Er traumatisierte etliche Kinder und sorgt bis heute für eine der unglaublichsten Dreh-Anekdoten Hollywoods. Nun wird einer der berühmt-berüchtigtsten 80er-Horrorfilme neu aufgelegt.
Mit „Der weiße Hai“ katapultierte sich Steven Spielberg 1975 auf die Landkarte Hollywoods und begründete quasi nebenbei den Filmtypus des Sommerblockbusters. Trotz dieses gewaltigen Erfolgs blieb Spielberg dem Genre des Horrorfilms danach fern – zumindest als Regisseur. Denn als Produzent und Co-Autor trug er maßgeblich dazu bei, dass 1982 „Poltergeist“ auf die Horror-Fans losgelassen wurde – und in den USA auch auf etliche Kinder.
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Denn zunächst hatte der von Tobe Hooper („Blutgericht in Texas“) inszenierte Schocker in den USA ein R-Rating erhalten, war also nur für Jugendliche über 17 Jahren in Kinos vorgesehen gewesen. Spielberg und Hooper gingen jedoch beim zuständigen Verband in Berufung und waren erfolgreich. Was bedeutete, dass „Poltergeist“ ursprünglich mit einem PG-Rating veröffentlicht wurde. Wenn man das auf Deutschland überträgt, wäre das so, als hätte der Horrorfilm eine Altersfreigabe ab 6 Jahren erhalten. In Wahrheit wurde „Poltergeist“ hierzulande ab 16 Jahren freigegeben.
Der Grund für die übertrieben lasche US-Altersfreigabe: Damals gab es noch nicht das Rating PG-13, was mit unserer FSK-12 vergleichbar ist. Spielberg musste jedoch davon ausgehen, dass „Poltergeist“ mit einem R-Rating finanziell deutlich weniger Erfolg haben dürfte, weswegen man eben unbedingt ein PG-Rating haben wollte. Erst 1984 wurde PG-13 eingeführt, nachdem auch „Gremlins“ und „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ – bei beiden hatte Spielberg ebenfalls seine Finger im Spiel – mit ihrem PG-Rating für einen Aufschrei unter Eltern gesorgt hatten.
Doch nicht nur wegen dieser Anekdote hat „Poltergeist“ seinen Platz in der Filmgeschichte sicher. Zum einen überzeugte der Film natürlich qualitativ (88 % positive Kritiken bei Rotten Tomatoes), zudem sorgt er bis heute für ein für Horrorfilme durchaus passendes Unbehagen, weil Schauspielerin JoBeth Williams mit echten Skeletten in der berühmten Pool-Szene geschwommen sein soll (via Collider). Diesen schaurigen Hauch umweht die Filmreihe auch, weil vier Darsteller*innen kurz nach oder sogar während der Dreharbeiten der ersten drei Filme verstarben (via Biography).
Echter Horror sorgte auch bei diesen Gruselstreifen für Aufsehen:
Horrorfans erwartet neue „Poltergeist“-Serie
So etwas kam bei der nicht gerade erfolgreichen Neuverfilmung von 2015 zum Glück nicht vor und man kann auch nur hoffen, dass es sich bei der Rückkehr des Franchises nicht wiederholen wird. Denn wie wir jetzt erfahren haben, kommt tatsächlich eine „Poltergeist“-Serie: Laut Variety haben die Amazon MGM Studios dem Projekt grünes Licht gegeben, über das im Oktober 2023 erstmals berichtet worden war. Die Leitung bei der Horrorserie übernehmen Kalinda Vazquez und Robbie Thompson, womit der neue „Poltergeist“-Titel reichlich Serienerfahrung gewinnen konnte.
Vazquez arbeitete schließlich schon an Titeln wie „Fear the Walking Dead“, „Star Trek: Discovery“ und „Once Upon a Time“, während Thompson lange Zeit für „Supernatural“ schrieb und die Serie letztlich auch produzierte. Er zeichnete als Showrunner zudem für das Spin-off „The Winchesters“ verantwortlich. Die beiden werden die „Poltergeist“-Serie als Showrunner*innen, Autor*innen und Produzent*innen betreuen. Was Fans des Horror-Originals zudem freuen dürfte: Spielbergs Produktionsfirma Amblin Television ist an dem neuen Projekt ebenfalls beteiligt.
Was genau uns in der „Poltergeist“-Serie erwartet, ist offiziell noch nicht bekannt. Der neueste Beitrag zum Franchise soll sich jedoch am ersten Film orientieren, also dürfte erneut eine US-amerikanische Familie von Geistern terrorisiert werden. Wann uns dieses Grauen erwartet, ist ebenfalls noch unklar. Da das Projekt jetzt erst grünes Licht erhielt, sollten wir aber wohl eher in 2026 mit der Ausstrahlung rechnen.
Drei kultige Filme der 80er haben wir euch in diesem Artikel schon genannt. Wie gut kennt ihr die Kinowerke des Jahrzehnts noch? Findet es heraus:
