr lebt. Sie wird sogar wütend auf ihn, zum Beispiel wenn er sie auffordert, noch einmal Karaoke zu singen. Aber die Reise durch alle emotionalen Höhen und Tiefen der Figur hat Spaß gemacht. Am Ende kommt sie da an, wo wir alle uns eigentlich befinden – im Zustand der Weiterentwicklung.“ „Ich denke die Absicht hinter Gerrys Briefen besteht darin, dass Holly sich an die Frau erinnert, die sie war, als sie und Gerry sich begegneten. Ich glaube so etwas geschieht in vielen Beziehungen. Am Anfang ist man lustig und lebhaft, man ist frisch verliebt und die Welt gehört einem. Aber wenn die Beziehung andauert, dann gewinnt die Monotonie des Lebens manchmal die Überhand. Gerry wollte sichergehen, dass Holly sich wieder daran erinnert, wie lebensfroh sie einst war.“
Gerard Butler, der Gerry spielt, stimmt dem zu. „Am Ende will Gerry vor allem, dass Holly glücklich ist. Er hat sie so sehr geliebt. Niemand konnte besser als er beurteilen, welch ein Riesenloch sein Tod in ihrem Herzen hinterlassen würde – also war es für ihn am wichtigsten, sicher zu stellen, dass es ihr gut gehen würde – nicht nur so la la, sondern wirklich gut im wahrsten Sinne. Das ist Gerry wie er leibt und lebt. Er liebt das Leben und weiß dessen schöne Seiten zu schätzen, und das will er ihr weitergeben. Ich glaube, darum geht es in dem Film.“ Die Filmemacher waren überzeugt, dass Butler in der Rolle von Gerry ein weiterer Besetzungshit sein würde. Abgesehen von der Tatsache, dass der Mann und die Rolle denselben Namen tragen, hätte „niemand anders die Rolle übernehmen können“, bestätigt LaGravenese. „Gerards Wesen und sein Sinn für Humor sowie seine Fähigkeit so maskulin und machohaft zu sein und gleichzeitig so offen, liebevoll und süß… Ich sagte ihm, dass es mir schien, als seien er und seine Figur aus ein und demselben Guss.“ Butler selbst fand ebenfalls, dass die Elemente Drehbuch, Regisseur und Co-Star eine unwiderstehliche Kombination abgaben. „Ich fand das Drehbuch großartig und diese Rolle war für mich eine Chance, mal etwas Fröhlicheres und dennoch Tiefgründiges zu machen. Also setzte ich mich mit Richard zusammen und ehe wir uns versahen, steckten wir mitten in einer Unterhaltung über Leben, Liebe, Geist und Seele. Innerhalb von fünf Minuten dachte ich, ‚Dieser Typ ist unglaublich‘ und damit war es entschieden. Natürlich wollte ich auch gerne mit Hilary arbeiten, und diese Tatsache und das Drehbuch machten es zu einer vollkommenen Entscheidung. Es hat Spaß gemacht, diesen Film zu drehen und ich kann gar nicht genug Gutes über die Arbeit mit Hilary sagen. Sie ist einfach außergewöhnlich.“
Swank ist ebenfalls voll des Lobes für ihren Partner. „Gerry Butler ist ein toller Typ. Ich finde gar keine Worte dafür, wie wunderbar er ist. Er hat ein goldenes Herz und kam jeden Tag mit dem Willen ans Set, aus allem das Beste heraus zu holen. Unsere erste gemeinsame Szene bestand aus zwölf Dialogseiten. Das war eine Menge Text zu lernen, aber man muss die Szene in- und auswendig kennen, damit man sich die Bälle zuspielen kann wie bei einem Tennismatch. Es hat riesigen Spaß gemacht.“ LaGravenese hält die Eröffnungsszene des Films für unverzichtbar, um die Beziehung zwischen Holly und Gerry zu etablieren. „Wir erleben Holly und Gerry, als sie von einem Abendessen bei ihrer Mutter nach Hause kommen und sich über etwas streiten, das er gesagt hat. Ich wollte eine Ehe zeigen, in der beide Partner so vertraut miteinander sind, dass ihr Streit wie ein Hindernisrennen wirkt: Er beginnt mit einer Sache, wendet sich dann einer anderen zu und so weiter und so fort, bis es immer mehr ans Eingemachte geht. Ich musste die wahre Liebe zeigen, eine Liebe, die sich aus Leidenschaft und Uneinigkeit, aber auch Vertrautheit und Vergebung und Freude zusammensetzt.“ „Ich finde, dass die Szene alles zusammenfasst, was eine Ehe ausmacht“, sagt Butler lächelnd. „Da ist die Wut und der Frust, dann die Komik, die Vertrautheit, und dann einfach pure Liebe, die alles überstrahlt.“ „Es ist wichtig, dass das Publikum sofort mitten in diese Ehe hineingeworfen wird. Man merkt, dass die beiden schon lange zusammen sind und ihre Liebe füreinander sehr tief ist“, sagt Molly Smith. „Wenn man das miterlebt hat, dann hat man Verständnis für Holly, nachdem sie ihn verloren hat, denn man hat gesehen, was er für sie war.“ Finerman fügt hinzu: „Das ist der entscheidende Punkt – wir müssen von Anfang an glauben, wie tief die Liebe dieser beiden füreinander ist. Sie müssen wirklich gut zueinander passen, und zwischen Hilary und Gerry sprang der Funke absolut über. Gerry ist voller Leben und ein augenzwinkernder Schlingel. Und Hilary ist eine erstaunlich talentierte, attraktive Schauspielerin. Sie gehört zu den Menschen, die all ihre Gefühle und Gedanken allein durch ihre Augen mitteilen können.“
Produktion - Briefboten
Nur kurz nach Hollys und Gerrys Streit finden wir uns bei Gerrys Trauerfeier wieder. Und Holly ist vom Verlust der Liebe ihres Lebens am Boden zerstört. Einige Wochen später, an Hollys 30. Geburtstag, kommen ihre Freundinnen und Familie sie in ihrer Wohnung besuchen, die sie ganz offensichtlich seit Gerrys Tod nicht mehr sauber gemacht hat. Holly ist noch nicht bereit, ihnen – oder der Welt – zu begegnen, bis sie einen Geburtstagskuchen und eine auf Band gesprochene Botschaft erhält – von Gerry! Finerman bemerkt, dass das Band und die folgenden Briefe zwar vor allem Holly helfen sollen, aber die anderen wichtigen Menschen in ihrem Leben nicht ausschließen. „Wir wissen, dass Holly ihren Mann verloren hat, dabei vergisst man aber leicht, dass auch andere Menschen ihn verloren haben. Ihre Freundinnen waren auch mit ihm befreundet und sind nicht nur Hollys wegen traurig, sondern trauern auch um ihn als Freund.“
Tatsächlich gelten Gerrys erste Instruktionen nicht nur Holly, sondern auch ihren besten Freundinnen Denise und Sharon: Sie sollen ausgehen und Hollys Geburtstag zusammen feiern. „Denise und Sharon repräsentieren zwei verschiedene Aspekte des Lebens“, erklärt Lisa Kudrow, die Denise spielt. „Sharon ist verheiratet und dabei, eine Familie zu gründen, während Denise noch Single ist. Sie sucht nach dem Richtigen, will dabei aber keine Zeit verschwenden, daher die Checkliste. Sie ist alles andere als schüchtern“, lacht sie, „aber vor allem ist sie eine gute Freundin.“ „Lisa Kudrow ist ein Juwel“, sagt Finerman. „Sie hat ein phänomenales Timing und so jemand ist ein Geschenk, denn ihre Art, manche Sprüche hervorzubringen und das Gesicht, das sie dabei macht, sind einfach zu komisch.“
Für die Rolle der Sharon wählte LaGravenese seine gute Freundin Gina Gershon aus, die er durch ihren gemeinsamen Freund Ted Demme kennen gelernt hatte. „Für mich war von Anfang an klar, dass ich Gina in der Rolle der Sharon wollte, zum einen wegen ihrer ganz speziellen Art und auch weil ich wollte, dass Sharon ein paar Ecken und Kanten hat, obwohl sie in der Gruppe die mütterlichere ist.“ „Sharon ist die reifere, bodenständigere in der Gruppe“, findet Gershon, „obwohl sie genau wie Denise auch mit ihren Freundinnen auf den Putz hauen kann. Als sie sieht, was Holly durchmacht, ist sie sehr mitfühlend und übernimmt eine Beschützerrolle. Doch mit der Zeit geht das Leben für Denise und Sharon wieder seinen gewohnten Gang, wodurch Holly gewissermaßen allein zurückbleibt, weil sie für die nächsten Schritte noch nicht bereit ist.“ Swank meint dazu: „Ich fand, dass Richard die Art, wie Freundinnen miteinander umgehen, so wunderbar eingefangen hat – wie sie reden und wie sie mit einem Blick oder einem Insiderwitz miteinander kommunizieren, was niemand sonst versteht. Die Figuren sind so gut ausgearbeitet und vielschichtig und Hollys Beziehung zu ihnen so klar. Einfach wunderbar.“
Hollys Freundin Sharon ist mit John verheiratet, der – wie es häufig zwischen Ehepaaren vorkommt – Gerrys bester Freund war. John wird von James Marsters gespielt, der dazu anmerkt, „John ist in einer eigenartigen Position, denn er liebte Gerry auch, aber er fühlt sich etwas außen vor. John glaubt, dass er nie wieder einen Freund wie Gerry findet, dass man überhaupt nie wieder einen wahren treuen Freund findet, wenn man erwachsen ist.“ Für LaGravenese war es besonders wichtig Johns Gefühle zu vermitteln, da er etwas Ähnliches durchgemacht hatte. „Wenn der beste Freund stirbt, ist das für einen Mann der Verlust einer Beziehung, die schwer zu beschreiben ist und oft übersehen wird. Es ist ein tiefes Gefühl. Ich sah in dieser Rolle eine gute Gelegenheit, in Worte zu fassen, was so eine Männerfreundschaft bedeuten kann. James ist ein toller Schauspieler und hat diesen Aspekt der Geschichte wunderbar zum Ausdruck gebracht.“
Als Holly beginnt, auf die Briefe zu warten, ist eine Person darüber gar nicht besonders glücklich, und das ist ihre Mutter Patricia. Kathy Bates, die Patricia darstellt, erklärt das so: „Ganz tief innen drin hat Patricia Angst, dass die Briefe Holly nicht gut tun, dass sie sie bloß an Gerry binden und ihr nicht helfen, ihre Trauer zu überwinden und wieder ein normales Leben zu führen.“ Patricia ist von ihrem Mann verlassen worden und nie darüber hinweggekommen. „Deswegen mochte Patricia Gerry nie besonders“, so Kathy Bates. „Patricia hatte große Träume für Holly. Sie stellte sich vor, dass Holly das Leben haben würde, das sie nie hatte, stattdessen kommt Holly mit einem Mann von ihrer Europareise zurück, der Patricia an ihren eigenen Mann erinnert. Sie hält Hollys und Gerrys Beziehung für wertlos. Sie hat ihre Gründe dafür, zu glauben, dass Gerry nicht immer für Holly da sein wird. Es gibt also einen Aspekt von ‚ich hab’s ja gleich gesagt‘, auch wenn sie nicht voraussehen konnte, warum Gerry irgendwann nicht mehr da sein würde.“ „Ich glaube Gerry wusste, dass er nie die Zustimmung seiner Schwiegermutter hatte. Das ist ein weiterer Aspekt der Geschichte“, sagt Smith. „Er wusste, dass Holly nach seinem Tod ihre Familie brauchen würde, also musste er dafür sorgen, dass die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter geheilt wird. Wir reden alle darüber, wie selbstlos Gerrys Briefe waren, da er wusste wie verzweifelt sie sein würde.“ LaGravenese sah es als besondere Ehre an, mit Kathy Bates zu arbeiten. „Sie gehört zu meinen Lieblingsschauspielerinnen, daher war ich begeistert als sie die Rolle annahm. Ich habe ihrer Figur noch Material hinzugefügt, damit sie und Holly ein paar zusätzliche Szenen haben. Wie oft kann man schon mit zwei so großartigen Schauspielerinnen arbeiten? Außerdem hat Hilary mir verraten, dass Kathy ihrer Mutter sogar ähnlich sieht. Das war ein weiterer Pluspunkt.“ Die Begeisterung beruhte auf Gegenseitigkeit. „Ich finde Richard wundervoll“, bestätigt Bates. „Ich möchte immer wieder mit ihm arbeiten. Er ist ein toller Autor und ein wunderbarer ‚Schauspielerregisseur‘. Es wird immer seltener, dass Regisseure wissen, wie sie die Schauspieler dazu inspirieren können, ihre Figur zu finden und Richard gehört mit Sicherheit dazu.“
In ihrem Kinodebüt spielt die Sängerin Nellie McKay Hollys exzentrische jüngere Schwester Ciara. „Nellie ist ein Naturereignis“, stellt LaGravenese fest. „Sie ist ein erstaunlicher Freigeist, unglaublich fantasievoll, und ihre Stimme und ihr Stil sind einzigartig. Als sie zum Vorsprechen kam, sagte ich sofort, ‚Das ist Ciara.‘ Ich konnte mir niemand anders in der Rolle vorstellen.“ Ciaras Fähigkeit zu sagen, was sie denkt – und das oft genug im falschen Moment – passt gut zu Daniel, den Harry Connick Jr. spielt. Daniel, der neue Barmann in Patricias Pub, trifft Holly bei Gerrys Beerdigung und ist sofort von ihr eingenommen. „Daniels Figur ist interessant, weil er sehr spontan ist und unvorhersehbare Dinge sagt, wobei er nie das Gefühl hat, dass er sich entschuldigen müsse – auch nicht wenn er die Leute vor den Kopf gestoßen hat,“ bemerkt Connick. „Bei ihm kann Holly sich ausweinen, weil er der einzige ihrer Freunde ist, der Gerry nicht kannte und der deshalb auch nicht aufpassen muss, was er sagt, wenn von Gerry die Rede ist. Für Holly ist das erfrischend. Daniel hat den Mut, seine Gedanken auszusprechen, was Holly hilft, ihren Verlust zu verarbeiten.“ LaGravenese fügt hinzu: „Daniel ist einer von der Sorte, die immer ins Fettnäpfchen treten, was ihn sehr witzig macht. Ich glaube, dass Harry diesen Charakterzug der Figur sehr mochte, denn er ist einer der komischsten Typen, die ich kenne. Sein schräger Humor passt sehr gut zu Daniel. Am Set machten wir immer Witze darüber, dass Harry Connick Jr. trotz der vielen Musik in dem Film der einzige ist, der nicht singt“, lacht er.
Der andere Mann, der in Hollys Leben tritt, ist William, ein gut aussehender Ire, den sie trifft, als einer von Gerrys Briefen sie mit ihren Freundinnen dahin zurück schickt, wo sie sich einst kennen lernten: nach Irland. William wird von Jeffrey Dean Morgan gespielt, auf den LaGravenese durch seine besten Ratgeberinnen – seine Frau und seine Tochter – aufmerksam gemacht wurde. Der Regisseur erinnert sich: „Meine Frau und meine Tochter sind leidenschaftliche Fans von ‚Grey’s Anatomy‘. Als ich gerade dabei war, den Film zu besetzen, nahm meine Frau mich beiseite und befahl mir, drei Folgen der Serie anzusehen. Und da ist Jeffrey Dean Morgan als Denny, von dem ich schon überall gehört hatte. Ich fand ihn großartig und perfekt für die Rolle, also bekam er sie.“ „Jeffrey ist ein Star“, bekräftigt Smith. „Ich meine, der Typ hat ein Strahlemann-Lächeln mit dem er ein ganzes Zimmer erleuchten kann. Er musste allerdings einen irischen Akzent haben – also bekam er einen Sprachlehrer und er war ein echt guter Schüler.“ „Den Dialekt zu lernen war eine Riesenherausforderung, um es vorsichtig auszudrücken“, kommentiert Morgan, „aber es war eine positive Herausforderung. Die Kombination von Drehbuch, Besetzung und Regisseur zusammen mit der Chance etwas zu tun, das ich noch nie gemacht hatte, machte den Deal für mich perfekt. Ich war wahnsinnig gerne in Irland und diese Rolle hat Spaß gemacht. William gehört zu Hollys Heilungsprozess. Sie sind gleich bei ihrer ersten Begegnung voneinander angezogen, ohne zu wissen, dass es da noch eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen gibt.“ Williams Figur kommt in Cecelia Aherns Roman gar nicht vor. Er gehört zu den Änderungen, die LaGravenese bei der Drehbuchadaption von P.S. ICH LIEBE DICH vorgenommen hat – allerdings nicht, ohne vorher die Zustimmung der wichtigsten Person, nämlich der Autorin einzuholen. Ahern bestätigt: „Als ich das Drehbuch las, musste ich lachen und weinen. Ich fand, dass Richard die Seele des Buches total eingefangen hat. Das Material mag sich etwas verändert haben, aber das Herz ist dasselbe geblieben.“
Die Grüne Insel und der „Big Apple“
Bei der Leinwandadaption von Aherns Roman verlegten die Filmemacher die Haupthandlung von Irland nach Manhattan. Es war ihnen jedoch wichtig, den Wurzeln des Buches und seiner Autorin gerecht zu werden. „Ich wollte Irland einen großen Platz einräumen“, bekräftigt LaGravenese, „daher ist Gerry immer noch Ire, und ich schrieb die Geschichte so um, dass er und Holly sich in Irland kennen lernen.“ Auf Gerrys Betreiben kehrt Holly nun nach Irland zurück, um sein Zuhause zu besuchen und die ersten Momente ihrer Beziehung nochmals zu erleben. Gerry wusste, dass eine Reise in die Vergangenheit Holly helfen würde, sich der Zukunft zuzuwenden, „und für mich“, sagt LaGravenese lächelnd, „war es auch eine gute Ausrede, nach Irland zurückzukehren – einem meiner Lieblingsorte auf der Welt.“ Swank bemerkt dazu: „Ich finde es sehr wichtig zu sehen, wo sie sich kennen gelernt haben, und dass ihre Beziehung in dieser schönen Landschaft begann – zu sehen wie jung, hoffnungsvoll und sorglos sie zu Beginn waren. Gerrys Absicht ist, dass sie das wiederfindet, als er sie dahin zurück schickt.“
Die Dreharbeiten begannen in Irland, wo großes Interesse an der Produktion bestand, da das Buch so beliebt ist und die Autorin „zufällig“ die Tochter des irischen Premiers Bertie Ahern ist. Fotografen und Zuschauer waren stets reichlich vertreten, aber alle am Set waren besonders froh, Cecelia Ahern dort häufig begrüßen zu können. Die Crew verbrachte zwei Wochen in Irland, wobei hauptsächlich in Wicklow County gedreht wurde, einem Gebiet im Süden Dublins, das auch „Irlands Garten“ genannt wird. Der Wicklow National Park ist Naturschutzgebiet, ein unverbautes Panorama sanfter Hügel. Andere Drehorte in Wicklow County waren eine kleine Farm in Enniskerry und das Dorf Ballylocken. Eine der wichtigsten Locations in Irland war Whelan’s, der irische Pub, wo Gerry im Flashback ein Lied für Holly singt. „Die Szene im Whelan’s war eine Mischung von Freude und Schmerz“, erzählt Gerard Butler lachend. „Ich habe etwa drei Wochen damit verbracht, zu lernen wie man Gitarre spielt. Zu Anfang konnte ich das Ding nicht mal richtig halten! Ich weiß noch, dass ich darüber eingeschlafen bin, wie ich vorm Spiegel Gitarre geübt habe. Und plötzlich sitze ich vor etwa 150 Leuten und muss ein Lied spielen, als hätte ich das immer schon getan. Aber am Ende war es großartig.“ In der Zukunft ist Whelan’s der Ort, wo Holly und ihre Freundinnen William zum ersten Mal treffen und er auf derselben Bühne auftritt, auf der Gerry einst für Holly gesungen hat. LaGravenese und sein kreatives Team wollten den Zeitsprung auf subtilere Weise als nur durch Kostüme und Änderungen am Set deutlich machen. Produktionsdesigner Shepherd Frankel erklärt: „Für den Flashback ließen wir alles wärmer aussehen, weil es ein sehr romantischer Augenblick zwischen Holly und Gerry ist. Aber als sie 10 Jahre später – ohne ihn – zurückkehrt, sollte es sich kälter anfühlen. Richard, Kameramann Terry Stacey und ich diskutierten wie wir diese Stimmung durch Design und Beleuchtung herstellen können.“
Nach dem Dreh in Irland reiste das Produktionsteam nach New York, wo überwiegend an Originalschauplätzen gedreht wurde. Eine Bar in Brooklyn wurde zu Patricias Pub. Sie filmten auch im Prospect Park in Brooklyn in der Nähe eines Flughafens, wo die Dreharbeiten einer wichtigen Szene zwischen Hilary Swank und Kathy Bates häufig von Flugzeugen unterbrochen wurden. Der Fluglärm war jedoch nichts gegen das, was sie in Lower Manhattan am irischen Hunger-Denkmal erwartete. Das Denkmal befindet sich im Zentrum eines lebhaften Geschäftsviertels in der Nähe der Battery Park City, wo Bauarbeiten an der Tagesordnung sind. „Da gab’s Zementmischer, Fähren, Nebelhörner, Flugzeuge, Hubschrauber… ich wartete bloß noch auf eine Truppenübung“, scherzt LaGravenese. „Irgendwann haben wir nur noch gelacht. Es war irre.“ Das Team empfand es als großes Privileg, eine entscheidende Szene zwischen Hilary Swank und Harry Connick Jr. im berühmten Yankee Stadion drehen zu können. „Es war unglaublich“, sagt Connick. „Allein schon im Yankee Stadion zu sein wäre toll gewesen, aber mit Hilary oberhalb der Ersatzbänke zu stehen, das leere Stadion hinter uns und der hell erleuchtete Platz davor – das werde ich nie vergessen.“
Einige der Innenräume wurden in einem Studio in Brooklyn nachgebaut, so auch Hollys und Gerrys Wohnung in der Lower East Side. Frankel erklärt, dass er die Wohnung so gestaltete, dass sie „so etwas wie das dritte Element in ihrer Beziehung ist. Sie kennen sie in- und auswendig, und das Interieur sagt eine Menge über die beiden aus. Es gibt zu wenig Platz, um alles unterzubringen, daher ist alles, was Bedeutung für sie hat, sehr sichtbar: Hollys Schuhe, zum Beispiel.“ Kostümdesignerin Cindy Evans, die gerade mit LaGravenese und Swank an FREEDOM WRITERS gearbeitet hatte, diskutierte lange mit beiden, wie Swanks Garderobe am besten ihre Persönlichkeit widerspiegeln könne. LaGravenese sagt dazu: „Wir wollten Holly als kreative Person darstellen, die ihre Kreativität aber irgendwie unterdrückt hat. Sie konnte sie nicht ausdrücken, vielleicht auch weil sie Angst vor der Zukunft hatte.“
Der Regisseur meint abschließend: „Es ist eine Liebesgeschichte, aber es ist auch eine Reise der Selbstentdeckung. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Familie und darüber wie die Liebe so stark sein kann, dass sie Leben und Tod überdauert.“