Puppe, Icke & der Dicke: Der kleinwüchsige Bomber mogelt sich mit deftiger Berliner Schnauze als Lebenskünstler durch. Gerade hat das Rauhbein einem bizarren Pärchen seine schäbige Wohnung für wüste Gelage untervermietet, da will sich der Kurierfahrer mit einer Ladung nach Paris absetzen, wird dort aber von Hehlern reingelegt. Auf dem Heimweg nach Berlin liest er zunächst den stummen, gutmütigen Dickwanst Bruno auf und kurz darauf die...
Handlung und Hintergrund
Der kleinwüchsige Bomber mogelt sich mit deftiger Berliner Schnauze als Lebenskünstler durch. Gerade hat das Rauhbein einem bizarren Pärchen seine schäbige Wohnung für wüste Gelage untervermietet, da will sich der Kurierfahrer mit einer Ladung nach Paris absetzen, wird dort aber von Hehlern reingelegt. Auf dem Heimweg nach Berlin liest er zunächst den stummen, gutmütigen Dickwanst Bruno auf und kurz darauf die blinde Europe, die ihren One-Night-Stand Matthias finden will, von dem sie schwanger ist. Gemeinsam schlägt sich das ungleiche Trio durch.
Der kleinwüchsige Bomber mogelt sich als Lebenskünstler durch. Gerade hat das Raubein einem bizarren Pärchen seine schäbige Wohnung für wüste Gelage untervermietet, da will sich der Kurierfahrer mit einer Ladung nach Paris absetzen, wird dort aber von Hehlern reingelegt. Auf dem Heimweg nach Berlin liest er zunächst den stummen, gutmütigen Dickwanst Bruno auf und kurz darauf die blinde Europe, die ihren One-Night-Stand Matthias finden will, von dem sie schwanger ist. Gemeinsam schlägt sich das ungleiche Trio durch.
Ein kleinwüchsiger Berliner, eine blinde Pariserin und ein gutmütiger Dickwanst raufen sich zusammen. Sympathisch-herzliches Roadmovie mit surrealen Untertönen, dessen Tonalität an die Filme eines Aki Kaurismäki erinnert.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Marcus Forchner,
- Jamila Wenske,
- Sol Bondy
Darsteller
- Tobi B.,
- Stéphanie Capetanides,
- Matthias Scheuring,
- Matthias Hinz,
- Vivien Bullert,
- Nadia Kibout,
- Heiko Pinkowski,
- Karoline Schuch,
- Alice Dwyer,
- Jasin Challah,
- Christoph Humnig,
- Abdel Maksoud
Drehbuch
Musik
- Fabian Zenker,
- Mareike Hube
Kamera
- Markus Förderer,
- Lynne Linder
Schnitt
Produktionsleitung
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Regisseur Felix Stienz machte sich mit humorvollen Kurzfilmen wie "Anke und wir" oder "Ladenhüter", die auf nahezu allen deutschen Filmfestivals gezeigt wurden, einen Namen. Auf die Elemente seines letzten Kurzfilms "Betty B. & the The´s" - Musik und schräge Charaktere - baut auch sein Kinoerstling: Das Roadmovie "Puppe, Icke und der Dicke" dreht sich um Enttäuschung, Toleranz und Vertrauen. Schon der Filmtitel benennt Stienz´ skurriles Personal, wobei im Verlauf der unkonventionellen Reise noch weitere liebeswerte bis schrullige Nebenfiguren hinzu kommen. Dazu lebt die multilinguale Story von der lakonischen Inszenierung, amüsanten Einfällen und der großen Klappe des kleinwüchsigen Berliner Originals Tobi B. (alias Tobias Böttcher), der sich hier praktisch selbst spielt.
Als echter Verlierertyp, der immer wieder auf die Füße fällt, reagiert Protagonist Bomber auf alle Lebenswidrigkeiten mit einem abgeklärten Spruch, wobei er sich manchmal selbst die Knüppel zwischen die Füße wirft. Eine eigenmächtige Aktion, mit welcher der Gelegenheitskurierfahrer zu Geld kommen wollte, lässt ihn schließlich als betrogenen Betrüger dastehen. Doch dem Plot kommt dabei nur eine eher marginale Rolle zu. Stärker setzt Stienz auf das Zusammenspiel von Musik, atmosphärische Momente, kleinen Gags am Rande und den linguistischen Verständigungsproblemen der konträr angelegten Personen.
Das verleiht der lässig hingeworfenen Handlung häufig amüsante Momente, während andererseits manche absurde Sequenz etwas beliebig wirkt. Stets integriert Stienz die beteiligten Interpreten oder die Band Malpi in die Geschichte. Wenn Bomber etwa in einer Kneipe von einem Fan als Malpi-Leadsänger identifiziert wird und mit Bruno sowie der blinden Europe ein Minikonzert gibt, wirkt diese Einlage reichlich bemüht. Vielfach scheinen die Vorbilder von Jim Jarmush bis Aki Kaurismäki durch, deren Sinn für Timing und Stimmung Felix Stienz (noch) nicht immer ganz trifft.
Neben Tobi B., der schon mehrfach in Stienz´ Kurzfilmen auftrat, bietet die Besetzung eine bunte Mischung aus etablierten Gesichtern und Newcomern. Als verliebte Französin überzeugt die Griechin Stephanie Capetanides, als Blinde dagegen nicht immer. TV-Krimi-Dauergast und Theaterschauspieler Matthias Schering unterstützt mit stoischem Auftreten den lakonischen Tonfall. Als bekannteste Akteurin ist sich Alice Dwyer nach "Ein ruhiges Leben" nicht zu schade für eine weitere Nebenrolle als gelangweilte Kellnerin. Solche Gastauftritte sorgen neben pointierten Gags und dem sympathischen Appell für gegenseitige Akzeptanz, dass das Interesse des Zuschauers trotz etwas Leerlauf nicht auf der Strecke bleibt.
Fazit: Zwar versammelt "Puppe, Icke und der Dicke" vertraute Versatzstücke des unkonventionellen Kinos, liefert aber dennoch einen vergnüglichen Road Trip mit sympathischen Figuren.
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