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„Phantastische Tierwesen 2“ Filmkritik: Wie der Film einen „Harry Potter“-Fan verwirrte

„Phantastische Tierwesen 2“ Filmkritik: Wie der Film einen „Harry Potter“-Fan verwirrte

Mit Spannung erwartet, führt „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ die Geschichte kurze Zeit nach den Ereignissen in New York aus dem ersten Teil fort. Grindelwald (Johnny Depp) wird nach Europa verlegt und für seine Verbrechen angeklagt, Newt Scamander (Eddie Redmayne) soll für das Ministerium arbeiten, während Albus Dumbledore (Jude Law) dem drohenden Unheil im Geheimen entgegenwirkt.

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In unserer spoilerfreien Kritik geben wir euch zunächst einen Überblick über die Highlights des Films. Eine persönliche Meinung über „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ schildert anschließend, welche Verwirrung der Film bei einem „Harry Potter“-Fan auslöst.

„Harry Potter“-Fans erwartet in „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ ein ähnlich düsterer Eintrag wie seinerzeit „Harry Potter und der Feuerkelch“. Die Macht von Grindelwald entfaltet sich bedrohlich. Der Hauch des Krieges liegt bereits in der Luft.

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Während wir uns natürlich auf eine Wiedervereinigung von Newt, Tina (Katherine Waterston), Queenie (Alison Sudol) und Jacob (Dan Fogler) freuen, wird im zweiten Eintrag besonders viel Raum für neue Charaktere wie Leta Lestrange (Zoë Kravitz), Theseus Scamander (Callum Turner) oder Yusuf Kama (William Nadylam) geschaffen. Das Design der neuen phantastischen Tierwesen gehört abermals zu den Highlights im Film.

Der magische Funke, der sich bei anderen „Harry Potter“-Filmen beim Zuschauer bereits in der Eröffnungsmusik entfachen konnte und über einige Fehler in der Handlung hinwegtröstete, ist diesmal jedoch nur von kurzer Dauer. Es drängt sich ein Vergleich mit „Die Kammer des Schreckens“ auf: Viel Vorwissen wird vorausgesetzt. Teil 2 möchte alleinstehend sein, den Ton des Vorgängers trifft er jedoch nicht immer. Die wichtige Stellung innerhalb des gesamten Franchise entfaltet sich erst zum Ende.

Besonders für jüngste Zuschauer kann der Tonfall und angesprochene Themen wie Krieg, Zwietracht und einige Übergriffe von Magiern zu düster und drastisch wirken. Die Altersfreigabe von 12 Jahren ist herbei angemessen.

Zusammengefasst: Das bietet euch „Phantastische Tierwesen 2“

  • einen ähnlich düsteren Film wie „Der Feuerkelch“
  • phantastische Tierwesen, die in jeder Szene überzeugen
  • die gefühlvolle Wiedervereinigung der vier Hauptcharaktere Newt, Tina, Queenie und Jacob
  • gerechtfertigte FSK 12, da Themen wie Krieg, Zwietracht und Morde an der Tagesordnung stehen
  • Jude Law, der als Albus Dumbledore zwar überzeugt, sich jedoch ruhig öfter hätte sehen lassen können
  • Johnny Depp, der vollkommen in seiner Rolle aufgeht
  • ein zweiter Teil, der nach der Fortsetzung geradezu schreit und die Wartezeit auf den nächsten Teil bereits jetzt unerträglich erscheinen lässt
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Im Interview mit den Stars des Films verraten euch Eddie Redmayne, Ezra Miller und Jude Law was ihr von „Phantastische Tierwesen 2“ erwarten dürft.

Autorenmeinung: Wie J.K. Rowling einen „Harry Potter“-Fan verwirrt

Während das erfolgsverwöhnte Team rund um Regisseur David Yates, den Produzenten David Heyman und Steve Kloves und Franchise-Autorin J.K. Rowling dank ihrer letzten fünf „Harry Potter“-Filme an den Kinokassen zusammen knapp 5 Milliarden US-Dollar eingespielt haben, könnte uns nun der erste waschechte Flop aus dem Potter-Universum ins Haus stehen.

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Die Geschichte, die mir nicht immer offensichtlich erschien, verliert sich dank seiner elf Hauptakteure oft in Charaktererklärungen, die mich weder interessieren, noch in den Kanon der Reihe passen. Zu oft werden Lösungen präsentiert, die sich nicht organisch an die bekannten „Harry Potter“-Mythen anreihen können (Auf Beispiele wird an dieser Stelle aufgrund von Spoilern verzichtet). Zu langsam wird der Konflikt in Paris geschürt, der sich den Zuschauern eigentlich ab der ersten Sekunde offenbart: der Kampf gegen Grindelwald und sein Regime.

Warum eine Romanadaption besser gewesen wäre

Altbekannte Charaktere wie Newt und Tina haben bereits mit einfachster Kommunikation untereinander die größten Probleme, sodass ihre Dialoge und Handlungen eher einer Fanfiktion als J.K. Rowling persönlich entspringen könnten.

Zweifel an den Qualitäten einer J.K. Rowling als alleinige Drehbuchautorin müssen aufkommen, wenn relevante Erklärungen von überdrehter Musik verdeckt werden und wichtige Informationen für die kommenden drei Filme in einem Nebensatz abgetan werden, obwohl diese für das Verständnis eigentlich essentiell sein sollten.

„Grindelwalds Verbrechen“ vermag es nicht, eine eigenständige Geschichte zu präsentieren, sondern vermittelt das Gefühl lediglich der zweite Teil einer lang erzählten Saga zu sein. Schade, konnte J.K. Rowling in den einzelnen „Harry Potter“-Ausgaben stets eine abgeschlossene Handlung vermitteln und dabei das Mysterium um Voldemort weiterspinnen. Stattdessen sind Cliffhanger nun die Allzweckwaffe, die mehr Fragen hinterlassen, als Antworten liefern.

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Die filmische Entstehung von drei weiteren Filmen dauert mindestens sechs Jahre – ob die Zuschauerschaft jedoch noch 2024 im Potter-Fieber ist, kann gut und gern in Frage gestellt werden. Eine Serie oder gar Romanadaption hätte sich für dieses Projekt vermutlich besser angeboten.

Fantastische Tierwesen: Die heimlichen Stars

Keine Frage: J.K. Rowling versteht es wie keine Zweite, eine Welt aufzubauen, in der Magie als natürlich angesehen wird und die Zuschauer sich stets vorstellen dürfen, in diese zu entfliehen. Durch die Vorstellung neuer Tierwesen – etwa dem heimlichen Star Zouwu – kann „Grindelwalds Verbrechen“ bei jedem Zuschauer punkten.

Man darf den Darstellern rund um Eddie Redmayne, Katherine Waterston und Ezra Miller hierbei natürlich keinen Vorwurf machen, sind sie doch stets bemüht, aus ihrer zugeordneten Tragödie das Beste herauszukitzeln.

Das größte Problem ist jedoch, dass sich der zweite Teil in der fünfteiligen Reihe mehr wie eine viel zu lange Episode in einer sonst interessanten Serie anfühlt, eigene Akzente jedoch vermissen lässt. Probleme von Newt, Tina, Dumbledore oder Credence werden zwar angestoßen, Lösungen werden aktuell keine präsentiert. Ob J.K. Rowling sich und ihren Fans damit einen Gefallen tut, möchte ich gern bezweifeln.

Fazit

Der holprige zweite Eintrag „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ verliert sich zu oft in Handlungssträngen, die zu keinem klaren Ziel führen und im Vorbeigehen „Harry Potter“-Fans irritiert zurücklassen. Zwar begreifen die Neuzugänge Jude Law, als Albus Dumbledore, und Johnny Depp, als Gellert Grindelwald, das Wesen ihrer Figuren, der magische Funke der Reihe mag hier jedoch nicht überspringen. Lieblos, konstruiert und aneinandergereiht wirken Szenen, die durch Überladung statt Fokussierung glänzen.

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