Peer Gynt: Ein Film über die (Un-)Möglichkeit der Liebe, mit der Kraft eines der großen dramatischen Gedichte der Weltliteratur: Robert Stadlober ist "Peer Gynt", Henrik Ibsens nordischer Faust.
Das Drama schildert die Geschichte einer Selbstfindung: "Du selbst zu sein, sei dein Ruhm" - dieser Satz durchzieht leitmotivisch das Werk. Der hübsche Bauernjunge Peer Gynt zeichnet sich durch reiche Fantasie und unbändigen Tatendrang...
Handlung und Hintergrund
Mit Eulenspiegeleien schlawinert sich der junge Bauernsohn Peer Gynt (Robert Stadlober) durchs Leben. Er will nicht wahrhaben, dass sein alkoholkranker Vater Hof und Habe verloren hat. Seine übervorsichtige Mutter Aase (Susanne-Marie Wrage) bekräftigt ihn in seinen Fantasien. Der Nichtsnutz flüchtet vor dem personifizierten Tod, dem unheimlichen Knopfgießer (Ulrich Mühe), in ein gefahrvolles Reich von Trollen und Dämonen. Dort findet er Abenteuer und seine große Liebe Solveig (Karoline Herfurth), die ihn als einzige von seiner rastlosen Lebensgier erlösen könnte.
Anlässlich des Henrik-Ibsen-Jahres entstandene ZDF-Produktion von Uwe Janson. Der TV-Film bietet eine aktualisierte und ironisierte Fassung, ist mit Robert Stadlober („Crazy„) und Ulrich Mühe („Das Leben der anderen„) prominent besetzt.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
- Robert Stadlober,
- Susanne-Marie Wrage,
- Karoline Herfurth,
- Kathrin Angerer,
- Ulrich Mühe,
- Henny Reents,
- Patrick Güldenberg,
- Bernhard Piesk,
- Pegah Ferydoni,
- Max Hopp
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Kritikerrezensionen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung
Peer Gynt, von Ibsen in einem vierstündigen Werk fürs Theater erschaffen, von Edvard Grieg vertont, erfährt hier eine Neu-Interpretation als Kino tauglicher „Theaterfilm“ mit großen Bildern und großartigen Darstellern.
Robert Stadlober als Peer, Susanne-Marie Wrage als seine Mutter Ase und Caroline Herfurth als Solveig sind die Darsteller. Besonders eindrucksvoll als „Knopfgießer“, der den Tod verkörpert, ist Ulrich Mühe, mit dem Peer immer wieder einen Disput führt über Leben, Liebe und Tod.
Der Film verdeutlicht, wie modern und wie aktuell das Werk Ibsens noch immer wirkt. Peers Suche nach Liebe und seine Urangst, sie nicht zu finden, werden von den Darstellern intensiv vermittelt. In ihrer Wirkung unterstützt wird die Wucht der Darstellung durch die filmischen Mittel, die zurückhaltend und dennoch wirkungsvoll eingesetzt werden. Intensiv inszeniert etwa ist die Schiffsgesellschaft, die beklemmende Atmosphäre unter Deck.
Drehorte und Ausstattung sind sorgfältig gewählt, auch die Natur spielt sozusagen mit. Manchmal erinnern die Einstellungen an Bilder der deutschen Romantik, manchmal überstrahlt die Sonne golden die aufgerissenen Seelenlandschaften. Eindrucksvolle Panoramen und gut gewählte Miniaturen erzählen mit einem eigenen „Text“ die Geschichte von Peer Gynt, dem Faust des Nordens. „Was steht auf dem Spiel, wen es mit dir zu Ende geht?“, fragt der Knopfgießer. Was bedeutet es, fragt Peer Gynt: „Sei du selbst.“
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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Peer Gynt Kritik
Peer Gynt: Ein Film über die (Un-)Möglichkeit der Liebe, mit der Kraft eines der großen dramatischen Gedichte der Weltliteratur: Robert Stadlober ist "Peer Gynt", Henrik Ibsens nordischer Faust.
Das Drama schildert die Geschichte einer Selbstfindung: "Du selbst zu sein, sei dein Ruhm" - dieser Satz durchzieht leitmotivisch das Werk. Der hübsche Bauernjunge Peer Gynt zeichnet sich durch reiche Fantasie und unbändigen Tatendrang aus, doch gelingt es ihm nicht, seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen und sich selbst zu finden. Alles, was er anpackt, bleibt Episode: Ob
er die Braut eines anderen verführt und wieder verlässt, sich am Hof der Trolle im Dovrefjell als Schwiegersohn vorstellt, oder ob er für seine Geliebte Solveig eine Waldhütte baut - niemals ist er konsequent und führt die Dinge zu Ende. Den
ruhenden Gegenpol zu diesem unsteten Umherschwärmen bildet Solveig. Während Solveig in der Waldhütte lebt und in ihrer Arbeit und der gedanklichen Liebe zu Peer Erfüllung findet, reist der in die Fremde, um sein "Kaiserreich" zu gründen.
Doch fern der Heimat widerfährt ihm das Selbe: Er bleibt "ein Mann, der niemals er selbst gewesen." Als alter Mann kehrt er zurück und begegnet der inzwischen erblindeten Solveig wieder. Dem Heimatlosen sagt Solveig, wo sein "Selbst"
die ganze Zeit über war: "In meinem Glauben, in meinem Hoffen, in meinem Lieben." Indem Peer zu Solveig heimfindet, findet er zu sich selbst.
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