Laut Insiderberichten könnte in Erwägung gezogen werden, die 93. Oscarverleihung zu verschieben, um die Folgen der Coronakrise für die Filmwelt zu berücksichtigen.
Noch Anfang Februar feierte sich die Filmwelt bei der 92. Verleihung der Oscars im Dolby Theatre in Los Angeles. Viele positive Überraschungen gab es an diesem glanzvollen Abend: So erhielt erstmals mit „Parasite“ ein nicht englischsprachiger Film den Academy-Award in der Kategorie „Bester Film“. Doch während die Filmemacher einander zujubelten, wütete bereits das neuartige Coronavirus im asiatischen Raum. Keine drei Wochen später sollte Covid-19 die gesamte Welt in den Würgegriff nehmen.
Nicht nur, aber auch die Filmlandschaft ist seither eine andere: Noch immer sind die Kinos geschlossen, zahlreiche Filmstarts ab Ende März mussten verschoben (hier geht es zur Liste aller betroffenen Produktionen) sowie laufende Dreharbeiten gestoppt werden. Die Folgen dieser Unterbrechungen werden wohl auch bis in 2021 hinein zu spüren sein.
Das wissen auch die Organisatoren der Oscars von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences: Wie ein Insider laut dem Branchenblatt Variety wissen will, soll die Überlegung im Raum stehen, die eigentlich für den 28. Februar 2021 geplante Veranstaltung zu verschieben. Das sei sogar „sehr wahrscheinlich“, so die anonyme Quelle: „ Es ist unmöglich, vorauszusagen, wie die Filmlandschaft aussehen wird. Wir wissen, dass wir den Film feiern wollen, aber wir wissen nicht, inwiefern das geschehen wird.“
Hier könnt ihr nochmal alle Gewinner der Oscars 2020 sehen:
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences knickte bereits Ende April ein
Bereits Ende April ließ man verlauten, dass man für die 93. Oscarverleihung eine Ausnahme machen und Filme zulassen wolle, die lediglich über Streaming-Dienste verfügbar gemacht wurden und keinen Kinostart hatten. Üblicherweise setzt die streng reglementierte Verleihung voraus, dass ein Film mindestens sieben Tage hintereinander und dreimal täglich in einem Kino in Los Angeles gezeigt worden sein muss, um überhaupt berechtigt zu sein. Um hier berücksichtigt zu werden, müsse dieses Mal lediglich ein Kinostart geplant gewesen sein. Filme, die von vornherein für das Streaming produziert wurden, fallen also weiterhin durch das Raster.
„Ich denke, alle können die Notlage der Filmemacher nachvollziehen und wir sind da, um unsere Mitglieder und die Film-Gemeinschaft zu unterstützen“, so David Rubin, Präsident der Academy, Ende April zur Regeländerung. „Es ergibt insofern Sinn, da wir nicht wissen, wie es um die Möglichkeit der Kinovorführungen bestellt ist. Wir müssen für dieses Jahr Zugeständnisse machen, damit Filme trotz geschlossener Kinos gesehen und gefeiert werden können.“
Eine Verschiebung der Oscarverleihung könnte wiederum bedeuten, dass somit auch Filme für die 93. Verleihung berücksichtigt werden könnten, die aufgrund der Coronakrise nicht in 2020 veröffentlicht werden konnten. Hier würde es sich also wie mit der Voraussetzung eines geplanten Kinostartes verhalten: Hätte ein Film in 2020 veröffentlicht werden sollen und kam dann etwa erst in der ersten Jahreshälfte 2021 heraus, wäre er damit berechtigt für die 93. Oscarverleihung.
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