„Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ führt die magische „Harry Potter“-Reihe fort und wie es sich kaum vermeiden lässt, wurden wohl auch hier einige Fehler gemacht. Schließlich arbeiten auch hier nur Menschen, denen ab und an ein Missgeschick passieren kann. Die leidenschaftlichen und aufmerksamen „Harry Potter“-Fans melden solcherlei Patzer natürlich direkt und entsprechend gibt es bereits einige Punkte, die bei dem Fantasy-Film als fehlerhaft bezeichnet wurden.
– Achtung: Es folgen Spoiler für „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“! –
Professor McGonagalls Cameo
Schon vor dem Kinostart wurde bekannt, dass die beliebte Hogwarts-Lehrerin Professor McGongall in „Grindelwalds Verbrechen“ einen Kurzauftritt absolviert. Dabei gibt es aber ein großes Problem: Sie dürfte zu dem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Welt sein. Der Film spielt schließlich im Jahr 1927, Minerva McGongall wurde erst 1935 geboren. In „Der Orden des Phönix“ sagte McGongall sogar selbst, dass sie 1956 als Lehrerin in Hogwarts anfing. Ob Joanne K. Rowling diesen Fehler noch mit einem Zeitumkehrer abwehren will, bleibt abzuwarten…
Apparieren in Hogwarts
Kaum eine Szene aus den Trailer zu „Grindelwalds Verbrechen“ sorgte für so viel Aufschrei, wie der Moment, als sich einige Personen nach Hogwarts apparierten. Laut Joanne K. Rowlings „Harry Potter“-Seite Pottermore wurde das Schloss und das Grundstück von Hogwarts schon immer durch Anti-Apparieren-Sprüche geschützt. Drei Theorien versuchten zu erklären, warum es sich dennoch nicht um einen Fehler handelt, als sich Auroren des Zaubereiministeriums nach Hogwarts apparierten.
- Die Brücke zählt nicht direkt zu Hogwarts. In „Grindelwalds Verbrechen“ sehen wir immer, dass sich Personen auf die Brücke vor Hogwarts apparieren und nie nach Hogwarts selbst. Zur Burg müssen sie dann noch umständlich laufen, beziehungsweise Dumbledore herauskommen. Fraglich ist aber, ob die Brücke nicht zum Grundstück von Hogwarts zählen müsste.
- Die Regel ist noch gar nicht in Kraft. Viele vermuteten, dass die „Phantastische Tierwesen“-Filme unter anderem zeigen, warum man nicht nach Hogwarts apparieren kann. Entsprechend lautet die Theorie, dass Albus Dumbledore die Regel erst in Kraft setzte, als er Schulleiter wurde. Dagegen spricht jedoch, dass auf Pottermore eben steht, die Abwehr-Zauber haben Hogwarts schon immer beschützt.
- Bestimmte Personen sind von dem Anti-Apparieren-Spruch ausgenommen. Dies wäre die simpelste Erklärung. In den „Harry Potter“-Filmen sahen wir beispielsweise bereits, dass Dumbledore sich aus seinem Büro appariert hat. Entsprechend könnte die simple Erklärung lauten, dass die Mitarbeiter des Zaubereiministeriums eine entsprechende Erlaubnis hatte, Hogwarts auf magische Art direkt zu betreten. Dann wäre aber wiederum fraglich, warum sie sich nicht direkt in die Burg apparieren, sondern umständlich auf die Brücke davor.
Konnte Jacob Hogwarts sehen?
Als Newt zum Ende des Films Dumbledore den Blutpakt vor Hogwarts überreicht, steht unter anderem auch Jacob in der versammelten Runde. Dieser schaut mit seinem typisch staunenden Blick auf das Schloss, weswegen einige einen Fehler gewittert haben. Immerhin wissen wir, dass Muggle Hogwarts nicht sehen können. Dies ist aber vermutlich kein Patzer und zwar aus einem einfachen Grund: Wir wissen nicht genau, was Jacob gesehen hat. Wenn Muggle vor Hogwarts stehen, sehen sie dank Abwehrzaubern immerhin nur eine alte Burgruine. Diese könnte Jacob ebenfalls zum Staunen bringen, immerhin ist er die ganzen Filme über eigentlich nur konstant beeindruckt. Zumal aus dieser Burgruine mit Albus Dumbledore ein Mann direkt herausgelaufen kam, was ebenfalls zum Staunen und ungläubigen Blicken einlädt. Von daher handelt es sich hier wohl nicht um einen Fehler.
Grindelwalds Auge
In der „Harry Potter“-Reihe sahen wir Gellert Grindelwald bereits als jungen und älteren Mann – und in beiden Fällen hatte er zwei völlig normale Augen. In den „Phantastische Tierwesen“-Filmen ist sein rechtes Auge jedoch auffällig verfärbt. Warum Grindelwald diese Verfärbung hat und warum er sie später wieder verlieren sollte, ist unklar.
Grindelwalds Name
Dieser vermeintliche Fehler dürfte nur den Zuschauern aufgefallen sein, die „Grindelwalds Verbrechen“ im Original gesehen haben. Dort spricht Albus Dumbledore Grindelwalds Namen auf Englisch eher „Grindelvald“ aus, was allerdings der deutschen Aussprache nahekommt. Alle anderen betonen jedoch das „W“ in Grindelwald, wodurch der Name für deutsche Ohren ungewohnt klingen dürfte. Jude Law, der Darsteller von Albus Dumbledore, begründete diesen vermeintlichen Fehler in einem Interview damit, dass Dumbledore und Grindelwald eben enge Freunde in ihrer Jugend waren. Entsprechend kennt Albus Gellert gut und weiß auch, wie er dessen Namen eigentlich aussprechen müsste. Dass alle anderen englischsprachigen Charaktere auf diese Nuance nicht achten, ist durchaus wiederum durchaus realistisch.
Grindelwalds Zauberstab
Schon nach „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ flammte die Behauptung auf, Gellert Grindelwald müsste die Macht über den Elderstab an Tina Goldstein verloren haben, womit das Ende der „Harry Potter“-Reihe keinen Sinn mehr ergeben würde. Dieser vermeintliche Fehler machte jetzt bei Teil 2 erneut die Runde. Es handelt sich hierbei aber höchstwahrscheinlich nicht um einen groben Schnitzer, da Tina Gellert Grindelwald am Ende des ersten Films nicht besiegt, sondern dem wehrlosen Grindelwald lediglich den Zauberstab abnahm. Wir haben diese Theorie bereits in einem ausführlicheren Artikel analysiert.
Die wahre Herkunft von Credence
Ob es sich hierbei um einen Fehler in der Kontinuität wie bei Professor McGongall handelt, bleibt noch abzuwarten, aber Credence wahre Herkunft sorgt schon jetzt für mahnende Finger seitens der Fans. Wenn Credence, wie von Grindelwald behauptet, wirklich ein Dumbledore ist, stellt sich die Frage, von wem er abstammt. Aus der „Harry Potter“-Reihe wurde nie überliefert, dass Albus Dumbledore oder sein Bruder Aberforth einen Sohn hatten. Deren gemeinsame Schwester Ariana starb wiederum 1899, ein paar Jahre vor der Geburt von Credence/Aurelius. Bleiben noch die Eltern der drei, weitere Dumbledores sind aktuell nicht bekannt. Percival und Kendra Dumbledore könnten theoretisch uneheliche Kinder gezeugt haben, allerdings wird dies hinsichtlich der Jahreszahlen auch wieder knapp. Kendra Dumbledore starb im Sommer 1899, also ebenfalls vor Credences Geburt. Percival verbrachte seine letzten Jahre wiederum in Askaban, wo er nach 1890 verstarb. Da Sirius Black bekanntlich der einzige Gefangene war, der jemals aus dem Magiergefängnis fliehen konnte, scheidet er wohl ebenfalls aus. „Phantastische Tierwesen 3“ wird also zeigen müssen, wie Aurelius in den Stammbaum der Dumbledores passt. Sofern Grindelwald nicht doch gelogen hat und Credence gar kein Dumbledore ist…