Red Tails: 1944, während dem Zweiten Weltkrieg, müssen die Tuskegee-Piloten der ersten schwarzen Lufteinheit der amerikanischen Armee vor allem gegen die Diskriminierung ankämpfen. Während ihre weißen Kollegen in den Krieg ziehen, müssen die Piloten um Martin "Easy" Julian (Nate Parker) am Stützpunkt verharren. Eines Tages wird ihnen jedoch die Möglichkeit geboten, ihr Können zu zeigen und die Bomber am helllichten Tag...
Handlung und Hintergrund
Zu den weniger prominenten Episoden des Zweiten Weltkriegs gehört die Geschichte der 322. Jagdstaffel der Airforce, einem rein aus afroamerikanischen Piloten rekrutierten Geschwader, das bekannt wurde als die Tuskegee Airmen. Stationiert zunächst in Nordafrika und Süditalien, erwerben sich die Schwarzen Flieger schnell einen guten Ruf als zuverlässiger Begleitschutz von Bomberstaffeln, und fügen staunenden Herrenmenschen umso empfindlichere Niederlagen zu. Im rassistischen Alltag oder der Militärhierarchie nutzt ihnen das wenig.
Effektvolles Actionabenteuer mit gesellschaftskritischen Untertönen, George Lucas produzierte.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- George Lucas,
- Rick McCallum,
- Chas. Floyd Johnson
Darsteller
- Terrence Howard,
- Cuba Gooding Jr.,
- Nate Parker,
- David Oyelowo,
- Andre Royo,
- Tristan Wilds,
- Lijah Kelley,
- Ne-Yo,
- Kevin Phillips,
- Method Man,
- Method Man,
- Bryan Cranston,
- Lee Tergesen,
- Leslie Odom Jr.,
- Marcus Paulk,
- Michael B. Jordan,
- Daniela Ruah
Drehbuch
- John Ridley,
- Aaron McGruder
Musik
Kamera
Schnitt
- Ben Burtt,
- Michael O'Halloran
Casting
- Alexa L. Fogel,
- Christine Kromer
Idee
Kritikerrezensionen
Gamona.de
Es wäre zu erwarten gewesen, dass sich der Stoff allen Flugkampfspektakels zum Trotz als Drama präsentiert. Aber es hat nur zum emotional eher schwachbrüstigen Actionfilm gereicht.
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Cinefacts.de
Hierzulande dürfte es schwierig sein, das Publikum für den weitgehend auf ein schwarzes Auditorium zugeschnittenen Film "Red Tails" von Serien-Regisseur Anthony Hemingway ("The Wire", "CSI", "The Closer") zu begeistern. Im Grunde finden sich nur zwei außergewöhnliche Umstände an dem auf realen Ereignissen basierenden Fliegerdrama: Einmal handelt es sich um George Lucas´ erste Kinoproduktion seit dem vierten "Indiana Jones"-Film, der schon länger in das Thema involviert ist. Zumindest darf man daher sicher sein, auf der technischen Seite mit erstklassigen Computereffekten bedient zu werden. In der Tat zählen die packenden Luftkämpfe zu den Höhepunkten der reichlich schematisch angelegten Story. Dass man innerhalb der Angriffe relativ leicht den Überblick zu verlieren droht, dürfte ganz im Sinne der Macher zu liegen. Ähnlich mochten es die Piloten selbst angesichts eines unaufhörlichen Gewitters aus Reizüberflutung, Geschossen und Explosionen während der Lufteinsätze empfunden haben.
Der zweite ungewöhnliche Aspekt an "Red Tails" liegt in seiner Thematik - einer Huldigung an die in Europa stationierte schwarze Fliegerstaffel namens Tuskegee Airmen, der sich zuvor schon weitere Werke wie die HBO-Produktion "Die Ehre zu fliegen" widmeten. Innerhalb des Kriegspilotengenres existieren nur wenige herausragende Arbeiten wie der zu Unrecht übersehene "Dark Blue World" ("Tmavomodrý svet") aus dem Jahr 2001, dem "Red Tails" nichts Neues hinzuzufügen hat. Gemeinsam haben beide Fliegerdramen die Dreharbeiten in Tschechien, wo man offenbar auf vorhandenes technisches Knowhow zurück greifen konnte. Das verhindert bei "Red Tails" nicht manche historische Ungenauigkeit, die hauptsächlich auf das oberflächliche Drehbuch von John Ridley und Aaron McGruder zurückzuführen ist.
Zu stark setzt die Dramaturgie auf bewährte Kriegsfilm-Stereotypen. In seinen wenigen Szenen verkörpert der seit der US-Serie "Breaking Bad" viel beschäftigte Bryan Cranston einen sturen rassistischen Kommisskopf, der den schwarzen Fliegerassen nicht über den Weg traut. Zwar dürfen die Gegenspieler in der Originalfassung deutsch sprechen, doch dabei kommen ihnen nur bewährte Herrenmenschen-Plattitüden wie "Zeigt keine Gnade!" über die Lippen. Als hiesiger Zuschauer kann man sich für die verheerende Bombardierung deutscher Städte ohnehin wenig begeistern. Dagegen scheinen die schwarzen Soldaten eher unverwundbar zu sein. Der Absturz einer "Red Tail"-Maschine mit Todesfolge im letzten Drittel stellt eher die Ausnahme dar - es wirkt, als wären die Protagonisten nie wirklich in Gefahr.
Die Charakterisierung der tollkühnen Piloten versteigt sich ebenfalls in Stereotypen, wobei die Ansammlung vom alkoholabhängigen Draufgänger bis zum unerfahrenen Rookie reicht. Schon allein die Spitznamen wie Lighting, "Easy", "Junior" oder "Joker" sagen alles über Funktion und Handlungsweise der Figuren aus. Die Liebesgeschichte von Lt. Little mit einer rassigen Italienerin über alle Standesgrenzen und Sprachbarrieren hinweg soll eine tragische Note ins Geschehen bringen, doch selbst dieser Strang bleibt in Oberflächlichkeiten stecken. Abgesehen von den durchaus packenden Actioneinlagen, die gegen Ende immer spärlicher ausfallen, ist man somit mit der HBO-Produktion von 1995 weitaus besser bedient.
Fazit: Trotz rasanter Luftkämpfe und perfektem Sound-Design krankt das Fliegerspektakel "Red Tails" über Rassismus innerhalb der US-Armee am klischeehaften Plot und historisch-technischen Unzulänglichkeiten.
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