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Public Enemies: Mit Johnny Depp und Christian Bale prominent besetztes Crime-Epos über einen mythischen Gangster der Dreißigerjahre und seine Flucht vor dem FBI.

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Handlung und Hintergrund

Fast neun Jahre verbrachte John Dillinger in Haft. Nach seiner Entlassung im Mai 1933 holt er das Leben mit großen Atemzügen nach. Überfällt Banken, genießt Alkohol, Geld und Frauen, findet in Billie Frechette seine große Liebe, die ihm trotz erzwungener Trennungen die Treue hält. In 13 Monaten wird Dillinger zum Helden der Bevölkerung, weil er in der Zeit der Großen Depression die verhassten Banken bluten lässt. Und zu einer Reizfigur, die die Agenten des FBI und auch die mächtigen Syndikate am liebsten tot sehen würden.

Fast neun Jahre verbrachte John Dillinger in Haft. Nach seiner Entlassung im Mai 1933 holt er das Leben mit großen Atemzügen nach. Er überfällt Banken, genießt Alkohol, Geld und Frauen, findet in Billie Frechette seine große Liebe, die ihm trotz erzwungener Trennungen die Treue hält. In 13 Monaten wird Dillinger zum Helden der Bevölkerung, weil er in der Zeit der Großen Depression die verhassten Banken bluten lässt. Und zu einer Reizfigur, die die Agenten des FBI und auch die mächtigen Syndikate am liebsten tot sehen würden.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Michael Mann
Produzent
  • G. Mac Brown,
  • Kevin Misher
Darsteller
  • Johnny Depp,
  • Christian Bale,
  • Marion Cotillard,
  • Billy Crudup,
  • Stephen Dorff,
  • Stephen Lang
Drehbuch
  • Michael Mann,
  • Ronan Bennett,
  • Ann Biderman
Musik
  • Elliot Goldenthal
Kamera
  • Dante Spinotti
Schnitt
  • Paul Rubell,
  • Jeffrey Ford

Kritikerrezensionen

    1. Stilträchtiges bis ambitioniertes Gangster-Epos, dem einzig die emotionale Bindung zum Publikum nicht so recht gelingen will.
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    2. Public Enemies: Mit Johnny Depp und Christian Bale prominent besetztes Crime-Epos über einen mythischen Gangster der Dreißigerjahre und seine Flucht vor dem FBI.

      Große Gangster brauchen die besten Dokumentaristen: Michael Manns Rückschau auf John Dillingers Einzug in den Mythos der US-Kriminalgeschichte ist Actionkino der A-Klasse.

      „Public Enemies“ hat nicht die Beziehungskomplexität und das emotionale Gewicht von „Heat“, aber dennoch ist die Große Depression nicht als Reaktions-, sondern nur als Zeitbeschreibung angebracht. Auch mit seiner zehnten Regiearbeit bleibt Mann der unerreichte Chronist des ewigen Duells zwischen Cops und Gangstern. Auch hier umkreist er seine Themen Loyalität und Verrat, Charakterparallelen bei kontrastierenden Lebensentwürfen, Prinzipientreue und Coolness selbst unter größter Hitze.

      Auf der Grundlage von Bryan Burroughs gleichnamigem Buch konzentriert sich das Skript auf die letzten 13 Monate Dillingers, der 1933, nach knapp neun Jahren, aus der Haft entlassen wird und sich mit großen Atemzügen auf das Leben in Freiheit stürzt. Wie schon in John Milius‘ Biopic von 1973 ist Dillinger (Johnny Depp) ein harter Pragmatiker mit Humor und sporadischer Gentleman-Attitüde. Ein Mann, der Gewalt benutzt, aber nicht von ihr gesteuert wird, der auf sein Image in der Öffentlichkeit achtet, die mit ihm sympathisiert, weil er die verhassten Banken bluten lässt. Der Gangster als Volksheld, teils kalkuliert, teils selbst von der Rezeption überrascht, ist Spezialist für effektive Überfälle, liebt aber auch das Spiel mit seinen Verfolgern aus der Gründerzeit des FBI, das sich unter J. Edgar Hoover gerade zu einer Bundespolizei mit neuen Methoden und größeren Kompetenzen formiert.

      Dillingers Aufstieg zum „Public Enemy No.1“, den Agent Purvis (Christian Bale) unerbittlich jagt, ist so explosiv wie die Eroberung seiner großen Liebe Billie Frechette (Marion Cotillard) und Konsequenz des Bewusstseins einer ablaufenden Lebensuhr. Der Plot reißt das Paar mehrfach auseinander, aber Depp und Cotillard geben ihr Bestes, der Beziehung eine Tiefe zu geben, wie sie in „Heat“ bei mehreren Charakteren spürbar war. Trotzdem ist „Public Enemies“ vor allem ein Attacke-und-Flucht-Film, weniger Drama, das Handeln und Fühlen auf den Grund geht. Dillingers Überfälle und die Reaktion der Cops darauf bestimmen den Rhythmus der oft bestechend plastisch fotografierten Tommy-Gun-Saga, die in Nebensätzen herausarbeitet, wie Dillinger zwischen dem Erfolgszwang des FBI und den Syndikaten, deren Geschäfte durch seine Prominenz gefährdet wurden, zerrieben wurde. Die Annäherung zum meisterlichen Epos gelingt dem Film vor allem in der zweiten Hälfte, wenn sich unter den diversen Shootouts ein nächtlicher Waldangriff zu einer Mann-typischen Brillantsequenz entwickelt, wenn Realität und Hollywood bei einem Kinobesuch Dillingers verschmelzen, der letztlich seinen Tod besiegelte. Ein perfektes, dazu noch wahres Ende für einen Mann, der Zelluloid liebte und es irgendwie auch lebte. kob.
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      1. Regisseur Michael Mann hat der amerikanischen Gangsterlegende John Dillinger ein filmisches Monument geschaffen. Johnny Depp verkörpert den Bankräuber der Depressionsära, der schnelle Autos, Maschinenpistolen und ein gut organisiertes Netzwerk von Kriminellen nutzte, um der Polizei ihre Grenzen aufzuzeigen. „Public Enemies“ ist mit akribischer Detailtreue inszeniert, wenn es um den Look der dreißiger Jahre geht. Insgesamt durchzieht die bleihaltige Action eine entrückte, sehr ästhetisch orientierte Romantik, die auszudrücken scheint, dass man Legenden nicht wirklich nahe kommen kann.

        Der eigentliche Gegenspieler von John Dillinger ist in diesem Film der junge FBI-Agent Melvin Purvis, den Christian Bale verkörpert. Bale stattet den Charakter mit einer zähen, immer ernsten Leidenschaft für seinen Auftrag aus. Dass es dabei um Leben und Tod geht, steht in seinem getriebenen, freudlosen Gesicht förmlich geschrieben. Ist Johnny Depp als Dillinger bereits sehr ernst, so wirkt Bales Charakter immer noch eine Spur besessener. Purvis und seine Kollegen hatten die bundesweite Aufmerksamkeit im Nacken und nach jedem Schnippchen, das ihnen Dillinger schlug, einen um so größeren Erfolgsdruck.

        Mal entkommt Dillinger aus dem schwer bewachten Gefängnis am Steuer des Dienstwagens des Sheriffs, mal entwischt er der Mannschaft von Purvis aus einer abgelegenen Waldpension in Wisconsin. Dass Michael Mann die misslungene Festnahme am Originalschauplatz in der Little Bohemia Travel-Lodge drehte, verstärkt den eigentümlich nostalgischen Charme des Films.

        John Dillinger fährt stets glänzende schwarze Automobile, die im Stadtbild der dreißiger Jahre die perfekten Symbole für Status und Reichtum sind. Die penible Sorgfalt, die Mann bezüglich der zeittypischen Straßenbilder, Kostüme und Utensilien beweist, zeigt er auch bei den Lichtkompositionen und Kameraperspektiven. Harte Schatten, viel Dunkel, von unten oder leicht schräg gefilmte Gesichter vor Gebäuden mit der damaligen strengen Architektur bezeugen Manns Interesse an der optischen Herausforderung.

        In manchen Szenen steigert Mann die ästhetische Freude am Bebildern zu Ausflügen in die Romantik. Endlos lange hält Dillinger aus dem fahrenden Fluchtauto einen verwundeten Kumpel am Arm fest, der scheinbar schwerelos mitgeschleift wird, bis er schließlich im Staub der Straße versinkt. Der Sinn mancher langsamen Annäherung zum Beispiel an einen Tatort erschließt sich jedoch nicht und angesichts der vielen Zeit, die zur Verfügung steht, ist es besonders ärgerlich, wie wenig der Film Wert auf Charakterdarstellung legt oder darauf, wie die Menschen damals tickten. Atmosphäre und Lebensgefühl der dreißiger Jahre werden nicht wirklich eingefangen.

        Fazit: Regisseur Michael Mann ist mehr an ästhetischen Bildern interessiert als an der Person des legendären Bankräubers John Dillinger.
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        1. Der nahezu unbesiegbare Gangster John Dillinger prägte in den 30er Jahren die amerikanische Kriminalgeschichte durch seine spektakulären Banküberfälle und Fluchtversuche mindestens ebenso stark wie Al Capone. Regisseur Michael Mann stellt seinem charismatischen Gangsterhelden, hervorragend verkörpert von Johnny Depp, einen nicht weniger hartnäckigen FBI-Agenten (Christian Bale) gegenüber. Doch neben der erbarmungslosen Jagd, dem Ringen um Freiheit und Macht, gelingen ihm in diesem epischen Werk auch überaus beeindruckende Genre-Referenzen in Erinnerung an die großen amerikanischen Gangsterfilme. Visuell überragend und ein inhaltlich überzeugendes Stück inszenierter (Film-)Geschichte. Große Oper!

          Jurybegründung:

          Public Enemies ist handwerklich ein perfekt gemachter Film in der Tradition des amerikanischen Gangsterfilms. Das spannende Epos wird getragen durch brillante Bilder von hohem Schauwert: anspruchsvolle Kamerafahrten, sensationelle Autoverfolgungen, Verfolgungsjagden teils nachts im Wald bei schwacher Beleuchtung, sichtbar nur im Licht der Autoscheinwerfer, geben der Geschichte die authentische, düstere Stimmung des amerikanischen Kriminalfilms und versetzen die Zuschauer in die Atmosphäre der 30er Jahre. Regisseur Michael Mann schöpft dabei voll aus den cinematographischen Möglichkeiten, der traditionellen, wie auch aus den rechnergestützten Spezialeffekten, die hier zu einem stimmigen Ganzen verschmelzen.

          Die Geschichte wird vorangetrieben durch ein überzeugendes Schauspieler-Ensemble, angeführt von Johnny Depp und Christian Bale und unterstützt durch eine ausdrucksstark agierende Marie Cotillard. In der detailgetreuen Ausstattung samt perfekter Maske glaubt man sich mit den Figuren zurückversetzt in die Anfänge des FBI und die Zeit der großen Gangsterbosse. Auch die aufwendig komponierte Filmmusik unterstreicht den authentischen Eindruck.

          Bemängelt wurden jedoch auf über 143 Minuten Laufzeit einige Schwächen des Drehbuches in Bezug auf einen nicht durchgängig gelungenen Erzählfluss. Zu leicht verliert der Zuschauer zeitweise den Überblick über die Zusammenhänge bei so vielen neu auftauchenden Figuren und zwischen den immer neuen Gefangennahmen und wiederholten Fluchtversuchen.

          Public Enemies ist nicht nur für Genre-Fans eine Augenweide durch seine technische Brillanz und großartige Schauspielleistung. Es ist eine wahre Freude den Meistern ihres Fachs bei der Arbeit zuzuschauen.

          Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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