Mit „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ erreichte uns jüngst der neueste Film der „Harry Potter“-Reihe im Kino. Nicht nur wegen seines überraschenden Endes ergaben sich für viele Zuschauer nach dem Film einige Fragen. Zusätzlich wurden auch vermeintlich einige Regeln der magischen Welt verletzt und andere Ungereimtheiten ergaben sich. 12 Fragen, die sich uns nach „Phantastische Tierwesen 2“ stellten, wollen wir hier nachgehen.
Achtung: Es folgen Spoiler für „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“!
Warum gab es zu Beginn eine große Ausbruchsszene?
„Phantastische Tierwesen 2“ startet mit einem Knall: Grindelwald soll von New York nach Europa verlegt werden, weil die dortigen Behörden den gefährlichen Magier ebenfalls zur Rechenschaft ziehen wollen. Was folgt ist eine Ausbruchsszene, in der wir erfahren, dass Grindelwald schon zuvor mit Hilfe des Vielsafttrankes die Rolle mit seinem eigentlichen Wächter getauscht hat, den er durch seine Überredungskünste auf seine Seite ziehen konnte. Grindelwald befreit anschließend seinen neuen Gefolgsmann, den alle fälschlicherweise für den echten Grindelwald gehalten haben.
Doch warum greift Grindelwald hier überhaupt ein? Er war bereits frei, in der Rolle seines Wächters hatte er auch schon Zugang zu dem Blutpakt, den er mit Albus Dumbledore geschlossen hat. Wollte er die Loyalität seines neuen Handlangers belohnen und ihn befreien? Eigentlich sehen wir aber in genau dieser Szene, dass Grindelwald nicht viel von Empathie hält. Schließlich schmeißt er die magische Kreatur, die sich so innig an ihn schmiegt, einfach aus der fliegende Kutsche, als er sie nicht mehr braucht. Immerhin startete der Film mit einer rasanten Sequenz, die aber einige Fragen aufwarf.
Was genau sind Grindelwalds Verbrechen?
Der Titel des Films liefert uns einen eindeutigen Hinweis, dass Gellert Grindelwald ein schlimmer Bube ist. Doch was genau sind Grindelwalds Verbrechen? Schon im ersten Teil wurde er schließlich verhaftet und stets als krimineller, böser Magier dargestellt. Damals war von Angriffen in Europa die Rede, Details folgen aber nicht wirklich. Zudem heißt ja gerade der zweite Teil „Grindelwalds Verbrechen“, weswegen man hätte vermuten können, dass er gerade in diesem Film die grenze des guten Geschmacks überschreitet. Bis auf seinen Ausbruch und die Szene auf dem Friedhof hält er sich allerdings erstaunlich zurück.
Ist Credence wirklich ein Dumbledore?
„Harry Potter“-Fans dürften am Ende deutlich überrascht gewesen sein. Credence entpuppte sich als verlorener Dumbleodre. Doch stimmt das wirklich? Schließlich wird ihm dies von Grindelwald mitgeteilt, der daran interessiert ist, den Osbkurus auf seine Seite zu ziehen. Wenn er ihn als verstoßenen und abgeschriebenen Dumbledore-Spross darstellt, könnte er Credence gegen seine vermeintlichen Verwandten, die ihm Unrecht getan haben, instrumentalisieren. Dagegen spricht jedoch der Phoenix, der einem Dumbledore in Not zur Hilfe eilt, was bei Credence geschehen ist. Ob Grindelwald den Auftritt des Phoenix inszeniert haben könnte, ist allerdings unklar. Zudem gibt es ja noch eine neue Prophezeiung, die von einem verlorenen Sohn berichtet, wobei es sich vermutlich um Credence handelt. In der Welt von „Harry Potter“ wurde ein gewisser Aurelius Dumbledore aber nie erwähnt. Die folgenden Filme müssten also begründen, warum der unbekannte Dumbledore (sofern er wirklich einer ist), aus dem kollektiven Gedächtnis verbannt wurde.
Weiß Albus von Credence‘ vermeintlicher Abstammung?
Gehen wir einmal davon aus, dass Credence wirklich Aurelius Dumbledore ist: Weiß Albus dann, dass er einen weiteren Verwandten hat? Die genauen Verwandschaftsverhältnisse zwischen den beiden bleiben vorerst unklar. Wenn Aurelius ein unbekannter Bruder oder gar Halb-Bruder von Albus ist, könnte es durchaus sein, dass der spätere Hogwarts-Schulleiter ihn nie in der „Harry Potter“-Reihe erwähnt. Was er nicht weiß, macht ihn schließlich nicht heiß. Dann müssten die folgenden „Phantastische Tierwesen“-Filme aber klarstellen, dass Albus Dumbledore nie von Credences wahrer Herkunft erfährt.
Wie kann Professor McGonagall schon Lehrerin in Hogwarts sein?
Ein Fehler, der vielen „Harry Potter“-Fans direkt auffiel: Wie kann Professor McGongall schon 1927 Lehrerin in Hogwarts sein, wenn sie erst 1935 geboren wurde? Zumal wir sie noch in einer Rückblende in Newts Zeit in Hogwarts gesehen haben. Joanne K. Rowling hat hier anscheinend das Geburtsjahr von McGonagall kurzerhand nach vorne geschoben oder liefern uns nachfolgende Filme noch eine Erklärung, die beispielsweise Zeitumkehrer beinhaltet?
Spielt es eine Rolle, wer das Paar in der Pariser Wohnung war?
Zu Beginn töten die Gefolgsleute von Grindelwald in Paris ein junges Paar und deren Kind, um anschließend die Wohnung anscheinend als sicheren Rückzugsort zu nutzen. Doch wer war das Paar eigentlich? Wurden sie nur zufällig ausgewählt? Warum öffnet Grindelwald dann extra noch einmal einen der Särge und schaut sich das Opfer an? Hatten die beiden eine Verbindung? Oder handelt es sich um eine Beziehung zwischen Muggel und dem Zauberer, was Grindelwald trotz seiner Aussagen gegenüber Queenie nicht unterstützt?
Wie genau funktioniert der Blutpakt zwischen Grindelwald und Dumbledore?
Bislang gingen wir davon aus, dass Albus Dumbledore aufgrund seiner Gefühle nicht gegen seine einstige Liebe Gellert Grindelwald vorgehen kann. „Grindelwalds Verbrechen“ zeigt jedoch, dass ein Blutpakt die beiden vor dem jeweils anderen beschützt. Doch wie genau funktioniert diese neue Art von Magie? Höchstwahrscheinlich handelt es sich um eine ähnliche Magie wie beim Unbrechbaren Schwur. Wer gegen einen solchen verstößt, stirbt direkt. Mindestens einen Unterschied muss es aber wohl geben, warum sonst hätten sich Albus und Gellert nicht einfach solch einen Unbrechbaren Schwur gegeben? Vermutlich wird der nächste Filme mehr Licht auf den Blutpakt werfen, immerhin hat Dumbledore schon angekündigt, seine magische Verbindung zu Grindelwald auflösen zu wollen. Dann könnte er auch wieder gegen ihn kämpfen, wozu es kommen muss. Schließlich wissen wir bereits, dass Dumbledore Grindelwald im Jahr 1945 besiegt hat.
Wieso konnte Newt den Niffler mit einem Accio-Zauber rufen?
Als Newt in Paris die Spur von Tina verfolgt, sagt er „Accio Niffler“, um den pelzigen Schmuckliebhaber zu sich zu rufen. Dies dürfte aber eigentlich nicht funktionieren. Ausgerechnet nach dem ersten „Phantastische Tierwesen“-Film stellte „Harry Potter“-Schöpferin Joanne K. Rowling klar, dass man mit Accio nur leblose Objekte zu sich rufen könne. Ansonsten hätte Newt ja schon damals alle magischen Kreaturen einfach mit Accio zu sich rufen können, als sie aus seinem Koffer geflohen waren. Wie Rowling anmerkte, könne man Menschen oder Kreaturen höchstens indirekt zu sich rufen, wenn man Accio auf Gegenstände anwendet, die sie tragen oder festhalten. Dabei würde man aber riskieren, dass sich die Personen oder Geschöpfe verletzten würden, da sie mit enorm hoher Geschwindigkeit bewegt werden. Anscheinend war das dem eigentlichen Tierfreund Newt in diesem speziellen Fall mit dem Niffler aber egal.
Warum soll ausgerechnet Newt gegen Grindelwald vorgehen?
Newt Scamander ist ein Magizoologe, kein Auror, der entsprechend ausgebildet wurde, gegen Dunkle Zauberer vorzugehen. Zwar sagt Dumbledore, dass Newt sich als einer der wenigen Menschen überhaupt nicht von Macht und dergleichen blenden lasse, sondern einfach tun wolle, was richtig ist. Charakterlich ist Newt also durchaus eine gute Wahl, um gegen den perfiden Überredungskünstler Grindelwald zu bestehen. Was die magischen Fähigkeiten anbelangt, müsste es aber weitaus bessere Kandidaten geben und das ist in einem Duell mit einem der mächtigsten Zauberer überhaupt ja auch nicht zu vernachlässigen.
Wie konnte eine Zauber-Zeitung zwei berühmte Magier miteinander verwechseln?
Eine Nebenhandlung von „Grindelwalds Verbrechen“ dreht sich um Newt und Tina Goldstein. Letztere glaubt, Newt habe sich mit Leta Lestrange verlobt, dabei tat dies in Wahrheit Newts Bruder Theseus. Das Missverständnis kam auf, weil eine magische Zeitung die beiden Brüder verwechselte. Aber wie ist das überhaupt möglich? Newt ist inzwischen durchaus ein bekannter Magizoologe, sein Bruder ist sogar ein früherer Kriegsheld, der die Auroren-Abteilung in Großbritannien leitet. Aber selbst, wenn es zu der Verwechslung kam: Wir sprechen hier immer noch von einer magischen Zeitung. Könnte man den Fehler nicht mit einem Wisch eines Zauberstabs korrigieren?
Wer ist Grindelwalds Assistentin?
Erstmals lernen wir in „Grindelwalds Verbrechen“ die vermeintliche Assistentin des dunklen Magiers kennen. Ihr Name ist Rosier, darüber hinaus ist über sie allerdings wenig bekannt. Sie selbst behauptet von sich, sie sei Grindelwald gegenüber treu ergeben. Zudem ist der Rosier als Name einer der überschaubaren reinblütigen Zauberfamilien bekannt. Vermutlich werden im Laufe der Zeit noch weitere Details über sie enthüllt. Wir wollen jetzt allerdings schon einen Tipp bezüglich Rosier abgeben: Slytherin…
Kann Grindelwald in die Zukunft sehen?
Als Grindelwald auf dem Pariser Friedhof vor den versammelten Zauberern spricht, nimmt er einen tiefen Zug Rauch aus einem Totenschädel, auf den in Deutsch „Für das größere Wohl“ eingraviert ist. Nachdem er diesen Rauch ausgepustet hat, sehen wir eine Vision von einem großen Krieg, bei dem letztlich eine Bombe gezündet wird. Dabei handelt es sich zweifellos um den Zweiten Weltkrieg und die Atombombe. Doch kann Grindelwald tatsächlich in die Zukunft sehen? Bislang kannten wir dank Trewlaney eher kryptische Prophezeiungen. Solch genauen und akkuraten Zukunftsvisionen sind eher neu. Entsprechend stellt sich die Frage: Welche Art von Magie hat Grindelwald hier genutzt und inwieweit kann er zielgerichtet in die Zukunft blicken? Könnte er theoretisch auch schon gesehen haben, dass er den Kampf gegen Dumbledore verlieren wird? Wir wissen immerhin schon, dass ihr Kampf unblutig enden wird. Ob all das wirklich zusammenhängt und Grindelwalds Niederlage sogar Teil eines größeren Plans ist, werden wohl auch die kommenden Filme zeigen müssen.