Rotten Tomatoes, Metacritic und IMDb liefern euch seit Jahrzehnten Bewertungen zu Filmen, Serien und teils anderen Werken. Wie die Bewertungssysteme funktionieren, verraten wir euch anbei.
Wenn ihr euch vor dem Start eines Kinofilms oder einer Serie eine erste Meinung über die entsprechende Produktion einholen möchtet, bieten euch diverse Internetportale die Möglichkeit dazu. Zu den international populärsten gehören dabei Rotten Tomatoes, Metacritic und die International Movie Database (IMDb). Doch wie kommen die Wertungen auf den Seiten eigentlich zustande und warum weichen diese teils stark voneinander ab?
Früher wurden Tomaten auf die Bühne beziehungsweise gegen die Leinwand geworfen, doch heute haben Cineast*innen eine wesentlich wirkungsvollere (und für das Kinopersonal dankbarere) Möglichkeit, schlechte Filme und Serien abzustrafen – oder eben auch zu loben. Denn auf der 1998 ins Leben gerufenen Website Rotten Tomatoes wird nicht nur ein Durchschnittsbewertung der Fachpresse aufgeführt, sondern auch eine des Publikums.
Die Durchschnittswertung der Kritiker*innen wird unter dem Titel Tomatometer aufgelistet und kommt wie folgt zustande: Bei Rotten Tomatoes sucht ein Team von Kurator*innen täglich nach neuen Kritiken zu Filmen und Serien von anerkannten Medien. Die Mitarbeiter*innen lesen sich die Texte sorgfältig durch und vergeben der Meinung der Kritik zufolge ein positives „Fresh“ oder negatives „Rotten“ für die entsprechende Produktion.
Wenn ein Film oder eine Serie mindestens 60 % positive Wertungen erhält, wird dem Werk auf Rotten Tomatoes der „Fresh“-Status (eine rote Tomate) verliehen. Alle Produktionen, die unter 60 % landen, werden hingegen mit dem „Rotten“-Stempel (ein grüner Spritzer) abgestraft. Besonders gute Werke erhalten bei mehr als 75 % positiver Stimmen sowie der Mindestanzahl an Kritiken (bei Filmen mit weitem Start: 80, bei Filmen mit limitierten Start: 40 und bei Serien: 20) das Qualitätssiegel „Certified Fresh“. Bei einem Klick auf die Wertung könnt ihr dabei zwischen dem Tomatometer der gesamten Fachpresse sowie dem Tomatometer der Top-Kritiker*innen wechseln.
Die Publikumswertung setzt sich dabei auf dieselbe Weise zusammen. Wenn ihr euch einen Account bei dem Portal macht, könnt ihr eure Meinung abgeben und aus allen abgegebenen Meinungen errechnet sich der Durchschnittswert. Auch hier gibt es beim Klick auf die Wertung einen Unterschied: Einerseits könnt ihr euch die summierten Meinungen aller Zuschauer*innen ansehen, andererseits die durchschnittlichen Reaktionen der verifizierten Zuschauer*innen. Als verifiziert gilt eine Stimme, wenn ein Kinoticket gekauft wurde. Bei den Serien fällt diese Aufteilung dementsprechend weg.
Ihr wollt wissen, für welche Filme das Publikum im übertragenen Sinne die Tomaten in die Hand genommen hat? Dann lohnt sich ein Blick in unser Video zu den schlechtesten Filme der Hollywood-Stars:
Metacritic
Auf eine ähnliche Weise arbeitet auch das Team von Metacritic. Bei der 2001 gestarteten Website weichen die Bewertungen von den Rotten-Tomatoes-Prozentsätzen ab – meist wirken die Wertungen der Fachpresse auf der Seite etwas strenger als bei Rotten Tomatoes. Das liegt schlichtweg daran, dass Metacritic und Rotten Tomatoes nicht dieselbe Basis an Quellen haben, die ihnen Rezensionen einreichen.
Bei Metacritic verrät euch der Metascore, was Kritiker*innen von einem Film, einer Serie, einem Game oder einem Musikalbum halten. Dabei rechnen die Mitarbeiter*innen entweder eine von der Fachpresse für ein Werk vergebene Note in eine ganze Zahl um oder vergeben anhand der Meinung in dem vorliegenden Text einen Wert zwischen 0 und 100. Aus der Summe der vorliegenden Zahlen wird dann der Durchschnitt, also der Metascore errechnet. Auf den Produktseiten könnt ich außerdem einsehen, aus welchen konkreten Meinungen sich der Metascore zusammensetzt.
Zudem gibt es auch bei Metacritic die Möglichkeit als Nutzer*in eine Wertung abzugeben. Allerdings umfasst das Wertungssystem für Zuschauer*innen nur Werte von 0 bis 10, sodass der User*innen-Score als Dezimalzahl angegeben wird. Dem Farbcode einer Ampel entsprechend, suggeriert die hinterlegte Farbe eines Werts, welches Werk gut (grün), mittelmäßig (orange) und schlecht (rot) ist.
Wollt ihr wissen, welche Werke zu den besten der Filmgeschichte gehören? Dann liefert euch unser Video die Antwort. Das Ranking entstammt dabei der IMDb, um die es in den nachfolgenden Zeilen geht:
International Movie Database (IMDb)
Bei der IMDb handelt es sich um eine 1990 gestartete digitale Datenbank, die euch jegliche Informationen rund um Filme, Serien, Videospiele sowie Musikvideos liefert. Ihr möchtet wissen, wie der Song im Abspann von „Pulp Fiction“ hießt? Ihr fragt euch, woher ihr die Darstellerin aus „Dirty Dancing“ kennt? Oder ihr seid schlichtweg an interessanten Trivia-Fakten zu „Twin Peaks“ interessiert? Dann ist die IMDb die richtige Anlaufstelle für euch.
Da allerdings alle Nutzer*innen die Produktseiten bearbeiten können, sind Informationen, die zuvor nicht von den Filmstudios, TV-Sendern, Streaminganbietern und Videospielherstellern bestätigt wurden, mit Vorsicht zu genießen.
Jede Person mit einem Account bei dem Filmportal kann Filme, Serien oder Videospiele in der Datenbank finden und dann eine Wertung auf einer Skala von einem bis zehn Sternen abgeben. Der Durschnitt der summierten Einzelwertungen ergibt dann die finale Wertung. Unter der Durchschnittswertung findet ihr die Anzahl an Einträgen, sodass ihr wisst, wie viele Meinungen zu dem entsprechenden Titel abgegeben wurden. Klickt ihr auf die Durchschnittswertung, seht ihr zudem eine Aufschlüsselung der vergebenen Sterne und könnt diese sogar nach Ländern filtern.
Außerdem findet ihr den Metascore auf der IMDb-Seite der jeweiligen Filme, Serien oder Games. Daneben listet die IMDb auch zahlreiche externe Rezensionen auf, die Nutzer*innen selbst ergänzen können. Sofern ihr demnach Rezensionen auf einer Website veröffentlicht, könnt ihr diese in der Übersicht verlinken.
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