Ein Film kommt selten allein, was uns zumeist erfreut, denn wir wollen gerne wissen, wie es mit unseren liebsten Film-Helden weitergeht. Allerdings ist nicht jede Fortsetzung ein Meisterwerk und manchmal greifen die Nachfolger ganz schön daneben. Dabei ändern sie oftmals die Botschaft ihrer Vorgänger oder werden ihnen schlicht und ergreifend nicht gerecht. Wir haben hier für euch 20 denkwürdig schlechte Film-Fortsetzungen zusammengestellt und erklären dabei, was genau sie falsch gemacht haben.
„Rambo II: Der Auftrag“ und „Rambo III“
„Rambo“, der erste Teil der bald fünfteiligen Film-Reihe, war nie als erster Teil, sondern als alleinstehender Film geplant. Einige von euch werden jetzt vielleicht die Stirn runzeln, aber dieser Film ist ein Meisterwerk, ein einfühlsamer Film über einen Soldaten mit posttraumatischer Belastungsstörung, dem verwehrt wird, sich in die amerikanische Gesellschaft zu integrieren. Natürlich gibt es auch spannend inszenierte Action-Szenen, das wollen wir hier gar nicht verschweigen. Aber allem voran geht es um eine Kritik am Vietnamkrieg und dem gesellschaftlichen Umgang mit seinen Veteranen. Der Grund dafür, dass viele den Film nur noch anhand seines blutigen Showdowns erinnern, liegt nicht zuletzt am zweiten Teil der Reihe. Als hätte es den ersten Film nie gegeben, handelt „Rambo II: Der Auftrag“ allein davon, wie Rambo (Sylvester Stallone) blutige Rache an den bösen Kommunisten übt. Hier geht es also vor allem darum, dass Rambo, stellvertretend für die amerikanische Nation, den Vietnamkrieg doch noch gewinnt. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Weiterführung, „Rambo III“, eine Goldene Himbeere (den Anti-Oscar für schlechte Film-Leistungen) gewann.
„Rocky IV: der Kampf des Jahrhunderts“ und „Rocky V“
Und damit bleiben wir auch gleich bei Schauspieler Sylvester Stallone, der uns ja viele wunderbare und leider auch weniger wunderbare Filme beschert hat. Sein Film „Rocky“ ist unumstritten ein Klassiker und auf jeden Fall ein Vorbild für jeden Box- und Sport-Film. Die Liebenswürdigkeit und sein Durchhaltevermögen von Rocky machen ihn zum perfekten Underdog und Filmhelden für jedermann. Abseits davon, reichten schon Nachfolger zwei und drei nicht an das Original heran. Schlimm wurde es aber mit „Rocky IV: der Kampf des Jahrhunderts“ und „Rocky V“. Ersterer schaut sich wie ein Propagandafilm aus Zeiten des Kalten Krieges: Der russische Gegner Ivan Drago (Dolph Lundgren) ist eine unmenschliche Kampfmaschine, wohingegen Rocky als Amerikaner erneut die Herzen des Publikums erobert. Im Fall von „Rocky V“ gab Sylvester Stallone selbst zu, dass dieser Film nur aus Gründen des Profits entstand. Auch hier wurde dies gebührend mit einer Goldenen Himbeere als schlechtester Film gewürdigt. Glücklicherweise war der letze Rocky-Film „Creed: Rocky’s Legacy“ wesentlich besser, worin sich Fans und Kritiker einig waren.
„Jurassic Park III“
Auch im Fall von „Jurassic Park“ ist es natürlich einfach so, dass keine der Fortsetzungen dem Original das Wasser reichen kann. Dennoch waren sich ja viele Zuschauer einig, dass die Neuaufnahme der Film-Reihe im unglaublich unterhaltsamen „Jurassic World“ gar nicht so schlecht war. Im Gegensatz dazu war„Jurassic Park III“ nicht sonderlich beliebt und das zurecht. Einerseits war Steven Spielberg hier nicht mehr an Bord, was einige Fans schon vorher abschreckte. Allem voran enttäuschte jedoch die Computeranimation, die dem Original bis heute eine besondere Qualität verlieht. Obwohl sich die Technologie weiterentwickelt hatte, waren die Effekte also schlechter, was natürlich enorm enttäuschend ist. Auch dieser Film war für eine Goldene Himbeere nominiert, in diesem Fall passenderweise für die schlechteste Fortsetzung.
„Alien 3“ und „Alien: Die Wiedergeburt“
„Alien“ ist ein unglaublicher Film – Science-Fiction-Horror vom Feinsten und das auch heute, fast 40 Jahre nach Entstehen des Klassikers. Inzwischen gibt es eine unglaubliche Fülle an Fortsetzungen, Spin-offs und Prequels. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass nicht alle Filme an das Original heranreichen. Zwei besonders schlechte Fortsetzungen stechen hier allerdings hervor: „Alien 3“ und „Alien: Die Wiedergeburt“. In beiden Fällen waren sehr talentierte Filmemacher an der Produktion beteiligt: „Alien: Die Wiedergeburt“ wurde von Joss Whedon („Marvel’s The Avengers“) geschrieben und in „Alien 3“ lieferte „Zodiac“-Regisseur David Fincher sein Spielfilm-Debüt. Dennoch ist keiner der beiden Filme besonders gut. „Alien 3“ wird sogar gerne als schlechteste Fortsetzung aller Zeiten bezeichnet. Goldene Himbeeren gab es für die beiden allerdings nicht.
„Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“
Von einem Science-Fiction-Klassiker zum nächsten: auch „Matrix“ ist nichts geringeres als ein Meisterwerk. Die Handlung ist packend und sozialkritisch deutbar, die Kampf-Szenen sind bis heute unübertroffen und Sonnenbrillen in Kombination mit Ledermänteln werden wohl noch für lange Zeit mit diesem Film in Verbindung gebracht werden. Die zwei Fortsetzungen „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ enttäuschten jedoch sowohl Kritiker als auch Fans. Auf der einen Seite kann man natürlich argumentieren, dass die Perfektion des ersten Films eine Fortsetzung schwierig macht. Auf der anderen Seite ist es auch einfach so, dass Teil zwei und drei verworrene Filme sind, die zu viele Figuren einführen und am Ende den Protagonisten umbringen. Das kam einfach nicht so gut an.
„Star Wars“: Episoden I-III
Von der Matrix geht es jetzt in den Weltraum und (wie konnte es anders sein?) zu „Star Wars“. Hätten wir das Wort Klassiker nicht schon für jeden anderen Film in dieser Reihe gebraucht, würden wir auch diese Film-Reihe so titulieren. Wir begnügen uns also damit, zu sagen, dass Episoden IV bis VI galaktisch gut sind. Das gilt allerdings nicht für Episoden I-III, wie viele von euch bereits wissen. Den Filmen wird zumeist schlicht vorgeworfen, dass das Drehbuch und die schauspielerischen Leistungen nicht gut sind. Darüber hinaus sind auch hier die Computer-generierten Spezialeffekte unterirdisch, was gegenüber der originalen Film-Reihe natürlich besonders enttäuscht.
„Predator 2“ und „Predators“
„Predator“ ist einer dieser 80er-Jahre-Filme, die einfach Spaß machen. Da ist es nicht so wichtig, dass die Handlung etwas dünn und stellenweise recht abgefahren ist. Arnold Schwarzenegger dabei zuzusehen, wie er im Grunde genommen ein Weltraum-Monster ausschaltet, ist Unterhaltung vom Feinsten. Die Linie zwischen abgefahrener Unterhaltung und albernem Quatsch ist manchmal aber feiner als man denkt und leider fallen die Fortsetzungen „Predator 2“ und „Predators“ in letztere Kategorie.
„Shrek der Dritte“ und „Für immer Shrek“
Von blutrünstigen Aliens nun zur Familienunterhaltung: „Shrek“ revolutionierte mit seinem Erscheinen nicht nur das Genre des Märchen-, sondern auch gleich noch des Familienfilms. Shrek ist das Gegenteil eines jeden Märchenprinzen: ein miesepetriger Oger, der eigentlich nur seine Ruhe haben will. Am Ende des Films entschließt sich dann auch noch Prinzessin Fiona dazu, ihre menschliche Gestalt abzulegen und ebenfalls als Oger zu leben – weil Äußerlichkeiten keine Rolle spielen. Solche Botschaften vermittelt nicht jeder Märchenfilm und damit wurde „Shrek“ zum Publikums-Hit. Der dritte und vierte Teil der Reihe enttäuschte gegenüber dieser Vorlage schwer. Insbesondere „Für immer Shrek“ wartete mit einer recht langweiligen Handlung auf: Shrek ödet das Leben als Familienvater an, plötzlich verschlägt es ihn in eine alternative Realität, in der ihn seine Frau nicht liebt und am Ende gewinnt er den Kampf um das Königreich und den erlösenden Kuss der Prinzessin. Alles ist so wie vorher – schon ein bisschen langweilig. Wir hoffen also, dass der nächste Teil etwas aufregender wird.
„Saw 3D: Vollendung“
Die ersten zwei Filme des „Saw“-Franchise waren, insbesondere für Fans des Horror-Films, in jedem Fall sehenswert. Wahrscheinlich ist es die schiere Masse an sieben Filmen, die den jeweiligen Streifen langsam das Gruseln nahm und zu recht eintönigen Wiederverwertungen führte. Der Plot-Twist des letzten „Saw 3D“, die Rückkehr von Dr. Gorden (Cary Elwes), war schließlich so haarsträubend, dass selbst abgebrühte Fans der Filme ein spöttisches Grinsen nicht unterdrücken konnten.
„Nightmare II: Die Rache“
„A Nightmare on Elm Street“ hat sich definitiv ins kollektive Gedächtnis aller Horror- und Filmfans eingebrannt. Die Prämisse des Films verfolgte Zuschauer buchstäblich bis in ihre Träume und kann, wenn man denn möchte, ebenfalls als sozialkritische Studie der amerikanischen Gesellschaft gelesen werden. Auch hier gibt es wieder zahlreiche Fortsetzungen, Spin-offs und ein Remake. Und auch in diesem Fall reicht kein Film an das Original heran, weshalb wir stellvertretend für sie alle den zweiten Teil der Reihe ausgewählt haben. „Nightmare II: Die Rache“ ist einfach nicht gut und (noch viel schlimmer) nicht unterhaltsam – genau das wünscht man sich doch aber von einem Horror-Film.
„Halloween: Resurrection“
Von einem Horrorfilm zum nächsten: auch „Halloween – Die Nacht des Grauens“ vom Großmeister des Genres, John Carpenter, ist große Klasse. Natürlich hat der Film deshalb auch eine ganze Film-Reihe nach sich gezogen. Manche davon sind besser als andere, aber der wohl schlechteste unter ihnen ist in unseren Augen der achte Teil, auch bekannt als „Halloween: Resurrection“. Vielleicht ist es einfach das Schicksal drittklassiger Horrorfilme, aber auch dieser Streifen ist allem voran albern. Außerdem wird hier die Hauptfigur Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) so enttäuschend ums Leben gebracht, dass man den Film am liebsten vergessen würde. Glücklicherweise steht in kurzer Zeit eine neue Fortsetzung des Originals an, die schlicht alle bisherigen Wiederaufnahmen ignoriert und einfach 40 Jahre nach „Halloween – Die Nacht des Grauens“ ansetzt. Das ist ein Grund zur Freude, meinen wir.
„Der Pate III“
„Der Pate“ und „Der Pate II“ zählen zu den besten Filmen aller Zeiten. Ästhetisch und visuell eindrucksvoll, gleicht nahezu jedes Bild einem Gemälde, die Handlung ist episch und trotzdem spannend und die Dialoge werden heute noch rezitiert. Bessere Filme als diese zwei kann es kaum geben. Vor allem aus diesem Grunde ist der dritte Teil des Gangster-Epos um die Familie Corleone eine Enttäuschung, auch wenn er als Film an sich annehmbar sein mag. In „Der Pate III“ ist alles einfach ein wenig zu viel, der Film scheint künstlich und etwas steif. Zur Verteidigung von Macher Francis Ford Coppola muss man allerdings hinzufügen, dass ihm zum Schreiben des Drehbuches nur drei Wochen zur Verfügung standen.