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Petite maman: Céline Sciamma erzählt eine bezaubernde Geschichte über die Kindheit, Mütter und Töchter.

Handlung und Hintergrund

Für die achtjährige Nelly (Joséphine Sanz) steht eine traurige Zeit bevor. Ihre geliebte Großmutter ist verstorben, nun soll sie ihren Eltern (Nina Meurisse und Stéphane Varupenne) dabei helfen, das alte Wohnhaus mitten im Wald leer zu räumen. Besonders für ihre Mutter ist der Ort voller Erinnerungen, sodass sie nach kürzester Zeit bereits wieder abreist.

Nelly und ihr Vater bringen die Arbeit vor Ort zu Ende. Bei einem Spaziergang durch den Wald trifft Nelly auf ein gleichaltriges Mädchen, das ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Sie stellt sich als Marion (Gabrielle Sanz) vor, heißt also genauso wie Nellys Mutter. Als Nelly im gleichen Haus auch noch Marions Mutter begegnet, besteht kein Zweifel: Sie hat ihre Mutter in jungen Jahren getroffen.

Bis zum Zeitpunkt von Nellys Abreise entsteht eine zarte Freundschaft zwischen Tochter und Mutter, die nun etwa das gleiche Alter haben. Über kurz oder lang erfahren beide vom Geheimnis und wissen, dass dieser Moment nicht von Dauer sein wird.

„Petite Maman“ – Hintergründe, Kinostart

In ihrem fünften Langzeitfilm namens „Petite Maman“ erzählt Céline Sciamma von einer zärtlichen Freundschaft zwischen Mutter und Tochter, die wie durch ein Wunder dank einer Zeitreise miteinander kommunizieren, spielen und lachen können.

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„Petite Maman“ feierte im Wettbewerb der Berlinale 2021 seine Uraufführung und wurde für den BAFTA Filmpreis 2022 als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert.

Das Drama versteht sich weniger als Science-Fiction sondern als intime Zeitreise, um die eigenen Ahnen und Nachfahren besser verstehen zu können. Mit den Zwillingen Joséphine und Gabrielle Sanz fand Sciamma die beiden Hauptdarstellerinnen. Die beiden Mädchen standen zuvor noch nie vor der Kamera.

„Petite Maman“ startet über ein Jahr nach der Weltpremiere am 17. März 2022 in den deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Céline Sciamma
Darsteller
  • Nina Meurisse,
  • Margot Abascal,
  • Stéphane Varupenne

Kritikerrezensionen

  • Petite Maman – Als wir Kinder waren: Céline Sciamma erzählt eine bezaubernde Geschichte über die Kindheit, Mütter und Töchter.

    Céline Sciamma legt nach ihrem vielfach preisgekrönten, vergleichbar epischen „Das Porträt einer jungen Frau in Flammen“ mit „Petite Maman“ einen etwas kleineren Film vor, der nach der Beziehung zweier Frauen nun mit wenig Personal die beginnende Freundschaft zweier Mädchen schildert. Mit der bezaubernden Geschichte knüpft Sciamma an ihre früheren Filme mit jungen Held*innen wie „Mein Leben als Zucchini“, für dessen Drehbuch sie verantwortlich war, oder „Tomboy“ an, die ebenso wie „Petite Maman“ alle auf ihre Weise sehr besonders sind.

    Ausgangspunkt für „Petite maman“ war laut Sciamma die Idee von der Begegnung eines Kindes mit seiner Mutter als Kind. Das mag nach kompliziertem Essay, Zeitreise-Genrestück oder Esokitsch klingen. Die Filmemacherin erzählt aber simpel im positiven Sinne, eine ganz selbstverständliche, bezaubernde, auch berührende Geschichte, wie eine Tochter ihre Mutter besser zu verstehen beginnt. Sciamma zeichnet sie wie in ihren vorherigen Filmen mit feinem, eigenen Strich und Frische, trägt einen dezent märchenhaften Ton auf, nutzt auf diese Weise Elemente wie einen verwunschenen Wald, durch den Hauptfigur Nelly, die sich von ihrer Mutter Marion allein gelassen fühlt, streift und dort auf ein Mädchen trifft, das ihr Spiegelbild sein könnte. Eine von der für „Porträt“ ausgezeichneten Kamerafrau Claire Mathon wunderschön und luftig eingefangene Szene.

    Dass die Selbstverständlichkeit, Natürlichkeit im Film gelingt, liegt daran, dass er auf Augenhöhe der jungen Hauptfiguren erzählt, in der kindlichen Welt angesiedelt ist. Entsprechend lernen sich die beiden Mädchen übers miteinander Spielen kennen. Das sind mit die schönsten Szenen. Insbesondere die, in denen sie ein Kriminalstück aufführen, jede in mehreren Rollen schlüpft. Die jungen Schauspielerinnen Josephine und Gabrielle Sanz sind ein Geschenk. Neben ihrer Spielfreude nutzt Sciamma ihre entwaffnende Offenheit. Mit ihr wirkt eine Frage wie „kommst du aus der Zukunft?“nicht aufgesetzt und mit ihr kann Sciamma auch die dem Film zugrundeliegenden essenziellen Themen wie Liebe, Angst oder Trauer auf eine ebenso eindringliche wie erfrischende Art aufgreifen. Die allerschönste Szene in diesem feinen Film über die Kindheit ist, wenn die Mädchen im Dunkeln nebeneinander im Bett liegen und genau über diese Themen flüstern.

    Heike Angermaier .
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  • FBW-Jugend-Filmjury:

    (www.jugend-filmjury.com)

    Die Aussage „Nichts ist für immer“ prägt unser Leben und so auch das Leben von Nelly und ihrer Mutter, die eine wichtige Person verlieren. Nachdem die Oma der 8-Jährigen gestorben ist, fährt ihre Familie in das verlassene Haus, um es auszuräumen. Nelly und ihre Mutter stehen sich sehr nah, doch eines Morgens ist diese plötzlich weg. Recht unbetroffen davon, geht Nelly nach draußen, um zu spielen und trifft im Wald auf ein gleichaltriges Mädchen mit dem Namen Marion. Als die beiden sich anfreunden, ahnen sie noch nicht, wer die jeweils andere wirklich ist. Doch schon bald stellt Nelly die Vermutung auf, dass sie ihrer Mutter begegnet sein könnte. Herbst-die Jahreszeit der Veränderung. Aber nicht nur die Natur wandelt sich, sondern auch das Leben von Nelly, der Protagonistin des Filmes PETITE MAMAN. Fantasievoll, berührend, komplex - als Kunstwerk überzeugen die harten Szenenübergänge, fast wie eine Teleportation zwischen verschiedenen Tageszeiten, die exklusive Verwendung von Musik und Tonverhältnissen, welche in einem angenehmen Maß verwendet wurden, sowie der Einsatz von Mimik und Gestik, die den Film als Stück weder als zu viel noch zu wenig dastehen lassen. PETITE MAMAN zeigt: Nichts ist für immer, aber Erinnerung bleibt. Wir als Jury empfehlen den Film ab 9 Jahren.

    fantasievoll: 3 Sterne
    familiär: 4 Sterne
    komplex: 4 Sterne
    berührend: 4 Sterne
    spannend: 3 Sterne

    Gesamtbewertung: 4 Sterne.
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