Nicolas Cage als Dracula? Das allein ist schon das Kinoticket wert. Und wie Regisseur Chris McKay verrät, ist „Renfield“ eine – Überraschung! – Fortsetzung.
Dass bislang noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, Nicolas Cage, dem wohl exzentrischsten Schauspieler Hollywoods mit ganz eigener Schauspielkunst namens Nouveau Shamanic, die Rolle des blutdürstigen und nicht minder exzentrischen Dracula anzubieten, grenzt fast schon an Blasphemie. Na gut, in gewisser Weise hat der 59-Jährige zumindest schon einmal einen Yuppie gespielt, der glaubt, ein Vampir zu sein. Das war in der 1989er-Horrorkomödie „Vampire’s Kiss“, die im Grunde gar nicht einmal so witzig angelegt war und die ihr über Amazon erwerben könnt. Auch wenn er für den Film eine echte Küchenschabe verspeist hat, kann man selbst hartgesottenen Fans eigentlich nur davon abraten, sich dieses lustlose Kammerspiel anzutun.
Anders könnte es dagegen im kommenden „Renfield“ von Regisseur Chris McKay („The Tomorrow War“) sein. Zwar hat Cage bereits wissen lassen, dass er – wie es der Titel im Grunde bereits andeutet – nicht die Hauptrolle innehat, aber das hat ihn offenbar nicht davon abgehalten, seine ganze Schauspielkunst und seine ganze Leidenschaft in diese Rolle zu stecken. Gegenüber Collider erläuterte er seine Motivation dahinter:
„Zunächst einmal, mir wurde noch nie zuvor Dracula angeboten; und ich weiß nicht, wie man Nein zu Dracula sagen sagen, weißt du? Aber ich weiß, dass es sehr wichtig für mich war, dass, was auch immer ich als Dracula beisteuere, gut gemacht werden muss, denn die Figur des Dracula ist im Kino schon oft dargestellt worden – ein paar Mal gut, häufiger nicht so gut. Und ich wollte nicht in diese Richtung gehen, vor allem, weil das Produktionsstudio Universal selbst ist. Das brachte mich zu der Überzeugung: ‚Okay, schauen wir uns die an, die gut gemacht wurden. Sie wissen schon, [Frank] Langella, [Christopher] Lee, [Gary] Oldman, [Bela] Lugosi. Und schauen wir, was wir daraus ableiten können. Nutzen wir das als Ausgangspunkt und machen wir von da aus weiter.‘“
Einmal mehr betonte er jedoch, dass er nur der Nebendarsteller sei und seine Aufgabe darin bestehe, Nicholas Hoults Renfield zu unterstützen, so Cage. Und „Renfield“ sei in erster Linie eine Komödie, kein reiner Horrorfilm. Wer als Fan diese Worte im Kopf behält, dürfte jetzt viel Spaß in den hiesigen Kinos haben, denn der Film startete in Deutschland am 25. Mai 2023. Und falls ihr einen kleinen Anreiz braucht, schaut euch den Trailer im Video an.
„Renfield“ ist eine Fortsetzung zum 1931er-„Dracula“
Aufmerksamen Fans wird sicherlich bereits aufgefallen sein, dass Nicolas Cages Aussehen als Graf Dracula verdächtig nach Bela Lugosi in Charles Albert Brownings 1931er-„Dracula“ aussieht, dem ersten Leinwand-Dracula der Filmgeschichte. Tatsächlich handelt es sich laut Regisseur Chris McKay um eine direkte Fortsetzung des Horrorklassikers, wie dieser nun verraten hat:
„Ich habe der Marketingabteilung unentwegt gesagt, dass wir genau das sagen sollten: Dass dies die einzige direkte Fortsetzung ist. Ich schätze, man könnte argumentieren, dass ‚Draculas Tochter‘ eine Fortsetzung ist, weil die Eröffnungsszene die Nachwehen des Browning-Films sind. Aber Bela Lugosi ist nicht dabei, es sind ganz andere Charaktere. Und es ist ein großartiger Film, wenn man ihn noch nicht gesehen hat, es ist der Wahnsinn. Aber für mich ist das die einzige direkte Fortsetzung mit dem Dracula und dem Renfield aus diesem Film. Also ja, ich wünschte, sie hätten das im Marketing berücksichtigt. Ich denke, das wäre eine tolle Art gewesen, den Film zu positionieren: ‚Die längste Zeit zwischen dem Original und der Fortsetzung, die ‚Psycho‘ übertrifft oder was auch immer.‘ ‚Avatar‘ vielleicht, weil es sich so lange angefühlt hat, seit dem ersten Film.“
Ja, 92 Jahre zwischen „Dracula“ und „Renfield“ ist eine beträchtliche Wartezeit.
Wetten, wir können erraten, welche Art Horrorfilm ihr bevorzugt? Ihr glaubt es nicht? Dann testet uns: