Nach dem ersten Trailer fragen sich Fans sicher, was in „Prey“ auf sie zukommen wird. Regisseur Dan Trachtenberg hat darauf die Antwort.
„Prey“ geht einen komplett anderen Weg. Nicht nur verzichtet der mittlerweile fünfte Film innerhalb der „Predator“-Reihe auf den Namen des tödlichsten Jägers der Galaxie im Titel, auch zeitlich springt der Film in die komplett andere Richtung – nämlich 300 Jahre zurück in die Zeit der Comanchen. Es ist ein kluger Schachzug von Regisseur Dan Trachtenberg („10 Cloverfield Lane“) und Drehbuchautor Patrick Aison. Denn auf diese Weise kann man sich auf das wesentliche Element des Jagens konzentrieren und es endlich wieder einbetten in eine Handlung, die – genauso wie das Original von 1987 – gekonnt die Genres Sci-Fi und Horror verschmilzt.
Auch das war ein Fehler, der sich vor allem bei „Predator – Upgrade“ nur allzu schmerzlich herauskristallisierte: Der Predator war einfach nicht furchterregend. Die Menschen, die es mit ihm zu tun bekamen, hatten keine Angst vor ihm. In der Konsequenz entwickelte sich auch beim Publikum kein Nervenkitzel. Doch reduziert auf ihre Instinkte, ausgestattet nur mit der primitivsten Form aller Waffen, wird aus dem Predator und seiner überlegenen Technologie wieder dieses gottgleiche Wesen, das Furcht in die Herzen seiner Opfer sät.
„Predator“ mit Arnold Schwarzenegger könnt ihr über Amazon streamen
Apropos Predator, wer den ersten langen Trailer gesehen hat, wird erkennen, dass nicht nur die Menschen lediglich über primitive Waffen verfügen, auch der außerirdische Jäger sieht nicht so aus, wie man ihn seit der Begegnung mit Major Alan „Dutch“ Schaefer (Arnold Schwarzenegger) in „Predator“ kennt. Er sieht wesentlich animalischer und roher aus, trägt einen Helm, der aussieht wie ein Schädel. Das hat seinen Grund, wie Trachtenberg im Gespräch mit Collider verrät:
„Es war äußerst knifflig, einen Weg zu finden, den Predator in seiner Entwicklung und in seinen Waffen 300 Jahre früher erscheinen, aber zugleich weitaus fortschrittlicher als das wirken zu lassen, was unsere Figuren gewohnt sind und womit sie es bislang zu tun hatten. Auf diese Weise kann sich das Ganze wirklich wie ein Kampf zwischen David und Goliath anfühlen. Das war eine Herausforderung. Im Trailer werden einige Dinge angedeutet und ich freue mich darauf, dass die Leute einige bekannte Gadgets und Waffen im Arsenal erkennen werden, aber auch viele neue Dinge, die ich supercool finde und von denen ich hoffe, dass sie den Leuten gefallen werden.“
Klar, es wäre immerhin undenkbar, dass sich die Ausrüstung des Predators in 300 Jahren kaum verändert haben soll. Kenner*innen wissen: Die Yautja, wie sich das Volk der Predators selbst nennt, können bis zu 1.000 Jahre alt werden. Ausreichend Zeit also, um die Technologie innerhalb einer Generation basierend auf den Erfahrungswerten weiterzuentwickeln. Trachtenberg wollte sich zudem vom bekannten Look entfernen, um den Horroraspekt noch zu verstärken:
„Was das Aussehen der Kreatur angeht, wollte ich unbedingt vom Bodybuilder/Wrestler-Aussehen wegkommen. Das erste, was gehen musste, war das Netz-Oberteil, das er oder es zuvor getragen hat. Ich wollte, dass sich dieses Ding viel mehr wie eine Kreatur anfühlt und viel instinktiver agiert.“
Welche weiteren Horror-Highlights euch dieses Jahr noch erwarten, seht ihr in unserem Video.
Das ist die Handlung von „Prey“
Als sich die junge und ungestüme Naru (Amber Midthunder) von den Comanchen als Kriegerin beweisen und ihren Platz an der Seite der männlichen Mitglieder ihres Volkes einnehmen wollte, dachte sie dabei nicht an ein Duell mit etwas nicht von dieser Welt. Doch nun werden ihre Leute von einem Predator bedroht, dem sie nicht gewachsen sind und Naru ist vielleicht die einzige, die es mit ihm aufnehmen kann. Denn sie ist in den Great Plains östlich der Rocky Mountains zuhause, hier kennt sie sich aus. Und sie hat gelernt, ihre Beute sorgfältig zu beobachten, um die richtige Strategie zum Erlegen zu entwickeln. Aus dem Jäger wird die Beute. Doch wer steht hier auf welcher Seite?
„Prey“ wird ab dem 5. August 2022 über den Star-Channel von Disney+ zur Verfügung gestellt. Und wer jetzt Sorgen hat, dass es sich bei „Prey“ um einen weichgespülten „Predator“-Film handelt: Der Film entstand noch unter 20th Century Fox, bevor das Studio von Disney aufgekauft wurde und hat bereits ein R-Rating erhalten, also mindestens eine Freigabe ab 16. Und: Zweifler*innen sollten mal einen Blick auf „Antlers“ auf Disney+ werfen(!).
Auch diese anderen Wesen aus den Weiten der Galaxie sind absolut furchterregend und tödlich. Erkennt ihr die jeweilige Filme? Testet euch: