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Platzspitzbaby: Schweizer Drama aus der Sicht einer 11-Jährigen, die mit ihrer Mutter in der Züricher Drogenszene lebt.

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Handlung und Hintergrund

Zürich in den 1990er-Jahren: Tausende Drogenabhängige campieren auf dem Züricher Platzspitz, dealen, spritzen, leben dort in elenden Umständen. Der Platz wird 1992 geräumt, die Drogenszene lagert sich jedoch nur auf den Bahnhof Letten aus. Am 14. Februar 1995 wird auch der Letten geschlossen und die 11-jährige Mia (Luna Mwezi) hofft fortan auf ein besseres Leben. Ihre Mutter Sandrine (Sarah Spale) ist seit Jahren drogenabhängig. Während der Staat verordnet, dass sie mit ihrer Tochter eine zugewiesene Wohnung in einer kleinen Ortschaft im Züricher Oberland beziehen soll, träumt Mia von einem Leben auf einer Insel – ohne Drogen.

Der anfängliche Schein des Idylls fernab der Drogen trügt. In der Schule findet sie anfangs schwer Anschluss, wird von ihren Mitschülern für ihre Mutter gehänselt. Die Lage verschlimmert sich, als alte Freunde von Sandrine in der Ortschaft auftauchen, ihre Mutter wird rückfällig und verfällt in alte Muster. Trotz ihrer 11 Jahre soll Mia für ihre Mutter sogar selbst Drogen kaufen gehen und bei behördlichen Drogentests betrügen. Erst dank einer neuen Freundesclique findet sie in ihrer neuen Heimat Rückhalt und kann sich langsam gegen ihre Mutter auflehnen. Zugleich versucht ihr Vater zwecklos gegen die Sorgerecht-Auflagen vorzugehen.

„Platzspitzbaby“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

300.000 Kinozuschauer in der Schweiz waren von dem Drogendrama bewegt. Angelehnt an den autobiographischen, gleichnamigen Bestseller „Platzspitzbaby“ von Michelle Halbheer und Franziska K. Müller aus dem Jahr 2013 wird ein dunkles Kapitel der Schweizer Drogenpolitik der letzten 20 Jahre beleuchtet und der Fokus ausschließlich auf die Erlebnisse eines Kindes gerückt.

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Der Platzspitz in Zürich, ein kleiner Park vor dem Züricher Hauptbahnhof, war Ende der 1980er-Jahre Treffpunkt für Dealer und Drogensüchtige. Täglich trafen sich knapp 3.000 Menschen, teils lebten sie dort in elenden Bedingungen. Als die Politik nicht mehr wegsah, wurde der Platz 1992 geräumt, die Szene verlagerte sich jedoch nur auf den Bahnhof Letten. Dieser wurde 1995 geschlossen, einhergehend mit einer koordinierten Drogenpolitik und einer spürbaren Entspannung der Lage.

Das Drogendrama „Platzspitzbaby“ von Regisseur Pierre Monnard begeisterte nicht nur mit der Comig-of-Age-Geschichte, sondern ist besonders dank der herausragenden Nachwuchsdarstellerin Luna Mwezi hervorragend besetzt. Mit etwas Verspätung findet „Platzspitzbaby“ den Weg in die deutschen Kinos, der neue Kinostart ist für den 18. November 2021 datiert. Die FSK-Altersfreigabe hat das Drama ab 12 Jahren eingestuft.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Pierre Monnard
Produzent
  • Peter Reichenbach,
  • Roland Stebler
Darsteller
  • Luna Mwezi,
  • Sarah Bühlmann,
  • Jerry Hoffmann,
  • Anouk Petri,
  • Caspar Käser,
  • Delio Malär,
  • Emilio Marchisella,
  • Thomas Hostettler,
  • Lea Whitcher,
  • Esther Gemsch
Drehbuch
  • André Küttel
Musik
  • Matteo Pagamici
Kamera
  • Darran Bragg
Schnitt
  • Sophie Blöchlinger
Casting
  • Corinna Glaus,
  • Nora Leibundgut

Kritikerrezensionen

  • FBW-Jugend-Filmjury:

    (www.jugend-filmjury.com)

    Was würdest du tun, wenn deine Mutter keine Zeit für dich hätte? Wenn Drogen für sie am wichtigsten wären? Wenn sie dir immer wieder Versprechen gibt, aber sie jedes Mal bricht? Infolge der Auflösung der offenen Drogenszene auf dem Platzspitz in Zürich ziehen die 11-jährige Mia und ihre drogenabhängige Mutter in eine kleine Gemeinde. Alles soll besser werden und irgendwann, irgendwann fahren die beiden bestimmt auf die Malediven. Doch ihre Mutter schafft es nicht lange sauber zu bleiben, da die Drogenszene auch hier in diesem „scheiß Kaff“ auf sie wartet. Zu allem Überfluss ist Mias Vater auch noch in Zürich geblieben, weshalb sie sich alleine um ihre Mutter kümmern muss. Langsam werden die beiden in einen Strudel aus Unsicherheit, Misstrauen und Abhängigkeit gezogen. Mia muss entscheiden, wie sie ihrer Mutter am besten helfen kann. Weggehen oder Bleiben? Offen bespricht der Film, der „allen Kindern, die vergessen gingen“ gewidmet ist, wie es vielen Familien der Drogenszene geht. Schonungslos zeigt er dabei den Verfall Abhängiger und ihrer Angehörigen. Überzeugend verkörpern die Darsteller ihre Rollen und schaffen gemeinsam ein bedrückendes Bild, das vor allem Filmfans, die sich zum ersten Mal mit diesem Thema auseinandersetzen, erschreckt und gleichzeitig nachdenklich stimmt. Doch während der Film dieses überaus wichtige Thema berührend bespricht, dämpft die Inszenierung unsere Begeisterung für ihn ab. So sind beispielsweise Farben in einem eher für das Fernsehen typischen flachen, farblosen Look dargestellt, der aber zu der Stimmung passt und so mancher Nebenfigur wird leider nicht genug Platz eingeräumt. Zudem schafft die deutsche Synchronisation es leider nicht immer, die starken Emotionen zu übersetzen. Wir empfehlen diesen Film ab 13 Jahren und raten besonders Kindern und Jugendlichen, die bisher kaum Kontakt mit dem Thema hatten, ihn gemeinsam mit einer Vertrauensperson zu schauen, um über die düsteren Situationen des Filmes sprechen zu können.

    traurig: 4 Sterne
    bedrückend: 4,5 Sterne
    unangenehm: 3,5 Sterne
    erschreckend: 4 Sterne
    nachdenklich: 3 Sterne

    Gesamtbewertung: 4 Sterne.
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