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© Universal Pictures

Promising Young Woman: Krimi-Komödie mit Carey Mulligan als Femme Fatale, die sich an Männern rächt, die Frauen in Not ausnutzen.

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Handlung und Hintergrund

Cassie (Carey Mulligan) stand die Welt offen. Als Medizinstudentin sind ihre Liebsten von einer erfolgreichen Karriere ausgegangen. Nichts konnte sie erschüttern. Doch als eine ihrer besten Freundinnen Selbstmord begeht, gerät ihre Welt ins Wanken.

Sie schmeißt ihr Studium, arbeitet fortan als Barista und lebt im Haus der Eltern. Doch nachts beginnt sie eine Art Doppelleben zu führen und sinnt nach Rache für die ungesühnte Schuld ihrer Vergangenheit. Ihre Opfer sind Männer (Adam Brody und Christopher Mintz-Plasse), die sie in einer Bar trifft. Während sie ihnen vorgaukelt, betrunken zu sein, geben sich die Männer als vermeintliche Retter in der Not, nur um sie später auszunutzen. Doch nicht mit Cassie: Sie hält ihnen einen Spiegel vor und schwört auf Rache.

Als sie auf Ryan (Bo Burnham), einen früheren Kommilitonen, trifft, erfährt sie weitere Details über den Tod ihrer Freundin. Statt mit dem Thema abzuschließen, wird Cassie noch wütender und sucht nach Antworten.

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Carey Mulligan rechnet mit der Männerwelt im Trailer für „Promising Young Woman“ ab

„Promising Young Woman“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Die Karriere der Regisseurin und Drehbuchautorin Emerald Fennell zeigte allein in den letzten fünf Jahren eine steile Kurve nach oben. Fing sie als Schauspielerin in Serien wie „Call the Midwife“ und „The Crown“ an, bewies sie als Showrunnerin von „Killing Eve“, dass in ihr mehr steckt als die schöne blonde Schauspielerin. „Promising Young Woman“ markiert ihren Debütfilm, ihr Skript zum Film landete 2018 auf der Liste der besten unverfilmten Ideen in Hollywood.

Als „Promising Young Woman“ war ihre Hauptdarstellerin schnell in Oscar-Anwärterin Carey Mulligan („Suffragette“) gefunden, das restliche Ensemble ziert Namen wie Bo Burnham, Laverne Cox, Jennifer Coolidge, Alison Brie, Connie Britton, Chris Lowell, Adam Brody und Christopher Mintz-Plasse.

Bereits im Januar 2020 fand die Uraufführung beim Sundance Film Festival statt, die Kritiker*innen lobten das Debüt, dass dem Puls der Zeit entspricht. Während die Coronapandemie für den verspäteten Kinostart verantwortlich ist, dürfen sich Filmfans den 19. August 2021 im Kalender markieren, wenn „Promising Young Woman“ in den deutschen Kinos startet. Die FSK stufte den Film ab 16 Jahren ein.

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„Promsing Young Woman“ im Oscar-Rennen 2021

Fünf Nominierungen erhielt die zeitgenössische Krimikomödie „Promising Young Woman“ bei der Oscar-Verleihung 2021. Während Carey Mulligan zum zweiten Mal ins Rennen um einen Darsteller-Preis geht, ist Regisseurin Emerald Fennell erst die siebte Frau in der Oscar-Historie, die als Beste Regisseurin nominiert wurde. Am Ende freut sich Fennell über die Auszeichnung für das Beste Original-Drehbuch.

Alle Gewinner bei der Oscar-Verleihung 2021 seht ihr im Video:

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Emerald Fennell
Darsteller
  • Carey Mulligan,
  • Bo Burnham,
  • Laverne Cox,
  • Clancy Brown,
  • Jennifer Coolidge,
  • Christopher Mintz-Plasse,
  • Molly Shannon,
  • Angela Zhou,
  • Sam Richardson,
  • Steve Monroe
Drehbuch
  • Emerald Fennell

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Konsequent, stilsicher und radikal - so filmisch genial kann ein Rachefeldzug inszeniert sein!
      Eigentlich hätte Cassie Ärztin werden können. Doch sie entschloss sich, das College zu verlassen. Jetzt arbeitet sie in einem Coffeeshop und betrinkt sich in Bars, bis sie die Kontrolle verliert und die Männer glauben, sie leicht abschleppen zu können. Ein fataler Irrglaube. Denn Cassie hat andere Pläne. Der stilsicher inszenierte Rachethriller mit einer überragenden Carey Mulligan in der Hauptrolle überrascht bis zur letzten Minute und nimmt die Zuschauenden mit auf einen atemlosen und erbarmungslosen Trip.

      Bis zur letzten Minute überrascht der Rache-Thriller in der Regie von Emerald Fennell mit Twists, die die Handlung in eine völlig unerwartete Richtung laufen lassen. Das Drehbuch entwickelt seine raffinierte Geschichte zu jeder Zeit nachvollziehbar, bis hin zum radikalen und konsequenten Ende. Das Herzstück der Erzählung ist Cassie, die Carey Mulligan mit kompromissloser Hingabe spielt. Lasziv, unschuldig, entschlossen, wütend und verletzlich - mit nur einer kleinen veränderten Nuance in ihrem Blick oder ihrer Haltung spielt Mulligan auf der gesamten emotionalen Klaviatur und erschafft eine Figur, wie es sie selten im Kino gibt. Im Gegensatz zu klassischen Revenge-Plots inszeniert Fennell nicht auf einen Effekt hin, sondern nimmt sich Zeit für die Erzählung und taucht ein in das Trauma einer jungen Frau, das verhindert, dass Cassie zur Ruhe kommen kann. Dass der Film sich, genau wie seine Hauptfigur, von Stereotypen emanzipiert, zeigt sich schon in den ersten Bildern, wenn tanzende Männerkörper von der exzellenten Kamera von Benjamin Kracun abgetastet werden und damit den typisch männlichen Kamerablick karikieren. Was den Film auch zu einem stilistischen Filmkunstwerk macht, ist die bis ins kleinste Detail durchkomponierte Farbdramaturgie inklusive einer hervorragenden Kostümgestaltung, dem perfekt abgestimmten Soundtrack und der kongenialen Montagearbeit. PROMISING YOUNG WOMAN ist großartig erzähltes Spannungskino, das konsequent Genre-Erwartungen unterläuft und gleichzeitig alle Erwartungen der Zuschauenden übertrifft.

      FBW-Jury-Begründung:
      Sie war eine vielversprechende junge Frau: hübsch, klug, liebenswert. Sie hätte eine gute Ärztin werden können, doch dann hat Cassandra, genannt Cassie, unvermittelt ihr Studium abgebrochen. Jetzt ist sie 30, lebt wieder bei ihren Eltern, wo sie in ihrem Mädchenzimmer mit Akribie Striche in ein Notizbuch malt, aber ansonsten keinerlei Ambition zeigt, ihrem Leben eine Richtung zu geben. Tagsüber arbeitet sie lustlos in einem Coffee Shop, am Wochenende zieht sie durch die Bars und Clubs der Stadt. Hier lässt sie sich - allem Anschein nach sturzbetrunken - von Männern abschleppen, die versprechen, sie sicher nach Hause zu bringen, zuvor aber zielgerichtet die eigene Wohnung ansteuern. Wenn sie sich dann über die scheinbar Willenlose hermachen, zeigt die junge Frau urplötzlich ihr wahres Gesicht und erteilt den übergriffigen Männern eine Lektion. Cassie ist nämlich weder betrunken noch willenlos, sondern sie verfolgt einen wohl kalkulierten Racheplan.

      Das Regiedebüt der Schauspielerin Emerald Fennell, für das sie auch das Oscar prämierte Drehbuch schrieb, erzählt eine ganz und gar unkonventionelle Rachegeschichte, die sich von gängigen Rape-and-Revenge-Filmen stark unterscheidet. Im Mittelpunkt steht eine traumatisierte junge Frau, die miterleben musste, welche Folgen sexualisierte Gewalt hatte und wie die Betroffene nicht nur im Stich gelassen, sondern noch zusätzlich stigmatisiert wurde. Aus der Ohnmachtserfahrung, dass keiner dem Opfer, sondern eher dem Täter beistand, hat sie ihre Mission entwickelt, die sie seither bedingungslos verfolgt. So minutiös ausgeklügelt Cassies Racheplan ist, so clever gibt Emerald Fennell immer nur Stück für Stück davon preis. Damit spielt sie geschickt mit den Erwartungen der Zuschauenden, für die sie allerhand überraschende Wendungen bereithält, die der Handlung immer wieder eine völlig neue Richtung geben. Dennoch bleibt die Geschichte stets nachvollziehbar und spannend.

      Das ist auch ein Verdienst der schillernden Hauptfigur Cassie, die immer neue Facetten ihrer Persönlichkeit enthüllt und dabei doch stets undurchschaubar bleibt. Erlebt man sie tagsüber im Elternhaus, mädchenhaft mit Zopf und pastelligen Blümchenkleidern, oder gelangweilt und irgendwie verpeilt, aber perfekt eingepasst in die pinkfarbene Umgebung des Coffee Shops, würde man ihr nichts Böses zutrauen. Sie scheint in der Kleinstadtidylle aufzugehen oder darin unterzugehen, bis sie sich für ihre nächtlichen Ausflüge aufbrezelt mit dick aufgetragenem Make-Up und knappen, körpernahen Outfits, in denen sie aufreizend-lasziv das scheinbar willenlose Opfer abgibt. Erst in ihren Vergeltungsaktionen, bei denen sie macht- und phantasievoll den Spieß umdreht und die sexuell übergriffigen Männer bloßstellt, zeigt sie all die Kraft und Entschlossenheit, die in ihr steckt. Zudem ist sie schlagfertig und überraschend komisch - und stets Herrin der Lage. Carey Mulligan spielt diese Cassie in all ihrer Ambivalenz mit großer Hingabe und Überzeugungskraft. Sie kreiert eine ungemein faszinierende Figur, die den Zuschauenden vielleicht nicht immer sympathisch ist, sie aber unweigerlich in ihren Bann zieht und bis zum bitter(bös)en Ende mitnimmt.

      Das ist wichtig, denn bald wird klar, dass Cassies Rache nicht nur irgendwelche Männer trifft, denen sie zufällig begegnet, sondern dass sie zielgerichtet all denen gilt, die als Stützen eines sexistischen Systems Verantwortung für den Tod ihrer Freundin tragen. Als man sich gerade fragt, wie weit Cassie zu gehen bereit ist, tauchen zwei Personen auf, die ihr den Weg in eine andere Richtung weisen könnten. Da ist die Mutter ihrer Freundin, die sie bittet, die Vergangenheit ruhen zu lassen und ihr eigenes Leben zu leben, und da ist ihr ehemaliger Kommilitone Ryan, der jetzt als Kinderarzt in ihrer Heimatstadt arbeitet und im Coffee Shop plötzlich vor ihr steht. Er ist humorvoll, sympathisch und wirkt ganz anders als andere Männer - und Cassie scheint bereit, sich auf ihn einzulassen.

      Damit ändert der Film im Mittelteil auch seinen Ton und seine Optik, wandelt sich zur bonbonfarbenen Romantic Comedy mit Musical-Elementen, wenn Cassie und Ryan im Supermarkt eine Gesangseinlage zu einem Song von Paris Hilton geben. Angesichts dieser Harmonie wäre man bereit zu wünschen, dass Cassie von ihrer Rache abließe und Ruhe fände. Aber wir befinden uns nicht mehr im vorigen Jahrhundert oder den Nullerjahren, sondern im Zeitalter von Social Media und können daher sicher sein, dass irgendwann ein Video auftaucht, das alles in einem anderen Licht erscheinen lässt - und dass Regisseurin Emerald Fennell das nur allzu gern aufgreift. Bis zum letzten Moment überrascht sie uns mit einem raffinierten und radikalen Thriller, der ungeachtet diverser Twists und Genrewechsel, sehr konsequent und stilsicher inszeniert ist, unterstützt von einer exzellenten Kamera, einer durchkomponierten Farbdramaturgie, hervorragenden Darsteller:innen und einem unverwechselbaren Soundtrack aus elektronischen, Folk- und Punk-Pop-Hymnen, der fast ausschließlich von Künstlerinnen stammt und ebenso „sweet“ wie konfrontativ ist.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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