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Faubourg 36: 1936, Frühling in einem nördlichen Pariser Arbeiterviertel. Auf einer Anhöhe gelegen mit Blick über ganz Paris, besteht das Viertel aus ein paar Läden, schiefen Häusern, Straßen mit Kopfsteinpflaster und mitten drin das alte Musical-Theater "Chansonia". Der ganze Bezirk feiert den triumphalen Wahlsieg der Front Populaire-Regierung. Nur den drei Freunden Pigoil (Gérard Jugnot), Milou (Clovis Cornillac) und Jacky...

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Handlung und Hintergrund

Ein Arbeiterviertel in Paris. Als 1936 die Sozialisten ihren Wahlsieg feiern, ist den drei Freunden Pigoil (Gérard Jugnot), Milou (Clovis Cornillac) und Jacky (Kad Merad) keineswegs zum Jubeln zumute. Haben sie doch erst kürzlich ihren Job verloren, weil das Vaudeville-Theater „Chansonia“ die Pforten schließen musste. Bevor das Sozialamt anklopft, besetzen die drei das Gebäude, um mit einem Musical-Hit die Finanzen zu glätten. Leider sind sie künstlerisch ziemlich unfähig.

Drei ahnungslose Möchtegern-Künstler träumen groß und leben klein in Christophe Barratiers herzerwärmendem neuen Film nach seinem Hit „Die Kinder des Monsieur Mathieu„. Das tragikomische Vorkriegs-Sozialdrama unterhält vortrefflich mit romantischen und musikalischen Ambitionen.

Mitte der Dreißigerjahre arbeiten die drei Freunde Pigoil, Milou und Jacky in Paris in dem Vaudeville-Theater Chansonia. Ein großer Schock ist es für sie, als das Bühnenhaus in einem Arbeiterviertel die Vorhänge für immer schließen soll. Doch auch privat haben sie mit Problemen zu kämpfen. So wird Pigoil z. B. das Sorgerecht für seinen Sohn entzogen. Bald schließen die Freunde den Plan, das Theater mit einer eigenen Show wieder zu eröffnen. Als sie beim Casting die junge Sängerin Douce entdecken, scheinen sie den kommenden Star ihrer Bühne gefunden zu haben.

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Mitte der 30er Jahre arbeiten die Freunde Pigoil, Milou und Jacky in Paris in einem Vaudeville-Theater. Ein großer Schock ist es für sie, als das Bühnenhaus die Vorhänge für immer schließen soll. Doch auch privat haben sie mit Problemen zu kämpfen. So wird Pigoil das Sorgerecht für seinen Sohn entzogen. Bald fassen die Freunde den Plan, das Theater mit einer eigenen Show wieder zu eröffnen. Als sie beim Casting die junge Sängerin Douce entdecken, scheinen sie den kommenden Star ihrer Bühne gefunden zu haben.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Christophe Barratier
Produzent
  • Jacques Perrin,
  • Nicolas Mauvernay,
  • Romain Le Grand,
  • Jacques Perrin,
  • Nicolas Mauvernay
Darsteller
  • Gérard Jugnot,
  • Kad Merad,
  • Clovis Cornillac,
  • Nora Arnezeder,
  • Pierre Richard,
  • Bernard-Pierre Donnadieu,
  • Maxence Perrin,
  • François Morel,
  • Élisabeth Vitali,
  • Christophe Kourotchkine,
  • Eric Naggar,
  • Eric Prat,
  • Julien Courbey,
  • Philippe du Janerand
Drehbuch
  • Christophe Barratier
Musik
  • Reinhardt Wagner
Kamera
  • Tom Stern
Schnitt
  • Yves Deschamps

Kritikerrezensionen

    1. Manchmal fühlt man sich im Klischee gut aufgehoben. Da weiß man immer, was einen erwartet, man ist vor Überraschungen gefeit, kann sich fallen lassen, kann ganz unangestrengt sich dem Feeling des Films hingegeben. Das geht natürlich nur, wenn’s gut gemacht ist, wenn die Klischees nicht penetrant sind, wenn sie vielmehr fast selbstironisch akzeptiert werden, weil sie schlicht die Basis des Films bilden.

      So ist es im Qualitätskino, so ist es in „Paris, Paris“, in dem es, klar, um Paris geht. Und um eine Vater-Sohn-Geschichte. Und um das Zueinanderfinden eines Liebespaares. Und um eine junge Sängerin, die zum Star wird. Und um ein kleines Vorstadtvarieté, das gegen einen bösen Immobilienhai/Gangster gerettet werden muss. Und so weiter. Alles nichts wirklich Neues, auch nichts, was nicht in einer ähnlichen Konstellation schon dagewesen wäre – das betrifft auch die Stimmung zwischen Tragik und Komik, verbunden mit irrealer Stilisierung der Filmbilder wie der Handlung, mit Chansons, 30er-Jahre-Nostalgie und süßlicher Sentimentalität.

      „Paris, Paris“ ist ein Ensemblestück im Pariser Vorort, der so was Ähnliches ist wie Amélies Montmartre. Einige Figuren stehen im Mittelpunkt, die alle ihre eigene Geschichte haben: Pigoil, der Bühnenarbeiter im Varieté Chansonia, den die Frau verlassen hat, der das Sorgerecht für seinen Sohn verliert, der ohne Arbeit, ohne Geld, nur mit ein paar Flaschen Wein im Blut dasteht. Jacky Jacquet, der Imitator, der keine vernünftige Imitation zusammenkriegt. Milou, der junge Kommunist, der mit der Volksfront-Regierung ab 1936 eine bessere Welt aufziehen sieht und sich etwas widerwillig in die Sängerin mit dem sprechenden Namen Douce verliebt. Sie wiederum ist das Hauptelement in jeder französischen Romanze: die süße Kleine mit den großen Augen, hier gespielt von der erst 17jährigen Nora Arnezeder, die frisch von der Gesangs- und Schauspielschule kam. Deren Liebreiz überquillt, wenn aus ihrem Äuglein eine kleine Träne kullert und den Mund ein leises Lächeln umspielt. Dazu noch der verschrobene Alte, dargestellt von Pierre Richard, und ein böser Gangster, der sich eine Weile einen Schafspelz überzieht, um der Vielgeliebte des Viertels zu werden.

      Christophe Barratier setzt ganz aufs Gefühl, wie ja auch schon in seinem vorhergehenden „Monsieur Mathieu“. Den Hauptdarsteller hat er gleich mitgenommen in sein neues Projekt, in dem sich wieder alles um Musik dreht (Barratier hat eine klassische Musikausbildung genossen): zuallererst waren die Chansons des Films entstanden, um die dann die Handlung gestrickt wurde.

      Die einerseits verwurzelt ist in der Realität der 30er Jahre mit sozialistischen Hoffnungen und faschistischer Bedrohung, mit Armut, Tränen und häufiger Ernüchterung. Die andererseits stilisiert, ja unrealistisch ihre Musicalwelt erschafft in einem Paris, das es nie gegeben hat. Wobei mitunter eine etwas spritzigere Inszenierung dem Film gut getan hätte, pointiertere missglückte Parodien von Jacky etwa oder ein weniger gleichförmiger Konfliktaufbau.

      Am interessantesten wird der Film, wenn sich die beiden Ebenen von Realismus und Stilisierung begegnen, in der Figur des Milou etwa, der sich mangels wirklich gelebter Revolution eine eigene kommunistische Vita zusammenlügt. Oder in Jacky, den der Oberschurke bequatscht, für ihn zu spitzeln, der ihn dann zum Hofnarr der Faschisten macht: mit rassistischen Witzen hat er auf Versammlungen der Rechtsaußen-Partei große Erfolge und dient sich dabei ungewollt dem Bösen an. Er ist die wirklich tragische Gestalt des Films, weil er schlicht zu dilettantisch ist für die Erfüllung seines Traumes von der Komikerkarriere. Und der deshalb in die Wirren der Zeitläufte soweit verstrickt wird, dass er fast verpasst, seinen Traum seinen wahren Fähigkeiten anzupassen.

      Fazit: Ein Paris-Film, wie man sich einen Paris-Film vorstellt: Komisch, tragisch, stilisiert und voll Gefühl.
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