Credence Barebone ist nicht Corvus Lestrange, der ist ertrunken. Wie Grindelwald am Ende des Films enthüllt, ist sein wahrer Name Aurelius Dumbledore. Wer ist das und was könnte der Name bedeuten? Es folgen Spoiler.
Update: Lange war Raum für Spekulationen, „Phantastische Tierwesen 3“ löst endgültig das Rätsel um Credences Identität. Wer die schnelle Antwort sucht, wird im verlinkten Artikel fündig.
„Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ hat einige Harry-Potter-Fans ganz und gar nicht überzeugen können. Der (anscheinend) unnötige Bruch mit dem Kanon in Form eines Auftritts von Minerva McGonagall, die eigentlich erst 1935 geboren wurde, aber 1927 schon unterrichtet, ist nur einer der Aufreger. Das Ende von „Phantastische Tierwesen 2“ hat ebenfalls heftige Reaktionen heraufbeschworen. Credence Barbone, der Magier mit dem Obscurus in sich, soll der berühmten und mächtigen Dumbledore-Familie entstammen?
Über die Familienverhältnisse der Dumbledores findet ihr mehr in unserem verlinkten Artikel über das Ende, hier soll es jetzt vor allem um die mögliche Bedeutung des wahren Namens von Credence Barebone selbst gehen.
Das vertauschte Kind
Die Dumbledore-Familie nimmt eine zentrale Stellung in den Harry-Potter-Geschichten ein, Albus Dumbledores Schicksal und das von Harry Potter sind auf das Engste miteinander verknüpft. Jetzt kommt plötzlich ein bislang unbekanntes Familienmitglied auf den Plan: Aurelius. Er ist bei einer Überfahrt mit dem Schiff 1901 in die USA von der kleinen Leta Lestrange mit ihrem Bruder Corvus vertauscht, weil dieser das Geplärre auf die Nerven ging. Das Schiff sinkt und während der vertauschte Nachkömmling überlebt, ist Corvus ertrunken. Credence ist also kein Lestrange.
Grindelwald kennt seinen wahren Namen
Nachdem Credence den gesamten zweiten Teil Informationen über seine Herkunft sucht, eröffnet ihm Grindelwald in der letzten Sequenz des Films seinen wahren Namen: Aurelius Dumbledore. Woher der gute Gellert dies weiß, erfahren wir nicht. Vor allem stellt sich doch die Frage, warum weiß Grindelwald besser über die Dumbledore-Familie Bescheid als Albus?
Eine Tante bringt ihn auf das Schiff
Aus dem Drehbuch können wir erfahren, dass das Baby Aurelius von seiner Tante auf der Schiffs-Überfahrt begleitet wurde. Sie bleibt dort aber namenlos. Wir wissen, dass Albus eine unverheiratete Tante namens Honoria hatte. Sie erscheint nicht in den Romanen, aber in den Märchen von Beedle dem Barden. Ist sie die unbekannte Begleitung auf dem Boot?
Warum Aurelius? Was bedeutet der Name?
In der Wizarding World von J.K. Rowling sind die Namen meistens sprechend und nicht zufällig. Dies dürfte auch bei Aurelius Dumbledore der Fall sein. Die klugen Kollegen von Screenrant haben darüber schon nachgedacht und wir wollen diese Überlegungen hier weitertragen.
- Aurelius kommt vom lateinischen Wort Aureus, welches eine altrömische Goldmünze bezeichnet und sich allgemein auf etwas aus Gold beziehen kann.
- Der Name Albus hat einen ähnlichen Hintergrund. Im Lateinischen bedeutet das Wort weiß und war auch den Römern als Vorname geläufig, im 14. bis 17. Jahrhundert wurde der Begriff in Deutschland für eine Groschenart aus Silber verwendet.
- Die Familienähnlichkeit ist mit diesen Namen auf jeden Fall gewährleistet. Die Symbolik des Namens aber noch nicht erklärt.
Bezieht sich der neue Name auf Marcus Aurelius oder Ambrosius Aurelianus?
Davon ausgehend, dass der Name schon Hinweise auf das Schicksal enthält, ist es spannend sich nach berühmten Vorbildern umzusehen. Der Tod des römischen Herrschers und Philosophen Marcus Aurelius ist eng verbunden mit dem Untergang des Römischen Reiches. Trotz seiner Bedeutung sind die historischen Belege über seine Amtszeit verworren und unvollständig – eine Parallele zu Credence? Der Dumbledore, von dem niemand etwas wusste?
Der zweite mögliche Namenspate war ein britischer Feldherr im fünften Jahrhundert, dessen Existenz eng mit König Arthur und Merlin verknüpft wird. Dies passt insofern, als die Parallelen zwischen Albus Dumbledore und Merlin schon breit diskutiert wurden und Rowling sich bekanntermaßen auch von der Arthus-Sage inspirieren ließ.
Beide Namen deuten daraufhin, dass Credence auch im weiteren Geschehen eine maßgebliche Rolle spielen wird und es sehr dramatisch werden könnte.
Zwei Dinge noch…
Erstens ist es doch merkwürdig, dass sich eine so mächtige Zaubererfamilie wie die Dumbledores einfach das Kind wegnehmen lässt. Warum kam denn kein Phönix, um den kleinen Jungen aus den Händen von Fremden zu befreien? Was ist mit seiner Tante passiert? Warum hat niemand anderes aus der Familie gesucht, um das verlorene Kind wiederzufinden?
Zweitens fragen wir uns, ob J.K. Rowling im Begriff ist, ihre Wizarding World von innen heraus zu zerschmettern. Wenn dieser Credence Barebone aka Aurelius Dumbledore im Krieg der Magier doch so eine wichtige Rolle gespielt hat (was er ja vermutlich tun wird), wie kann es dann sein, dass 70 Jahre später niemand mehr über ihn spricht?