Profile

Handlung und Hintergrund

Um für einen Fernsehbeitrag zu recherchieren, wagt die britische Journalisten Amy (Valene Kane) ein Experiment. Als Muslime ausgebend, eröffnet sie ein Fake-Profil auf Facebook mit den Namen Melody Nelson. Ihr Ziel: Die Rekrutierungsarbeit des Islamischen Staats von jungen Frauen aufzudecken. Keine 5 Klicks später wird sie von Abu Bilel (Shazad Latif) kontaktiert. Der syrische Dschihadist fackelt nicht lang und zeigt ihr die Welt im politischen Brennpunkt. Waffen und Zerstörung treffen auf Fussball auf der Straße. Von schäbigen Internetcafés aus, stellt er stets die entscheidende Frage: Wann kommst du nach Syrien und wirst meine Frau?

Mit dem Chatverlauf und Skype-Anrufen häufen sich die Komplimente und Bitten. Schon bald verliert Amy ihr eigentliches Ziel außer Augen. Ihr Freund Matt vermisst sie, ihre beste Freundin macht sich Sorgen und auch ihre Chefredakteurin drängt auf Ergebnisse. Mit jedem Anruf vor dem Computer droht ihre Tarnung aufzufliegen. Doch mit der Zeit interessiert sie sich immer mehr für den Dschihadisten.

„Profile“ - Hintergründe

Nach „Unknown User“ präsentiert Regisseur Timur Bekmambetow auf der Berlinale 2018 in der Panorama-Sektion den nächsten Desktop-Film. „Profile“ spielt ausschließlich auf dem Monitor seiner Protagonistin und zeigt ihre Reaktionen in Echtzeit. Die Schauspieler mussten hierbei in verschiedenen Ländern über Skype miteinander Kontakt aufnehmen, während das von Bekmambetow entwickelte System namens Screenlife das Treiben und Tippen auf dem Desktop in Echtzeit aufnahm.

Die Geschichte von „Profile“ basiert auf wahren Begebenheiten. Die französische Journalisten Anna Erelle veröffentlichte 2015 den Tatsachenbericht „Undercover Dschihadistin“ und steht seitdem unter Polizeischutz. In seiner filmischen Umsetzung sind fast alle Antworten des Dschihadisten nahe an der Buchvorlage. Der Thriller wurde mit dem Publikumspreis bei der Berlinale 2018 ausgezeichnet.