Lust auf einen Ausflug in die Welt von Playmobil, in der wir alles sein können und alles schaffen, was wir wollen? Der magische Ritt durch die kultige Spielwelt ist in den deutschen Kinos gestartet und ist auch für kleine Kinder ein großes Vergnügen.
Um ihren kleinen Bruder heil nach Hause zu bringen, muss sich Marla in das magische Universum der Playmobil-Spielwelten begeben. Nach einer abenteuerlichen, animierten Reise haben sie etwas Wesentliches für ihr Leben gelernt. Schaut hier in den Trailer:
Passende FSK für „Playmobil: Der Film“ – ein Abenteuer für jedes Alter
Die Altersfreigabe von FSK 0 Jahre suggeriert, dass der so bewertete Film auch für die Kleinsten unter uns ein unbedenkliches Vergnügen ist. Manchmal gibt es gegen diese Einschätzung berechtigte Einwände und es ist sinnvoll gerade Eltern von sensibleren Kindern auf bestimmte Bestandteile des Films hinzuweisen, damit sie nicht noch Tage nach dem Kinoereignis versuchen müssen, ihren verstörten Sprössling zu beruhigen und zu trösten.
Diese Sorge ist bei „Playmobil: Der Film“ unbegründet. Erzählt wird eine spannende (wenn auch überhaupt nicht originelle) Abenteuergeschichte mit einem Happy-End. Beunruhigendes oder Verstörendes wurde dabei erfolgreich vermieden.
Geschichte vielleicht zu komplex für die ganz Kleinen?
Neben Tränen und seelischem Aufruhr kann der Kinobesuch mit Kindern auch unschön werden, weil das Kind sich langweilt oder verzweifelt, da es der Geschichte nicht folgen kann. Langeweile würden wir ausschließen, weil ständig etwas Neues passiert und faszinierende Welten zu entdecken sind. Die Erzählung verteilt sich aber über diverse Schauplätze und wird schnell vorangetrieben. Es ist durchaus möglich, dass Kinder unter sechs Jahren möglicherweise hin und wieder den Überblick verlieren und die Zusammenhänge nicht immer ganz mitbekommen.
Dagegen lässt sich einwenden, dass die animierte Fantasiewelt selbst für ausreichend Verzückung sorgen dürfte und die Geschichte trotzdem linear genug erzählt ist, um nicht verloren zu gehen. Wesentlich ist dabei vielleicht auch, ob die Kinder schon viel mit Playmobil gespielt haben oder eigentlich mit dieser Welt gar nichts anfangen können.
Gags für alle!
Während die Filme des LEGO-Franchise ihren Humor stark auf ältere Kinder und Erwachsene ausgerichtet haben, wollten die Macher des Playmobil-Films offensichtlich alle mit ins Boot holen. Dies ist gut gelungen, die eingestreuten Witze verteilen sich gerecht auf Zuschauer von 3 bis 99 Jahre. Zwar löst er kein Dauer-Gekicher aus, wie beispielsweise der LEGO-Batman-Film, aber dafür können sich eben Jung und Alt gemeinsam amüsieren.
Playmobil-Fan der ersten Stunde? Verpasst nicht diese Traumreise in euer Kinderzimmer!
Wen packt nicht die Nostalgie, wenn er sich Playmobil-Spielsets anschaut? Plötzlich fallen einem die genialen Abenteuer aus dem Kinderzimmer wieder ein und Tagträume nehmen ihren Lauf. Im ersten animierten Playmobil-Langfilm auf der großen Leinwand tritt genau dieser Effekt ein, sozusagen ein „geführter Tagtraum“.
Die Charaktere, die für uns durch die Spielwelten irren, sind durch die Bank sehr sympathisch und gut nachvollziehbar. Marla, die ältere Schwester, die nach dem Tod der Eltern die Verantwortung für ihren Bruder Charlie übernehmen musste und dafür die eigenen Träume und Ziele auf die lange Bank geschoben hat, verzweifelt nun an Charlies pubertärem Ablösungsprozess. Charlie, der nicht versteht, warum seine Schwester ihm nicht mehr Freiheiten lassen kann und so eine Spielverderberin geworden ist. Alle liebenswerten Figuren, die ihnen in der Playmobil-Welt begegnen, wie der gutherzige Del, die motivierende gute Fee, der mächtige und latent verrückte Kaiser Maximus und natürlich der perfekte Agent Rex Dasher, bleiben im Gedächtnis und man möchte nach dem Film gleich das nächste Abenteuer mit ihnen spielen.
Marketing-Instrument Kino: Der Film dient auch der Werbung
Der Hersteller hat, ebenso wie der Konkurrent LEGO, einen guten marktwirtschaftlichen Grund, seine Spielzeuge auch mit Film-Franchises zu verbinden und sein eigenes Produkt auf die Leinwand zu bekommen. Kinder befassen sich immer mehr mit Online-Streams und so produziert auch Playmobil schon seit längerem kurze, animierte Video-Clips, die auf YouTube oder auf der Playmobil-Website abzurufen sind. Sie sollen Spielideen liefern und Lust auf die Produkte machen.
Natürlich ist auch zu dem neuen Kinofilm das passende Spielzeug erschienen und, wie bereits erwähnt, macht der Film auch wirklich Lust, das Wikingerschiff und die römische Arena auszupacken und beides mit der Westernstadt zu kombinieren, um dann eine spektakuläre Schlacht zu inszenieren. Das Konzept scheint also aufzugehen und auch Erwachsene kaufen sich so manche Spielfigur – zum Beispiel zum Ghostbusters-Franchise – und stellen sie sich auf den Schreibtisch.
Auch ein guter Film, wenn ihr keine Playmobil-Nostalgiker seid?
Ob sich der Film auch für Menschen eignet, die mit Playmobil nichts am Hut haben, ist schwer zu beurteilen. Wahrscheinlich sollte man dann zumindest ein großer Fan von animierten Filmen sein, denn ein großer Reiz des Films liegt im Eintauchen in bekannte Spiel-Welten.
Zusammenfassung: Warum lohnt sich „Playmobil: Der Film“?
- Ein spannendes Erlebnis, das Playmobil-Fans aller Altersgruppen anspricht.
- Eine schöne und relativ komplexe Geschichte, die eine wertvolle Botschaft vermittelt: Man kann im Leben alles schaffen, wenn man an sich glaubt!
- Eine nostalgische Reise, die Erwachsene zurück in ihr Kinderzimmer bringt.
- Eine fantastische Besetzung, die auch mit den deutschen Stimmen von unter anderem Matthias Schweighöfer, Christian Ulmen und Beatrice Egli wunderbar zur Geltung kommt.
- Inszeniert von einem alten Veteran der Walt Disney Animation Studios, der auch an großen Erfolgen wie „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ mitgearbeitet hat und sein Handwerk wirklich versteht – Lino DiSalvo.
„Playmobil: Der Film“ erscheint am 29. August im Kino. Die Spielzeiten in eurer Stadt findet ihr bei uns.
„Das Abenteuer beginnt“: Kommt eine Fortsetzung von „Playmobil: Der Film“?
Noch ist dazu nichts bekannt und es wird sicherlich entscheidend sein, wie sich der Film an den Kinokassen schlägt. Allerdings steht auf dem Plakat, dass das Abenteuer beginnt, woraus wir entnehmen würden, dass ein zweiter Teil geplant ist. Außerdem gibt es eine Schlussszene, die einen Hinweis darauf gibt, dass wir Kaiser Maximus und die anderen nicht zum letzten Mal gesehen haben.
Wir wünschen diesem Kinderfilm in jedem Fall viel Erfolg und euch viel Vergnügen!