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Polisse: Wovon der Rest der Gesellschaft noch nicht einmal etwas ahnt - für die Polizisten, die in der Pariser Einheit für Jugendschutz arbeiten, sind die dunklen Geheimnisse, die sich in Familien aller Schichten verbergen, Arbeitsalltag. Die Frauen und Männer der von Balloo geleiteten Abteilung bilden eine verschworene Gemeinschaft: Die Freundinnen Nadine und Iris, der aufbrausende Fred, der Macho Bamako, der intellektuelle...

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Handlung und Hintergrund

Die Polizisten der Einheit für Jugendkriminalität haben einen Job, um den sie niemand beneidet: Täglich werden sie mit schrecklichen Verbrechen und extremer Aggression konfrontiert und müssen dennoch cool bleiben. Vom Innenministerium beauftragt, soll die Journalistin Melissa eine Reportage über die hartgesottenen Flics schreiben. Und verliebt sich alsbald in Fred, das schwarze Schaf des Trupps.

Die Polizisten einer französischen Spezialeinheit, die sich nur und ausschließlich mit Kriminalität gegen Kinder beschäftigt, haben einen Job, um den sie kaum ein Kollege beneidet. Täglich werden sie mit schrecklichen Verbrechen an Wehrlosen konfrontiert, müssen cool bleiben, wenn Täter und schwer Verdächtige sich winden und abwiegeln. Vom Innenministerium beauftragt, soll jetzt die Journalistin Melissa eine Reportage über den harten Haufen schreiben. Dabei verliebt sie sich ausgerechnet in Fred, das impulsive schwarze Schaf der Truppe.

Täglich sehen die Flics von der Dienststelle für Kindsmissbrauch dem Grauen auf den Grund. Nicht leicht, da cool zu bleiben. Rapper Joey Starr und Maiwenn Le Besco (auch Regie) sind die Stars eines harten Polizeidramas aus Frankreich.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Maïwenn Le Besco
Produzent
  • Laurent Rizzon,
  • Alain Attal
Darsteller
  • Karin Viard,
  • Joey Starr,
  • Marina Foïs,
  • Nicolas Duvauchelle,
  • Maïwenn Le Besco,
  • Karole Rocher,
  • Emmanuelle Bercot,
  • Frédéric Pierrot,
  • Arnaud Henriet,
  • Naidra Ayadi,
  • Jérémie Elkaïm,
  • Riccardo Scamarcio,
  • Sandrine Kiberlain,
  • Wladimir Yordanoff,
  • Louis-Do de Lencquesaing,
  • Laurent Bateau,
  • Riton Liebman,
  • Anne Suarez,
  • Carole Franck,
  • Audrey Lamy,
  • Anthony Delon,
  • Sophie Cattani,
  • Lou Doillon,
  • Marcial Di Fonzo Bo
Drehbuch
  • Maïwenn Le Besco,
  • Emmanuelle Bercot
Musik
  • Stephen Warbeck
Kamera
  • Claire Mathon,
  • Jowan Le Besco
Schnitt
  • Yann Dedet,
  • Laure Gardette
Casting
  • Nicolas Ronchi

Kritikerrezensionen

    1. In ihrer dritten Regiearbeit, erneut ein Ensemblestück, porträtiert Schauspielerin Maiwenn Le Besco den zermürbenden Alltag einer Pariser Polizeieinheit für Jugendschutz. Bis in die Nebenrollen mit prominenten Kollegen und Freunden besetzt, zudem die Regisseurin selbst und Coautorin Emmanuelle Bercot, entwirft das glaubwürdige Sozialdrama ein authentisches Bild der mitunter aussichtlosen Ermittlungen gegen jugendliche Diebesbanden, Päderasten, Drogensüchtige und kriminelle Vereinigungen. Stets bleibt die digitale Handkamera nahe an den Protagonisten bei ihren alltäglichen Konflikten im privaten und beruflichen Bereich.

      Neben zahlreichen Ermittlungsfällen werden ebenso die kleinen Probleme wie unglückliche Ehen, Liebesaffären und Scheidungszwiste angeschnitten, die sich gleichfalls auf den Revierjob auswirken. Einige dieser Plotstränge werden zu Ende geführt, andere nur als momentane Handlungssplitter aufgeworfen. Die episodenhafte Erzählweise, neben vielen dramatischen auch komische Erlebnisse der Beamten bündelnd, mündet im eher konventionellen Showdown auf der Jagd nach Juwelendieben in einem Shoppingcenter. Offensichtlich wollte Maiwenn ihre authentische Milieu- und Charakterstudie doch mit einem traditionellen Finale beenden.

      In den letzten Jahren machte sich die einst mit Luc Besson verheiratete Maiwenn, deren Schwester Isild Le Besco ebenfalls als Schauspielerin und Regisseurin reüssierte, auf der Leinwand eher rar. Dagegen konnte sie sich mit ihren drei Regiearbeiten „Verzeiht mir“, „Le Bal des Actrices“ und „Poliezei“ Achtung verschaffen. In allen dreien vermischen sich Spiel- und Dokumentarfilm, wobei stets ein medial gebrochener Blick auf die Wirklichkeit entworfen wird. Erst durch den Kamerablick entsteht eine neue Wahrnehmung der sozialen Realität, die veränderte Perspektiven, aber auch Fragestellungen aufwirft. Doch dieses Mal wirkt die von Maiwenn gespielte Fotografin, die zunächst die Zuschauerposition einnimmt, dann aber in die Handlung eingreifen darf, überflüssig. Damit mag sie ihre eigene Position während der Filmvorbereitungsphase reflektieren und überhöhen, doch für den Verlauf der Geschichte erscheint diese Figur wenig hilfreich.

      Als die in Cannes mit dem Jurypreis ausgezeichnete Filmemacherin auf dem Münchner Filmfest ihr neues Werk vorstellte, berichtete sie, dass viele Passagen in improvisierten Proben unter den Darstellern entstanden. Letztlich kamen die Akteure damit ganz unterschiedlich klar. Gerade zu Beginn hemmen die zahlreichen Diskussionen unter den Beamten aber den Erzählfluss. Stärker wirken die glaubwürdigen Straßen- und Rechercheszenen nach. Maiwenn betonte, dass zwar die Charaktere erfunden, aber die aufgeworfenen Fälle real seien. Besonders die unerklärliche Kurzschlusshandlung einer Protagonistin in der Schlussszene habe sich tatsächlich so zugetragen. Für ihr nächstes Projekt wolle sie aber Abstand von Ensembledramen gewinnen und wieder mit neuen Darstellern arbeiten. Vielleicht verzichtet sie dabei auch auf einige zu übertriebene Szenen, die im Figurenkontext zu unplausibel wirken.

      Fazit: Ein desillusionierendes Polizeiporträt zwischen Schreibtisch- und Straßenkämpfen mit Schwächen im Timing.
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