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„Chaos im Netz“: Wie Disney die Welt des Internets zum Leben erweckt

„Chaos im Netz“: Wie Disney die Welt des Internets zum Leben erweckt

Walt Disney hat uns im Zuge eines Pressetags in ihren Studios zu „Ralph reicht’s 2: Chaos im Netz“ verraten, wie sie die Welt des Internets animiert haben, warum die Geschichte von Ralph und Vanellope weitergehen musste und ob wir in Zukunft mehr vom Prinzessinnen-Team sehen werden.

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Sechs Jahre sind seit dem ersten Teil vergangen. Dazwischen hat sich viel getan bei Disney. Filme wie „The Avengers“ (2012) und „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (2015) spielten Rekordsummen ein und etablierten gigantische Cinematic Universes. Erfolgreiche Animationsfilme wurden hingegen selten von Disney fortgesetzt, wenn man von Pixar und der Direct-to-Video-Ecke absieht. Warum geht es nun mit „Ralph reicht’s“ weiter?

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Laut Drehbuchautor Phil Johnston mache das innerhalb der Geschichte Sinn. Ralph und Vanellope haben sich im ersten Teil gerade erst kennengelernt. Es fühlte sich so an, als gäbe es noch viel mehr über ihre Freundschaft zu erzählen. Das Internet war der perfekte Schauplatz, um die „Dorfkinder“ Ralph und Vanellope auf eine Reise durch eine große, fremde Welt zu schicken. Es gibt da nur ein Problem: Wie stellt man so ein so komplexes Gebilde wie das Internet dar?

Eine vernetzte Welt

Das Film-Team besuchte im ersten Schritt das One Wilshire Rechenzentrum in Los Angeles, das mit seinen Servern und kilometerlangen Kabelverbindungen das Design der Stadtlandschaft inspirierte. Laut Art Director Matthias Lechner haben sie sich teilweise an Science-Fiction-Klassikern wie „Das fünfte Element“ (1997) orientiert und ihre eigenen Ideen hinzugefügt. Das Internet sei deshalb nicht nur eine Stadt, sondern eine „Mischung aus einem sehr konkreten technischen Raum und aus abstrakten Konzepten wie Webseiten.“

„Chaos im Netz“ strotzt daher nur so vor Anspielungen auf Internetphänomene und zeigt bekannte Marken wie Google, Twitter, Ebay und Co., die im Film eine konkrete Form bekommen. Etwa die hauseigene Disney-Website „Oh my Disney“, die von außen wie das ikonische Schloss aussieht, oder das Multiplayer-Rennspiel „Slaugther Race“, eine Art postapokalyptisches Gegenstück zu Vanellopes Sugar Crush.

Das geheime Leben des Internets

Die Welt des Internets wird von vielfältigen Charakteren bevölkert. Die Macher unterschieden dabei zwischen zwei Typen. Netuser sind Menschen aus der realen Welt, die in Form von naiven Avataren ihren Geschäften nachgehen. Netizens sind Algorithmen, die im Internet leben und ihre individuelle Persönlichkeit haben. Zum Beispiel die kleine eierköpfige Suchmaschine Knowsmore, die die Suchanfragen der User bearbeitet, oder die hippe Social-Media-Queen Yesss, die das Memeportal Buzztube leitet.

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Laut Dave Komorowski, Head der Charakter-Animation, hat sich das Team zu Beginn überlegt, was beim Surfen passiert und wie sich das auf die virtuelle Welt auswirkt. Dadurch kommen viele lustige Situationen zustande, die den meisten Zuschauern bekannt vorkommen werden.

Kommt bald ein Disney-Universe?

Ein Video sorgte schon im Vorfeld für Begeisterung. In dem Clip sind alle Prinzessinnen des Kanons das erste Mal gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. Im Laufe des Films besucht Vanellope die hauseigene Website „Oh my Disney“, die von Figuren aus anderem Disney-Franchise wie Marvel oder Star Wars bevölkert wird. Und damit nicht genug, Disney macht sich in der Szene über die eigenen Klischees lustig. Etwa wenn die Prinzessinnen Vanellope fragen, ob sie von einem großen starken Mann gerettet wurde. Diese Art von Meta-Humor kannten wir bisher noch nicht von Disney-Filmen.

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Wir haben die Filmemacher gefragt, ob sich der ironische Erzählstil beim Studio durchsetzen wird und wir in Zukunft noch mehr Crossover innerhalb des Franchise sehen werden. Drehbuchautor Phil Johnston bemerkt dazu, dass es kein Gesetz gibt, dass die Prinzessinnen und Marvel-Charaktere in einem Film vorkommen müssen. Regisseur Rich Moore denkt ähnlich: „Das wird nicht der neue Hausstil. Die Zukunft liegt bei individuellen Stimmen.“

Die Szenen-verantwortliche Animatorin Kira Lehtomaki zeigt sich hingegen offen: „Die Szene ist entstanden, weil sie der Geschichte dient. Sie wäre nicht im Film, wenn sie das nicht tun würde. Ich denke, wenn es einen triftigen Grund dafür gäbe, einen eigenen Film nur mit Disney-Prinzessinnen zu machen, dann wären wir dabei.“

Ironie mit Herz

Trotz aller Ironie und Zitate bleibt „Chaos im Netz“  laut Regisseur Rich Moore eine klassische Disney-Geschichte. Es gehe darum, mit den Charakteren mitzufühlen. Alles, was im Film passiert, habe mit Vanellopes und Ralphs innerer Reise zu tun. Für Johnston geht der Humor von „Chaos im Netz“ durchaus in eine neue Richtung: „Ich denke, wir haben den Erzählton (der Fortsetzung) noch stärker in Richtung Komödie verschoben. Die Erzählweise ist teilweise selbstreferentiell und irgendwie auch ironisch, aber die Komik bleibt trotz allem in menschlichen Gefühlen verwurzelt.“

Damit der Zuschauer mit den Figuren mitfühlen kann, reichern Autoren und Animatoren jede Szene mit ihren persönlichen Erfahrungen an. Head of Story Josie Trinidad meint dazu: „Wenn ich das Drehbuch lese, stelle ich sicher, dass ich emotional mit der Szene verbunden bin. Zum Beispiel ein persönliches Erlebnis, bei dem ich mich genauso gefühlt habe wie Vanellope. Dann weiß ich aus eigener Erfahrung, wie die Szene aussehen soll. Dieser emotionale Funke hilft mir dabei, die Geschichte zum Leben zu erwecken.“

Disney geht in die nächste Phase

2019 stehen bei Disney weitere Veränderungen an. Mit „Die Eiskönigin 2“ kommt die Fortsetzung eines weiteren Animationshits in die Kinos. Der erste Teaser zu Pixars „Toy Story 4“ schlägt einen ähnlich selbstironischen Ton an wie „Chaos im Netz“. „Avengers 4“ und „Star Wars 9“ läuten das Ende einer Ära ein. Und schließlich bringt das Studio den hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ auf den Markt, der die großen Marken unter einem Dach vereinen wird. Wir sind schon gespannt, wohin uns diese Reise ins World Wide Web führt.

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„Chaos im Netz“ kommt am 21. November 2018 in die amerikanischen und am 24. Januar 2019 in die deutschen Kinos. Hier findet ihr die Termine in eurer Nähe.

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