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Philomena: Als die junge Philomena Lee im streng katholischen Irland der fünfziger Jahre ein uneheliches Kind erwartet, wird sie von ihren Eltern verstoßen und ins Kloster geschickt, um der öffentlichen Schande zu entgehen. Doch Philomena trifft dort nicht auf Barmherzigkeit: Sie wird von den Nonnen genötigt, ihr Kind zur Adoption freizugeben und muss Jahre im Dienste des strengen Klosters verbringen, stets hoffend, dass sich...

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Handlung und Hintergrund

Philomena Lee ist eine resolute, lebenlustige Frau aus einfachen, irischen Verhältnissen. Am 50. Geburtstag ihres Sohnes offenbart sie ihrer Tochter ein lang gehütetes Geheimnis. Als junges Mädchen bekam sie ein Baby. Die Nonnen, in deren Obhut ihr Vater sie abgeschoben hatte, zwangen sie, es zur Adoption freizugeben. Ihr größter Wunsch ist es, zu wissen, ob er ein gutes Leben führt. Philomenas Tochter bittet den zynischen Fernsehjournalisten Martin Sixsmith, ihrer Mutter bei der Suche nach dem verlorenen Sohn zu helfen.

Philomena Lee ist eine resolute, lebenslustige Frau aus einfachen, irischen Verhältnissen. Am 50. Geburtstag ihres Sohnes offenbart sie ihrer Tochter ein lang gehütetes Geheimnis. Als junges Mädchen bekam sie ein Baby. Die Nonnen, in deren Obhut ihr Vater sie abgeschoben hatte, zwangen sie, es zur Adoption freizugeben. Ihr größter Wunsch ist es, zu wissen, ob er ein gutes Leben führt. Philomenas Tochter bittet den zynischen Fernsehjournalisten Martin Sixsmith, ihrer Mutter bei der Suche nach dem verlorenen Sohn zu helfen.

50 Jahre, nachdem sie gezwungen wurde, ihr Baby zur Adoption freizugeben, macht sich eine Frau mit einem Journalisten auf die Suche. Gelungene Tragikomödie , die eine erschütternde Geschichte mit viel Herz erzählt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stephen Frears
Produzent
  • Carolyn Marks Blackwood,
  • François Ivernel,
  • Christine Langan,
  • Cameron McCracken,
  • Henry Normal,
  • Steve Coogan,
  • Tracey Seaward,
  • Gabrielle Tana
Darsteller
  • Dame Judi Dench,
  • Steve Coogan,
  • Sophie Kennedy Clark,
  • Anna Maxwell Martin,
  • Ruth McCabe,
  • Kate Fleetwood,
  • Peter Hermann,
  • Mare Winningham,
  • Michelle Fairley,
  • Charlie Murphy,
  • Simone Lahbib,
  • Charles Edwards
Drehbuch
  • Steve Coogan,
  • Jeff Pope
Musik
  • Alexandre Desplat
Kamera
  • Robbie Ryan
Schnitt
  • Valerio Bonelli

Kritikerrezensionen

    1. Im Irland der 1950er Jahre trennte die katholische Kirche unzählige junge Mütter von ihren unehelichen Kindern. Von einem solchen Fall erzählt das aufwühlende Drama "Philomena", bei dem Stephen Frears ("Die Queen", "High Fidelity") Regie führte. Die Buchvorlage „The Lost Child of Philomena Lee" stammt vom Journalisten Martin Sixsmith, der im Film der Titelfigur bei der Suche nach ihrem Sohn hilft. Die Geschichte entfaltet ihre volle Wucht im Kontrast zur nüchternen, realistischen Inszenierung mit ihren leisen, sogar humorvollen Tönen. Der spannende Aufbau und die großartige Judi Dench in der Hauptrolle bescheren ein nachhaltiges Kinoerlebnis.

      In Rückblenden, die Philomenas Erinnerungen spiegeln, sieht man eine fröhliche junge Frau, die sich mit dem Jungen einlässt, in den sie schwer verliebt ist. Im Kloster wird sie von den Nonnen stets hören, dass sie für diese Sünde büßen muss. Und auch 50 Jahre später begegnet man der gläubigen und gutherzigen Philomena bei ihrem Besuch im Kloster reserviert. Der Kontrast zwischen der vertrauensvollen Mutter, die ihren Sohn sucht und den Ordensfrauen, die abwiegeln, führt zum eigentlichen Skandal der Geschichte: Die Kirche ist nicht gewillt, ihr Fehlverhalten einzugestehen.

      Im Zentrum des Roadmovies steht die Beziehung der alten Dame zum Journalisten, der gerade einen Karriereknick verarbeiten muss. Nach Martins Einschätzung sind Human-Interest-Geschichten wie diese im Grunde unter seinem Niveau, was er vor Philomena nur mühsam verbergen kann. Er findet die alte Frau rührselig und leichtgläubig, dabei kann er von ihr noch etwas über innere Haltung lernen. Philomena wiederum gewinnt durch die Auseinandersetzungen mit dem kritischen Atheisten ein wenig heilsame Distanz zur Kirche. Die Dialoge dieser Zweckgemeinschaft sind durchzogen von feiner Komik. In der wirklichkeitsnahen Atmosphäre zaubert Judi Denchs Schauspiel immer wieder bewegende Momente. Frears findet den richtigen Ton für dieses Kapitel aus dem Unrechtskatalog der katholischen Kirche, indem er nicht aufbauscht, was in seiner Beiläufigkeit schon schlimm genug ist.

      Fazit: Regisseur Stephen Frears und seine großartige Hauptdarstellerin Judi Dench finden eine starke Mischung aus Nüchternheit und Herz für ein dunkles Kapitel des irischen Katholizismus.
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      1. Martin Sixsmith hat gerade seinen Job als Korrespondent bei der BBC verloren. Er ist depressiv und ohne Perspektive. Da tritt eine Frau auf ihn zu und bittet ihn, über die Geschichte ihrer Mutter Philomena zu berichten. Als junges Mädchen im Irland der 1950er Jahre wurde Philomena schwanger. Abgeschoben von ihren Eltern, brachte sie ihren Sohn in einem Kloster zur Welt. Eines Tages wurde ihr Sohn einfach abgeholt. Von einem reichen amerikanischen Ehepaar. Nie mehr hat Philomena etwas von ihrem Kind gehört. Das Kloster verweigert jede Auskunft, niemand will ihr helfen. Außer Martin, der an der Story interessiert ist. Gemeinsam mit Philomena reist er nach Amerika, um ihren Sohn ausfindig zu machen. Und ihre Geschichte zu erzählen, die kein Einzelfall war. Der neue Film von Stephen Frears basiert auf der wahren Geschichte der Philomena Lee und behandelt ein wichtiges und schockierendes Thema mit spielerischer und zuweilen hinreißend witziger Leichtigkeit. Unzählige junge Frauen wurden in Irland hinter Klostermauern versteckt, um die Schande der „ungewollten“ Kinder zu verbergen. Dass die Mütter ihre Kinder für immer und ohne jede Chance auf ein Wiedersehen verloren, ist eine der tragischen Wahrheiten des Films. Doch dank der starken Figuren und der kongenialen Besetzung gelingt es Frears, auch eine Geschichte über Mut, Stärke und die Möglichkeit der Vergebung zu erzählen. Steve Coogan, der den Film produzierte und das Drehbuch mitverfasste, überzeugt als lakonischer Journalist, für den zunächst nur die Story zählt, und dem nach und nach das ganze Ausmaß an Kirchenverfehlungen klar wird. Herz und Seele des Films ist Judi Dench, die Philomena mit Mutterwitz, einer überwältigenden Herzensgüte und Wärme spielt. Frears überhöht sie nicht, zeigt aber immer die Größe und Stärke dieser Frau. Es gelingt ihm, Philomena und andere Frauen mit ähnlichem Schicksal mit diesem warmen und sensibel erzähltem Film zu würdigen. Vier Oscar[r]-Nominierungen, darunter als „Bester Film“ und für Judi Dench als „Beste Hauptdarstellerin“ zeugen von großer Anerkennung für Frears‘ Werk.

        Jurybegründung:

        Die Geschichte ist wahr, und gerade deshalb kann man die Drehbuchautoren Steve Coogan und Jeff Pope gar nicht genug für ihre Arbeit loben. Denn es gelingt ihnen, in einem angenehm natürlichen Fluss die beiden Erzählstränge von PHILOMENA zu verbinden. Da ist zum einen die Suche einer älteren Frau nach ihrem Sohn, den irische Nonnen ihr wegnahmen, als sie ein junges Mädchen war, und an eine reiche amerikanische Familie verkauft haben. Und es geht um die Verbindung dieser irischen Frau aus einfachen Verhältnissen zu einem renommierten britischen Fernsehjournalisten, der erst nur zögerlich ihre „human interest story“ schreiben will, sich im Laufe der Recherche aber immer mehr seiner Mitreisenden gegenüber öffnet. Beiden Aspekten wird etwa gleichviel Gewicht beigemessen, und dabei entsteht eine feine Balance zwischen dem traurigen Familiendrama und der eher heiteren Buddy-Story. Die Komik entsteht dabei aus den Missverständnissen, die entstehen, weil die beiden Protagonisten so unterschiedlichen sozialen Schichten entstammen. Es ist sehr britisch, wenn diese Unterschiede hier zwar ironisch hinterfragt, aber dadurch im Grunde auch festgeschrieben werden. Witzig ist die Fallhöhe auch, weil Dame(!) Judi Dench diese Philomena Lee spielt. Bekannt durch Filmfiguren, wie beispielsweis Queen Victoria, die eher höheren Klassen zugehören, spielt sie diese irische Lady, die ihre Kitschromane liebt und immer gerne zugreift, wenn es etwas umsonst gibt, mit der gleichen Intensität, Würde und Komplexität. Coogan der sich sehr für die Verfilmung des Buches engagierte, mit am Drehbuch schrieb und als Produzent daran arbeitete, ist sonst eher ein temperamentvoller Schauspieler. Hier nimmt er sich sehr zurück und ist gerade deshalb so gut wie selten. Den Kern der intimen, kleinen Geschichte bildet ein großer Skandal. Hier wird auch davon erzählt, wie mittelalterlich die katholische Kirche noch vor wenigen Jahrzehnten in Irland mit wehrlosen jungen Frauen umgegangen ist, und wieviel Kaltherzigkeit auch heute noch den Opfern entgegenschlägt. Da wird nichts beschönigt, und auch wenn Philomena am Ende die menschliche Größe hat, zu verzeihen, ist dies ein Film, der zornig macht.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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