Traurige Nachrichten aus dem Comedy-Lager: Paul Reubens, den viele als Pee-wee Herman kannten und lieben, ist mit 70 Jahren einem Krebsleiden erlegen.
In den USA war er stets beliebter als hierzulande: Mit der von ihm geschaffenen Kultfigur Pee-wee Herman schaffte Paul Reubens dort den großen Durchbruch und begeisterte eine ganze Generation. Nun ist der Comedian am 30. Juli im Alter von 70 Jahren an Krebs gestorben. Die traurige Nachricht wurde von seinem Management über Paul Reubens‘ Instagram-Profil geteilt:
„Vergangene Nacht haben wir uns von Paul Reubens verabschiedet, einer Ikone unter den US-amerikanischen Schauspielenden, Komiker*innen, Autor*innen und Produzent*innen, dessen geliebte Figur Pee-wee Herman Generationen von Kindern und Erwachsenen mit seiner positiven Einstellung, seinem Humor und seinem Glauben an die Bedeutung von Freundlichkeit begeistert hat. Paul kämpfte jahrelang tapfer und im Stillen gegen den Krebs mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit und seinem Witz. Als begabtes und produktives Talent wird er für immer in der Ruhmeshalle der Comedy und in unseren Herzen als geschätzter Freund und Mann mit bemerkenswertem Charakter und großzügigem Geist weiterleben.“
In dem Beitrag wurde eine von Reubens vorgefasste Nachricht mit der Öffentlichkeit und den Fans geteilt:
„Bitte nehmt meine Entschuldigung dafür an, dass ich mit dem, was ich in den vergangenen sechs Jahren durchgemacht habe, nicht an die Öffentlichkeit gegangen bin. Ich habe immer eine große Menge an Liebe und Respekt von meinen Freund*innen, Fans und Unterstützenden gespürt. Ich habe euch alle so sehr geliebt und es genossen, für euch Kunst zu schaffen.“
Paul Reubens: Verpatztes Vorsprechen führte zum Durchbruch
Paul Reubens wurde am 27. August 1952 als Paul Rubenfeld im US-Bundesstaat New York geboren. Schon als Kind begeisterte er sich für die Show- und Unterhaltungsbranche, besuchte stets einen Wanderzirkus, der regelmäßig in seiner Gegend überwinterte. So entschied er sich nach der High-School am California Institute of the Arts Schauspiel zu studieren. Während der 1970er-Jahre tourte er durch Comedy-Clubs und hatte kleinere Gastauftritte im Fernsehen, ehe er sich der Comedy-Gruppe The Groundlings anschloss. Hier ersann er seine Kunstfigur Pee-wee Herman, einen Kerl, der zwar unbedingt Stand-up-Comedian werden will, aber kein bisschen lustig ist.
1980 war ein wichtiges Jahr für Reubens. Der zu der Zeit 28-Jährige befand sich in der engeren Auswahl für die Besetzung der Comedy-Sendung Saturday Night Live für die Saison 1980/1981. Den Zuschlag erhielt letzten Endes Gilbert Gottfried.
Aus lauter Frust über die verpatzte Gelegenheit soll sich Reubens daran gemacht haben, seine eigene Show aufzuziehen: „The Pee-wee Herman Show“. Die Show war so erfolgreich, dass sie über die ganzen fünf Monate ausverkauft wurde, in der sie im Roxy Theatre in Los Angeles zu sehen war. Seinen ersten Leinwandauftritt als sein Alter Ego hatte Reubens im selben Jahr in „Noch mehr Rauch um überhaupt nichts“ an der Seite von Cheech Marin und Tommy Chong.
Zu Beginn war Pee-wee Herman noch ziemlich vulgär ausgerichtet, was man auch gut im besagten ersten Leinwand-Auftritt sehen kann. Das wich im Laufe der Jahre einer familien- und kindgerechten Komik. Der Erfolg gipfelte 1985 im ersten Kinoabenteuer „Pee-Wee’s irre Abenteuer“ unter der Regie eines jungen Tim Burton. Es folgten ein weiterer Film mit „Manege frei für Pee-Wee“ und einer Fernsehsendung, ehe Reubens seiner Schöpfung vorerst den Rücken kehrte. Nach einigen privaten Skandalen holte Reubens 2010 die „Pee-wee Herman Show“ aus der Versenkung. 2016 folgte mit „Pee-wee’s Big Holiday“ nicht nur der finale Film mit Pee-wee, sondern auch der letzte Kinofilm mit Reubens. Bis zuletzt soll er an weiteren Pee-wee-Projekten gearbeitet haben.
Neben zahlreichen Fans und Kolleg*innen hat sich Tim Burton in einem Instagram-Beitrag mit einem Bild von den Dreharbeiten ihres gemeinsamen Films „Pee-wee’s irre Abenteuer“ von Reubens verabschiedet:
„Geschockt und traurig. Ich werde nie vergessen, wie Paul [Reubens] mir am Anfang meiner Karriere geholfen hat. Ohne seine Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen. Er war ein großer Künstler. Ich werde ihn vermissen.“
