Perry Rhodan - Unser Mann im All: Dokumentation über die Kultfigur der deutschen Science-Fiction-Literatur, Perry Rhodan, sowie deren Macher und Liebhaber.
Handlung und Hintergrund
Kaum einer, der sie nicht kennt, die Kultfigur Perry Rhodan, dessen Mission es ist, die Menschheit mit Hilfe einer Superintelligenz zu einen. Seit den Sechzigerjahren wurden die deutschen Heftromane um den galaktischen Superhelden wöchentlich in hoher Auflage publiziert und verzeichneten schließlich über eine Milliarde verkaufter Hefte. Die Dokumentation zeigt die kreativen Köpfe hinter der Serie wie z. B. die Autoren Karl-Herbert Scheer und William Voltz, und zeichnet die Entwicklungsgeschichte der Heftromane nach. Darüber hinaus widmet sie sich auch den tausenden Lesern und dem Fan-Kult rund um das „Perryversum“.
Perry Rhodan ist die größte Science-Fiction-Serie der Welt: Seit 1961 begeistert die epische deutsche Story in über 2600 Romanen Generationen von Lesern. André Schäfers Dokumentarfilm versucht, diese Faszination zu ergründen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Jonas Niewianda,
- Marianne Schäfer
Darsteller
- Rainer Stache,
- Denis Scheck,
- Josef Tratnik,
- Leo Lukas,
- Michael Marcus Thurner,
- Markus Landgraf,
- Carlo Leidecker,
- Sascha Mamczak,
- Marc A. Herren,
- Uwe Anton,
- Frank Borsch,
- Christoph Dittert,
- Andreas Weiss,
- Heidrun Scheer,
- Klaus N. Frick,
- Rainmund Peter,
- Oliver Scholl,
- Bonnie Bruck,
- Inge Mahn,
- Johan Weckx,
- Axel Melhardt,
- Robert Ernsting,
- Omid Ahmadi
Drehbuch
- Claudia E. Kraszkiewicz,
- Hartmut Kasper
Musik
Kamera
Schnitt
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Über Jahre hinweg kam immer wieder das Gerücht auf, dass die populäre Romanserie Perry Rhodan Stoff für eine neue Kinoadaption liefern würde. Auch Roland Emmerich, dessen Mitarbeiter teilweise Fans der Serie sind, wurde gelegentlich mit dem Vorhaben in Verbindung gebracht. Dennoch stellt neben einem Fanprojekt die 1966 gedrehte internationale Koproduktion Perry Rhodan SOS aus dem All von Primo Zeglio bislang die einzige Verfilmung der Abenteuer des US-Astronauten dar, der nach einer intergalaktischen Mission seine Staatsbürgerschaft ablegte und sich zum Weltenbürger erklärte. Angesichts der sehr freien Adaption stieß das Werk, während des Trivialserienbooms der Sechziger entstanden, aufgrund seiner geringen Werktreue bei Fans auf Widerstand.
Obwohl zu Beginn daraus sekundenkurze Ausschnitte in minderer Bildqualität gezeigt werden, bleibt dieser trashige Kinofilm in André Schäfers Dokumentation ebenso unerwähnt wie die kurzlebige, psychedelisch angehauchte Comicumsetzung, die erst seit 2006 eine Fortführung fand. Immerhin tritt mit Josef Tratnik der Sprecher der Hörbuchreihe auf, der in Folge Passagen aus den Romanen vorträgt. Schäfer, der sich in den letzten Jahren mit Arbeiten zu Rock Hudson oder John Le Carré hervortat, steht vor der gewohnten Schwierigkeit, interessante Bilder für ein literarisches Sujet zu finden. Perry Rhodan-Autoren beim kreativen Schaffensprozess zu filmen, ist auf Dauer kaum abendfüllend.
Zur Illustration setzt er die zuvor befragten Autoren in Karussell-Raumschiffe, lässt ein Kind durch das ESA-Zentrum in Darmstadt streifen oder einen Risszeichner der Serie den Flugzeugfriedhof in der Mojave Wüste besuchen. Als roter Faden dient Perry Rhodan-Autor Wim Vandemaan, der etwa im Raumanzug durch Köln marschiert oder in Mönchskutte vor Kloster Andechs über Christus Vorhaut sinniert, die bei seiner Himmelfahrt angeblich als Ring des Saturn endete. Dass es sich bei Vandemaan um den Lehrer, Kritiker und Schriftsteller Hartmut Kasper handelt gleichzeitig auch Co-Autor der Dokumentation erfährt man nur in einem Nebensatz beim Kochstudiogespräch mit Literaturkritiker Denis Scheck.
Daneben kommen mit rund zwei Dutzend Interviewpartnern manche Angehörige der Serienschöpfer zu Wort. Auch heutige Schreiber und Herausgeben berichten über die jahrzehntelange Entwicklung der utopischen Serie, die mit ihrer Anpassung an aktuelle Zeitströmungen eine Chronologie bundesdeutscher Geschichte bietet. Man erfährt, dass sich der Name des Protagonisten aus Perry Mason und dem japanischen Urweltmonster Rodan zusammen setzt oder wird an einen polemischen Monitor-Beitrag von 1969 erinnert, der angesichts von K.H. Scheers technisch-militärischer Ausrichtung faschistische Züge herauslesen wollte.
Natürlich werden auch Science Fiction-Conventions und die Modellbauszene angeschnitten, aber man hätte über die Fanbasis ebenso gern mehr erfahren wie über inhaltliche Veränderungen oder die Anziehungskraft der Serie. Streckenweise bleibt die Dokumentation in ihrer Analyse von einem der wichtigsten Phänomene deutscher Trivialkultur zwar an der Oberfläche, aber für Science Fiction-Interessierte liefert die Produktion dennoch einen erhellenden Einblick in den Kosmos der Publikation.
Fazit: Ein vielschichtiger, aber mitunter etwas oberflächlicher Streifzug durch die Welt der erfolgreichsten deutschen Romanserie.
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Perry Rhodan - Unser Mann im All Kritik
Perry Rhodan - Unser Mann im All: Dokumentation über die Kultfigur der deutschen Science-Fiction-Literatur, Perry Rhodan, sowie deren Macher und Liebhaber.
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