Für Emanzipation und Gerechtigkeit: 19 Dokus mit starken Frauen

Ihr Name: Ruth Bader Ginsburg. Ihr Job: Mitglied des Obersten Gerichtshofs in den USA. In den USA galt sie nicht nur zu Lebzeiten als kleine Pop-Ikone, sondern ebnete sich mit bahnbrechenden Urteilen ihren Weg als Richterin. Die Dokumentation „RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“ zeigt ein inspirierendes Porträt einer unerschrockenen Frau, die von Beginn ihrer Karriere in den 1950ern für die Gerechtigkeit der Geschlechter kämpft. Da die Dokumentation bereits 2018 erschien, wird ihr Tod nur zwei Jahre später nicht thematisiert.

Die Dokumentation findet ihr zum Kaufen und Leihen bei verschiedenen VoD-Portalen, etwa Amazon Prime Video.

Die schockierende wie gleichermaßen ermutigende Dokumentation „Athletin A“ widmet sich sexuellen Missbrauchsfällen, die im Turnverband USA Gymnastics über Jahrzehnte hinweg auftraten. Die Erste, die sich offen gegen den Olympia-Arzt Larry Nasser stellte, war Maggie Nichols, die als Überlebende über die Vorfälle von einst spricht und mit ihren Aussagen eine Welle ins Rollen brachte.

Über 250 Frauen erhoben zum Teil schwere Vorwürfe gegen den Athletiktrainer. Die Dokumentation gibt ihnen eine Stimme, zeigt, wie systematisch Machtmissbrauch an Kindern, Jugendlichen und Frauen stattfand und wie sich die Frauen dem Peiniger im Gerichtssaal entgegenstellen. Es ist eine Doku, die einen noch lange beschäftigten wird und zugleich inspiriert, offen über Missbrauchsfälle zu sprechen und somit einen wichtigen Teil zur MeToo-Debatte beiträgt.

„Athletin A“ seht ihr in der Flatrate von Netflix.

„Wir können nicht warten, bis die Welt uns als gleichberechtigt ansieht.“ Der Lebenswerg von Michelle Obama war von Hindernissen geprägt, denen sie sich unerschrocken in den Weg stellte. Bevor sie die First Lady der USA wurde, schloss sie ihr Jura-Studium ab und erhielt als Schwarze Mitarbeiterin einen der wenigen Posten in einer Top-Anwaltskanzlei. Die Dokumentation „Becoming“ zeigt sie auf einer Buch-Tournee. Dabei spricht sie von ihren Begegnungen mit den Menschen der Schwarzen Gemeinschaft in den USA und ihren gemeinsamen Kampf um Anerkennung.

„Becoming“ ist auf Netflix zu sehen.

1947 lernten sich die beiden Kanadierinnen Terry Donahue und Pat Henschel kennen und lieben. Zunächst lebte das lesbische Paar in Chicago und gab vor der Familie vor, aus freundschaftlicher Verbundenheit und Geldnöten gemeinsam in einer Wohnung zu leben. Erst Jahrzehnte später, als die Welt die LGBTQ-Gemeinde offener als bislang akzeptierte, gaben sie ihr Coming-out vor ihrer Familie bekannt und suchten in einem Altersheim gemeinsam nach einer Bleibe. Es ist eine Dokumentation, die nicht nur die Kraft der Liebe in den Fokus rückt, sondern auch zwei Frauen porträtiert, die für ihre Partnerin jede Regel brechen würden.

„Eine geheime Liebe“ gibt es auf Netflix.

Es ist eine erschütternde Geschichte, die sich über Jahrzehnte hinweg in den USA abspielte. 1998 gründete Keith Raniere die NXIVM Corporation, die nach außen hin vorgab, für Selbstfindung zu stehen. Tatsächlich war dies nur der Deckmantel einer Sekte, die im Geheimen ihre weiblichen Mitglieder in den späten Jahren wie Sklavinnen hielt, sie mit den Initialen von Keith Raniere brandmarkte und sie obendrein zu Sex mit dem spirituellen Anführer nötigte. Waren es anfangs nur wenige Frauen, die sich dem Gedankengut widersetzten, traten über die Jahre immer mehr Frauen, aber auch hochrangige Männer aus der Organisation aus und zogen Keith Raniere und seine engen Vertrauten wie „Smallville“-Star Alison Mack zur Rechenschaft.

Die Dokuserie „The Vow“ zeigt, wie die Sekte neue Mitglieder mit einem ansprechenden Coaching-System für sich einspannte und ihnen systematisch den eigenen Willen raubte. Nicht nur ehemalige Mitglieder, sondern auch Angehörige kommen in der Dokumentation zu Wort und schildern von ihren Aha-Momenten und wie sie nun über die Sachlage denken.

„The Vow“ findet ihr im WOW-Abo

Es ist der Kampf einer Mutter inmitten eines Bürgerkriegs. Als Waad al-Kateab im Jahr 2011 damit begann, in ihrer syrischen Heimat Aleppo die Proteste und das alltägliche Leben auf Kamera aufzunehmen, konnte sie einen roten Faden noch nicht erkennen. Doch je länger sich der Bürgerkrieg zieht, desto mehr steht sie unter Druck, ihrer Heimat den Rücken zuzukehren. Die Frau verliebt sich schließlich in den Arzt Hamza, der eines der letzten Krankenhäuser in Aleppo am Leben erhält. Gemeinsam haben sie eine kleine Tochter namens Sama. Schon bald müssen sie entscheiden, den Tod zu riskieren, um in ihrer Heimat für Freiheit zu kämpfen oder Zuflucht im Ausland zu finden. „Für Sama“ ist eine einmalige Dokumentation, die inmitten eines Bürgerkriegs entstand und trotz Tod, Anschlägen und Brutalität auch Hoffnung beinhaltet.

„Für Sama“ ist bei Amazon Prime Video für einen kleinen Aufpreis zu sehen

Es ist das Porträt von vier britischen Schauspielerinnen und Freundinnen und ihren unterschiedlichen Lebenswegen auf den britischen Bühnen und vor der Kamera. Gelegentlich treffen sich die vier Schauspielerinnen Dame Maggie Smith, Dame Judi Dench, Dame Eileen Atkins und Dame Joan Plowright zum Kaffeeklatsch, um miteinander zu philosophieren, in Erinnerungen zu schwelgen und zu lachen. An einem dieser Tag werden sie von einer Kameracrew begleitet und geben Einblicke in ihre jahrzehntelangen Karrieren.

„Tea with the Dames“ findet man gegen einen Aufpreis bei Amazon Prime Video.

Filmfans wissen vielleicht, dass die Brüder Lumière für den ersten Film der Welt bekannt sind, doch nur ein Bruchteil weiß, dass der erste narrative Film der Welt von einer Frau stammte. Alice Guy Blaché war ihr Name, sie war die erste Regisseurin der Welt. Sie drehte in den folgenden Jahrzehnten mehr als 1.000 Filme, experimentierte mit Handkolorierung und Nachsynchronisation. Der Großteil ihrer damaligen Werke ist heute längst verloren. Die Dokumentation widmet sich trotzdem ihrem Schaffen, zeigt warum sie sich Anfang der 1920er von der Filmerei abwandte und was aus einigen der verlorenen Aufnahmen geworden ist. Ein Stück Zeitgeschichte, nicht nur interessant für Filmhistoriker sondern auch Frauen aller Welt.

„Be Natural – Sei du selbst: Die Filmpionierin Alice Guy Blaché“ findet ihr zum kaufen bei verschiedenen VoD-Plattformen wie Amazon Prime Video.

Vier Frauen, vier Lebenswege nach dem Holocaust: In Claude Lanzmanns Lebenswerk „Shoah“ führte der Filmemacher einfühlsame Gespräche mit den Opfern und Überlebenden des Genozids an den Juden. Losgelöst von seiner Dokureihe fokussiert sich die Mini-Dokumentationsserie „Vier Schwestern“ den Biografien von Ruth Elias, Ada Lichtman, Paula Biren und Hanna Marton.

„Vier Schwestern“ seht ihr im Abo von Amazon Prime

Die Sky-Dokureihe „Her Story“ widmet sich verschiedenen Powerfrauen aus Deutschland und Österreich. Sei es in der Unterhaltungsbranche, als Unternehmerin oder Model. Diese Damen wissen, was sie wollen und sind sich nicht zu schade, auch Unannehmlichkeiten dafür in Kauf zu nehmen. Auf lockere Art geben Stars wie Barbara Schönberger, Dunya Hayali, Stefanie Giesinger und Anna Loos Einblicke in ihre Arbeit und erläutern im Gespräch die kleinen wie großen Hürden des Alltags.

Die Dokureihe „Her Story“ ist im Angebot von Sky verfügbar.

Es war die goldene Ära des Frauen-Biathlonsports für Deutschland. 2006/2007 werden die Biathletinnen Kati Wilhelm, Andrea Henkel, Martina Glagow, Magdalena Neuner sowie Kathrin Hitzer und Simone Denkinger in ihrer Vorbereitung für die WM von einem Dokumentationsteam begleitet. Wie geht man mit dem medialen Druck nach den Olympischen Spielen 2006 um, wie meistern die Frauen das harte Trainingspensum, und was braucht es, um bei der Weltmeisterschaft am Ende aufs oberste Treppchen zu springen? Es ist eine Dokumentation, in der die Frauen kein Blatt vor dem Mund nehmen und sie beweisen, dass sie sogar erfolgreicher sind als die männlichen Stars im Bunde.

Als nettes Mädchen von nebenan erklomm sie den Pop-Olymp und gilt als erfolgreichste Solo-Künstlerin der Welt. Als Britney Spears jedoch zwischen 2005 und 2008 mit zahlreichen Skandalen in den Schlagzeilen stand, wurde sie von ihrem Vater entmündigt. Obwohl sie in den Folgejahren so hart wie noch nie arbeitete und einen Erfolg nach dem nächsten einheimste, sah sie von den Profiten aufgrund der Vormundschaft nichts. Ihr harter jahrelanger Kampf gegen ihren eigenen Vater wurde bislang in mehreren Dokumentationen geschildert.

„Britney vs Spears“ seht ihr auf Netflix, „Framing Britney Spears“ und „Controlling Britney Spears“ sind im Abo von Amazon Prime zu finden.

Es braucht frischen Wind im US-Kongress. Die Dokumentation mit dem ebenso einprägsamen Titel widmet sich dem Wahlkampf von vier Frauen an vier unterschiedlichen Standorten, die mit Engagement in den US-Kongress einziehen wollten. Als die Wahl 2018 ansteht, nutzen sie teils Guerilla-Taktiken, um ihre traditionell verankerten Wahlkreise zu einer Wende zu bewegen. Unter anderem wird Alexandra Ocasio-Cortez‘ Wahlkampf in New York gezeigt.

Die Dokumentation „Frischer Wind im Kongress“ findet ihr auf Netflix.

Eigentlich wollte sie als Balletttänzerin Erfolge feiern, wurde jedoch bereits im jungen Alter als Schauspielerin und Ikone weltberühmt. Audrey Hepburn musste im Showbusiness jedoch viele private und berufliche Hindernisse überwinden, unter denen auch ihre mentale Gesundheit litt. Statt stets im Rampenlicht zu stehen, sprach sie sich lieber für ein ruhiges Leben aus. Das Liebesleben meinte es jedoch nicht immer gut mit ihr. Eine große Erfüllung fand die außergewöhnliche Schauspielerin schließlich in ihrer humanitären Arbeit für UNICEF. Die Dokumentation „Audrey“ zeigt bislang unveröffentlichte private Archivaufnahmen und eine Seite der Ikone, die der Welt bislang verborgen blieb.

„Audrey“ findet ihr gegen einen Aufpreis bei Amazon Prime

Sie ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt, begeistert ihre Fans mit ihren R&B-Songs und füllt mühelos die Konzertsäle. ist eine Frau der Superlative, die hart und selbstbestimmt für ihren Erfolg gekämpft hat. Zunächst war sie mit ihrem Partner Ike Turner erfolgreich, wandte sich jedoch nach Missbrauch von ihm ab und startete eine Solokarriere, die ihre bisherigen Erfolge locker in den Schatten stellt.

„Tina“ ist gegen einen Aufpreis bei Amazon Prime verfügbar

Sie war auf dem Weg, die erste weibliche US-Präsidentin zu werden, so dachten es zumindest zahlreiche Anhänger der Demokraten. Hillary Clinton, Ehefrau des früheren US-Präsidenten Bill Clinton, wird in der Doku-Reihe „Hillary“ von ihren Anfängen als Anwältin bis zu ihrem Wahlkampf um die Präsidentschaft 2016 intensiv begleitet. Heraus kommt eine Dokumentation, in denen Frauen auf der Welt für eine bessere Zukunft einstehen und Geschichte maßgeblich mitgestalten wollen.

„Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie alleine den Männern überlassen könnte.“ Mit dieser Marschroute im Gepäck wollten die weiblichen Politikerinnen im Bundestag von Westdeutschland ab den 1950ern für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau einstehen. Am Beispiel von vier Zeitzeuginnen und Archivbildern wird deutlich, was bislang erreicht wurde, und welcher Weg noch vor uns liegt.

„Die Unbeugsamen“ findet ihr zum Kaufen und Leihen bei verschiedenen VoD-Anbietern wie Amazon Prime und bei Paramount+ im Abo.

Sie ist die erste Frau, die als Pilotin allein den Atlantik überquert hat und stellte zahlreiche weitere Flugrekorde auf. Ihr Name war Amelia Earhart. Beim Versuch, als erste Frau die Erde in einem Flugzeug zu umrunden, verschwand ihr Flugzeug mit ihr und ihrer kleinen Crew über dem Pazifischen Ozean spurlos. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Die Dokumentation „Expedition Amelia“ zeigt heutige Forscherteams, die mit den neuesten Mitteln der Technik versuchen, die letzten Tage von Amelia zu rekonstruieren und so vielleicht ihre letzte Ruhestätte zu finden. Zugleich erhält man Einblicke in das einmalige Leben einer Frau, die trotz des hohen Risikos für ihre Ideale einstand.

„Expedition Amelia“ seht ihr im Angebot von Disney+

Es ist die aufwühlende Geschichte zweier Teenagerinnen, die sich zwar nicht kannten, jedoch ein ähnliches Schicksal teilten. Vergewaltigt von älteren Jungen, durchlebten Audrie Pott und Daisy Coleman im Alter von 14 und 15 Jahren die schlimmsten Momente ihres Lebens. Doch was danach folgte, manifestierte sich als Trauma, das ihr Leben bestimmen würde. Via Social Media wurden sie Opfer von Cyberbullying, die Gemeinde stellte sich trotz klarer Beweise gegen sie, nur weil die Täter vermeintlich anerkannt waren. Audrie wird sich 2012 nur neun Tage nach der Attacke das Leben nehmen. Die Dokumentation spielt 2016. Daisy wird ihren mentalen Problemen ebenfalls erliegen und 2020 den Suizid wählen. Erinnert euch an ihre Namen.

„Audrie & Daisy“ ist im Programm auf Netflix.

In unserem Video küren wir die 10 stärksten Frauen der Filmgeschichte.