Pettersson ist ein Mann, der zufrieden mit seinen Hühnern in einem kleinen Haus wohnt. Doch wenn er an seinen kleinen Erfindungen herumwerkelt, dann fühlt er sich oft einsam. Gerne würde er jemandem erzählen, was ihn beschäftigt. Doch die Hühner antworten ja nicht. Und sind außerdem keine guten Zuhörer. Eines Tages jedoch bringt eine Nachbarin ihm eine Kiste vorbei. Darin verbirgt sich der kleine Kater Findus, der sogar sprechen kann. Ab sofort wirbelt er das Leben des ruhigen Petterssons kräftig durcheinander. Die von dem schwedischen Autor Sven Nordqvist erfundenen Figuren gehören seit den 1980er Jahren zu den absoluten Kinderbuchklassikern. Regisseur Ali Samadi Ahadi hat nun die erste Realfilmadaption der Geschichten geschaffen. In die Rolle des friedfertigen Pettersson schlüpft Ulrich Noethen, der einmal mehr beweist, wie vielseitig und unterhaltsam er eine Rolle gestalten kann. Der Kater Findus ist als einzige Figur animiert, doch das harmonische Zusammenspiel zwischen digitaler und realer Welt lässt dies schon bald vergessen. Die Welt von PETTERSSON UND FINDUS ist mit großer Liebe und Hingabe zum Detail gestaltet. Wie eine niedliche Puppenstube wirken die Häuser, die Gärten und die Wälder, und auch die liebenswerten Nebenfiguren bekommen ihre lustigen eigenen Geschichten. Die Farben sind sonnig, die Musik unterstreicht dieses Gefühl noch. Es gibt viele Lektionen, die der kleine freche Kater im Laufe der Geschichten lernt. Doch am wichtigsten ist: Wenn man sich lieb hat und zusammenhält, dann kann einem nichts Schlimmes passieren. Ein herzerwärmender Filmspaß mit wichtigen positiven Botschaften, schon für die kleinsten Zuschauer.
Jurybegründung:
Vier Geschichten rund um Pettersson und Findus sind in diesem Film vereint, der die erste Realverfilmung (mit animiertem Findus) darstellt. Als Pettersson trägt Ulrich Noethen den gelben Hut,eines der vielen kleinen Details, die getreu der Vorlage auf die Leinwand gezaubert wurden. Für den Kater Findus fungiert er wie eine verständnisvolle Vaterfigur, der geduldig immer wieder auf Findus Ideen und Streiche eingeht.
Viele liebevolle Details enthält die Ausstattung: Sonnenblumen, Fliegenpilze und kleine Gnome beleben das Bild und die Handlung. Dabei kommt den kindlichen Sehgewohnheiten entgegen, dass die Szene wie ein Bühnenbild gestaltet ist, welches immer wiederkehrt und eine schöne vertraute Szenerie schafft, die Kinder auch aus den Büchern kennen.
Mit eingängiger Musik erhält die Handlung Schwung und unterstreicht die positive Botschaft der Geschichten. Kater Findus nimmt dabei die Haltung eines Kindes ein, in dem sich die jungen Zuschauer spiegeln können.
Da der Film ganze vier Geschichten in sich vereint, wirkt er fast zu voluminös für ein ganz junges Publikum. Die Handlungsführung erhält, auch durch die zunehmende Geschwindigkeit mit der Weiterentwicklung der Geschichten, zahlreiche Slapstickelemente, die den kindlichen Humor ansprechen. Auch die Wiederholungen in der Erzählung entsprechen dem Rezeptionsvermögen der Altersgruppe der Vorschulkinder. Durch die Länge von 80 Minuten könnte, nach Ansicht der Jury, die Konzentrationsfähigkeit des jungen Publikums auf eine etwas harte Probe gestellt werden. Um dies aufzufangen, gibt es jedoch eine episodisch angelegte Dramaturgie, die den Kindern immer wieder kleine „Leckerbissen“ serviert.
PETTERSSON UND FINDUS ist ein schön erzählter und grandios ausgestatteter Kinderfilm, der mit liebevollen Details und stimmiger Musik sein junges Publikum mit positiven Botschaften bestens unterhält.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)