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Resistance: Jesse Eisenberg und Matthias Schweighöfer treffen in einem Biopic über den Pantomimen Marcel Marceau, der sich 1942 dem Widerstand anschloss, aufeinander.

Handlung und Hintergrund

Marcel Marceau (Jesse Eisenberg), der Sohn eines jüdischen Metzgers, entdeckt seine Leidenschaft zum Schauspiel, als er zum ersten Mal einen Charlie-Chaplin-Film sieht. Der junge Marceau, geboren Mangel, will die Kunst der Stille zu seinem Handwerk machen. Sein Vater (Karl Markovics) möchte, dass er einen anständigen Beruf erlernt, sein Bruder Alain (Félix Moati) blickt besorgt nach Deutschland.

Im Jahr 1938 werden Hunderte Waisenkinder in die Obhut von Georges (Géza Röhrig) und den Schwestern Emma (Clémence Poésy) und Mila (Vica Kerekes) gebracht, Marcel hilft, wo er kann. Als der Zweite Weltkrieg ein Jahr später ausbricht und die Nazis Frankreich besetzen, hilft Marcel den Kindern und seinen Freund*innen bei der Flucht in den Süden. Die Kinder, unter anderem auch Elsbeth (Bella Ramsey), kommen bei Priestern wie Nonnen unter und hausen in schlechten Baracken.

Im Jahr 1942 wird die Lage zunehmend schwieriger. Marcel, sein Bruder, sowie Emma und Mila schließen sich der französischen Resistance in Lyon an. Vor Ort treffen sie jedoch den skrupellosen SS-Offizier Klaus Barbie (Matthias Schweighöfer), der von Hitler persönlich den Auftrag erhalten hat, die Resistance mit allen Mitteln zu zerstören. Die letzte Chance, die Kinder in Sicherheit zu bringen, ist der beschwerliche Weg über die Alpen in die Schweiz.

„Resistance“ — Hintergründe, Besetzung

Der Pantomime und Schauspieler Marcel Marceau ist eine der außergewöhnlichsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Marceau wurde als Kind einer jüdischen Familie 1923 in Straßburg geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder Simon, genannt Alain, schloss er sich dem Widerstand an und kämpfte später als Angehöriger der französischen Armee, bevor er in der Nachkriegszeit seine Karriere mit der weltberühmten Figur des tragikomischen Clowns „Monsieur Bip“ begründete.

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Im Biopic des Regisseurs Jonathan Jakubowicz („Hands of Stone“) wird die Hauptrolle von Jesse Eisenberg („Justice League“) übernommen. Berührungsängste mit dem Thema muss Eisenberg nicht haben, seine Mutter arbeitete als professioneller Clown. Eisenberg wiederum steht Clémence Poésy (bekannt als Fleur Delacour aus der „Harry Potter“-Filmreihe) gegenüber. Die Rolle des SS-Offiziers Klaus Barbie wiederum geht an Matthias Schweighöfer („Vielmachglas“), der als Gründer der Firma Pantaleon Films an der Produktion von „Resistance“ beteiligt ist.

„Resistance“ — Kinostart, FSK

Die Dreharbeiten zum Filmen fanden bereits 2018 und 2019 in Prag, Nürnberg, Fürth und weiteren Teilen Bayerns statt, wo das französische Limoges der 1940er-Jahre nachgebildet wurde. In den USA und in Großbritannien wurde der Film bereits im Frühjahr und Sommer 2020 online veröffentlicht, der deutsche Kinostart musste erneut verschoben werden: „Resistance“ startet am 14. Oktober 2021 in den deutschen Kinos. Von der FSK wurde der Film mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren eingestuft.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jonathan Jakubowicz
Produzent
  • Nicolas Sandler,
  • Silvia Schmidt,
  • Christelle Conan,
  • Klemens Hallmann,
  • Christian Angermayer,
  • Nicolas Paalzow,
  • Lin Qi,
  • Wei Han,
  • Simon Happ,
  • Frank Kuschke,
  • Frank Kusche,
  • Stephanie Schneider,
  • Deepak Nayar,
  • Nik Bower,
  • Lars Sylvest,
  • Patrick Zorer,
  • Marco Beckmann,
  • Carlos García De Paredes,
  • Matthias Schweighöfer,
  • Stephanie Schettler-Köhler,
  • Thorsten Schumacher,
  • Dan Maag,
  • Claudine Jakubowicz
Darsteller
  • Jesse Eisenberg,
  • Clémence Poésy,
  • Matthias Schweighöfer,
  • Bella Ramsey,
  • Ed Harris,
  • Édgar Ramírez,
  • Félix Moati,
  • Géza Röhrig,
  • Karl Markovics,
  • Vica Kerekes
Drehbuch
  • Jonathan Jakubowicz
Musik
  • Angelo Milli
Kamera
  • Miguel I. Littin-Menz
Schnitt
  • Jonathan Jakubowicz,
  • Alexander Berner
Casting
  • Maya Kvetny

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      In einer Mischung aus Biopic, Drama und Kriegsfilm erzählt RÉSISTANCE - WIDERSTAND die Geschichte des berühmten Pantomimen Marcel Marceau, der sich im Zweiten Weltkrieg der französischen Resistance anschloss, um jüdische Kinder vor der Ermordung durch die Nazis zu retten. Ein mitreißender Film, der in einem großen erzählerischen Bogen eindringlich seine Geschichte darstellt und durch die intensive Leistung seiner Hauptdarsteller*innen lange im Gedächtnis bleibt.

      Die französisch-amerikanische Koproduktion erzählt in einem großen dramaturgischen Bogen nicht nur einen wichtigen Ausschnitt aus dem Leben Marcel Marceaus, sondern zeigt die Helden der Resistance, die sich gegen den Faschismus stellten und es geschafft haben, viele jüdische Kinder zu retten. Jesse Eisenberg spielt Marcel Marceau als einen Mann, der mit großer Unschuld und Naivität in die Ereignisse eintritt, um an seiner großen Aufgabe, die zu einer Herzensangelegenheit wird, zu wachsen. Er lässt dabei die ganze Sensibilität des Mannes und Künstlers Marceau deutlich werden, und auch die Bühnenauftritte sind bis ins Detail zarte Nachempfindungen des Originals. Matthias Schweighöfer, auch Koproduzent des Films, verkörpert den Nazi-Kommandanten Klaus Barbie eindringlich und beängstigend nah. Regisseur Jonathan Jakubowicz inszeniert zusammen mit seinem Kameramann Miguel Littin-Menz bedrückend spannende Sequenzen, in denen die Angst der im Untergrund Lebenden vor der Entdeckung durch die Nazis körperlich spürbar wird. Die wichtige Geschichte der Resistance wird sensibel und nachvollziehbar dargestellt und es vermittelt sich auf bewegende Weise die Botschaft des Films, dass jeder Einzelne etwas tun kann. Um als Teil einer Bewegung die Welt zum Besseren zu verändern. Auf diese Weise verbeugt sich RÉSISTANCE - WIDERSTAND nicht nur vor dem großen Marcel Marceau, sondern auch vor all den Menschen, die unermüdlich dafür gekämpft haben, dass Unschuldige überleben.

      FBW-Jury-Begründung:

      9. November 1938: Das Mädchen Elsbeth wird Zeugin der brutalen Ermordung ihrer jüdischen Eltern durch Nazi-SS-Horden in der sogenannten „Reichskristallnacht“. Szenenwechsel: Auf der Grenzbrücke zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich, zwischen Kehl und Straßburg, erwarten Mitarbeiter der jüdischen Welt-Hilfsorganisation 123 jüdische Kinder, Waisen, deren Eltern durch die Nazis ermordet wurden. Sigmund, der Sohn des Straßburger Fleischerei-Inhabers Charles Marceau überredet seinen Bruder Marcel, der sein Leben der Kunst verschrieben hat, bei der Sicherung der Kinder in einem Schloss zu helfen. Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen 1939 reagiert Frankreich in den Grenzregionen zu Deutschland und lässt die Bevölkerung Straßburgs in den Süden Frankreichs evakuieren. Marcel, sein Bruder und die beiden Schwestern Emma und Mila betreuen dabei die Verlegung der jüdischen Kinder. Aus der ursprünglichen Schutzgruppe für die Kinder wird dann nach der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen ein Teil der Résistance im Vichy-Frankreich. Als dieser Teil des Landes von Obersturmführer Klaus Barbie besetzt und mit Terror überzogen wird, gilt es für die Freunde, die Kinder in die Schweiz zu bringen.
      Zeitlich, geographisch und durch viele unterschiedliche Locations spannt diese große Filmproduktion einen weiten Bogen und bietet neben der zentralen Handlung und ihren Nebengeschichten auch einen guten Überblick über eine Zeit, die durch Weltkrieg und Schrecken der NS-Diktatur erschüttert wurde. Eindrucksvoll ist die gute Besetzung der Hauptrollen und ihr Spiel auf hohem Niveau: Jesse Eisenberg überzeugt nicht nur mit seinem darstellerischen Vermögen, sondern auch mit seinen künstlerischen Auftritten und seinen zauberhaften Pantomimen. Félix Moati als sein Bruder Alain und Karl Markovics als ihr beider Vater wissen genau so zu überzeugen, wie auch Clémence Poésy und Vica Kerekes als Schwestern und gleichzeitig Freundinnen in spe der beiden Brüder. Darstellerisches Highlight ist aber Matthias Schweighöfer als Klaus Barbie, der zwischen dämonischen Zügen und freundlichst lächelnder Mimik perfekt zu wechseln versteht. Das inhaltliche reiche Drehbuch verschafft dem Film eine gute Dramaturgie, der so seinen Spannungsbogen nie verliert. Eindrucksvoll inszenierte Szenen werden zu Spannungshöhepunkten, zum Beispiel, wenn sich Klaus Barbie im Dialog mit Marcel befindet und Emma dahinter in der Zugtoilette versteckt ist, oder sich die Kinder vor der SS in einem Baum vor der Schweizer Grenze verstecken. Diese Szenen wechseln ab mit Szenen voller Schrecken, wenn Klaus Barbie gegen homosexuelle SS-Leute wütet oder in einem Schwimmbad persönlich Mitglieder der Résistance hinrichtet oder die Schwestern Mila und Emma foltert. Als Gegensatz dazu findet der Film immer wieder Platz für berührende Szenen mit den Kindern und Marcel als ihrem seelisch heiteren Beistand. Ein besonderes Lob verdienen auch die gute Kameraführung, die stilsichere musikalische Begleitung, die Ausstattung und die gute Auswahl der Locations.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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