Neulich konntet ihr euch einen der besten Filme der 1990er-Jahre im Fernsehen anschauen. Warum ihr jedoch die Finger von der TV-Fassung lassen und lieber zum Stream greifen solltet, verraten wir euch in den nachfolgenden Zeilen.
Mit „Reservoir Dogs“ wurde Quentin Tarantino über Nacht zum Superstar unter den Hollywood-Regisseur*innen. Der mit einem bescheidenen Budget von etwa 1,2 Millionen US-Dollar produzierte Thriller zählt zu den großen Kultfilmen der Kinogeschichte und belegt zum Beispiel bei Empire den zweiten Platz der besten US-amerikanischen Independent-Filme. Am Samstag, den 26. August 2023 konntet ihr euch bei Servus TV selbst von dem grandiosen Werk überzeugen. Wenn ihr den Film nachholen möchtet, findet ihr ihn aber natürlich auch bei Prime Video zum Kaufen und Leihen.
In „Reservoir Dogs“ findet sich eine Bande von Kriminellen zusammen, um einen Raubüberfall zu planen. Als der Heist jedoch schief geht und die Truppe erfährt, dass ihr Vorhaben der Polizei übermittelt wurde, wird den Gangstern klar: Einer der acht Männer muss ein Maulwurf sein – und so beginnt ein blutiges Kammerspiel, das keinerlei Gnade gewährt.
Für seinen ersten Spielfilm konnte Quentin Tarantino eine wahre Riege an Schauspieltalenten versammeln, von denen einige zu seinen Stammdarstellern für spätere Filme wurden. Drei Hauptrollen übernahmen Harvey Keitel, Steve Buscemi und Tim Roth, die anschließend auch in „Pulp Fiction“ zu sehen waren und auch der spätere „Kill: Bill“-Darsteller Michael Madsen darf in „Reservoir Dogs“ als perfider Killer glänzen. Neben Tarantino selbst und dem aus „True Romance“ bekannten Chris Penn spielen zudem auch Lawrence Tierney und Edward Bunker mit, die in ihrem wahren Leben sogar eine Vergangenheit als Kriminelle vorzuweisen hatten.
„Reservoir Dogs“ ist mit einer FSK-18-Freigabe versehen und hat eine Laufzeit von 99 Minuten. Allerdings zeigt euch der österreichische Privatfernsehsender lediglich die gekürzte Fassung, da sich eine der ikonischsten Szenen des Film als überaus brutal erweist. Wenn ihr euch die ungekürzte Fassung ansehen möchtet, könnt ihr euch „Reservoir Dogs“ bei Prime Video ausleihen oder mit einer Mitgliedschaft des MGM-Channels bei Amazon ohne Zusatzkosten streamen. Alternativ könnt ihr euch natürlich auch die DVD oder Blu-ray bei Amazon sichern.
Welche Stars neben Lawrence Tierney und Edward Bunker ebenfalls ernsthaft mit dem Gesetzt in Konflikt geraten sind, erfahrt ihr in unserem Video:
Großartiges Kino mit wenig Mitteln
Quentin Tarantino verfasste das Drehbuch zu „Reservoir Dogs“ zu Beginn der 1990er-Jahre und wollte das Projekt ursprünglich mit seinem Privatbudget umsetzen. Durch den Produzenten Lawrence Bender wurde Harvey Keitel jedoch auf den Nachwuchsregisseur aufmerksam und versicherte ihm, als Hauptdarsteller die Produktion finanziell zu unterstützen. Die Dreharbeiten fanden größtenteils in einer nicht mehr genutzten Leichenhalle statt, sodass die Produktionskosten hinsichtlich der Hauptlocation ziemlich niedrig gehalten werden konnten.
Auch im Hinblick auf die Outfits wurde mächtig gespart, wie Kostümbildnerin Betsy Heimann im Gespräch mit Esquire verriet. Für ihre Arbeit in „Almost Famous“ standen ihr 500.000 US-Dollar zu und für die Mini-Serie „Godless“ sogar 900.000 US-Dollar, um die Darsteller*innen entsprechend einzukleiden. Bei „Reservoir Dogs“ waren es hingegen lediglich 10.000 US-Dollar, weshalb viel improvisiert werden musste. Da es sich bei den Kriminellen um teils frisch aus dem Gefängnis entlassene Herren ohne viel Geld handelt, spielte die Story den Filmschaffenden in die Karten. So erklärte Tarantino, dass er Steve Buscemi und Tim Roth in eine dunkle Jeans statt schwarze Anzughose gesteckt hat, weil niemand erkennen würde, dass es sich dabei nicht um einen kompletten Anzug handelt und der billige Style zu der Geschichte der Figuren passen würde.
Der Erfolg von „Reservoir Dogs“
Als „Reservoir Dogs“ am 21. Januar 1992 auf dem Sundance Film Festival seine Premiere feierte, avancierte der Film rasch zum Kultstreifen und Quentin Tarantino zum neuen Hoffnungsträger in der Szene des Independent-Films. Durch den Erfolg von „Reservoir Dogs“ konnte der Regisseur zudem seine weiteren Drehbücher zu den Filmen „True Romance“ und „Natural Born Killers“ verkaufen und einen ansehnlichen Karrierestart hinlegen.
Sowohl die Fachpresse als auch das Publikum zeigte sich begeistert von Quentin Tarantinos Erstlingswerk. Bei Rotten Tomatoes kommt „Reservoir Dogs“ auf eine Kritiker*innen-Wertung von 90 % und auch die Zuschauer*innen kürten die mit popkulturellen Anspielungen aufgeladene Gewaltorgie mit phänomenalen 94 %. Während der Metascore bei 81 von 100 Punkten liegt, beträgt der User-Score bei Metacritic 8,6 von 10 Punkten. In der International Movie Database (IMDb) hält der Film eine Durchschnittswertung von 8,3 von 10 Sternen, wodurch „Reservoir Dogs“ den 93. Platz in der Liste der 250 besten Filme aller Zeiten belegt.
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