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Rettet Raffi!: Abenteuer um einen Jungen, der seinen entführten Hamster sucht. Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs von Bettina Kupfer und Arend Agthe.

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Handlung und Hintergrund

Samuel Wiese (Nicolaus von der Recke) ist einsam. Der 8-jährige, vornehmlich Sammy genannt, vermisst nämlich seinen Vater Henry. Dieser ist nach Afghanistan gezogen, um dort als Arzt zu arbeiten. Da auch seine Mutter (Henriette Heinze) und seine Schwester (Sophie Lindenberg) wenig Zeit für ihn haben, verbringt Sammy besonders viel seiner Freizeit mit Raffi – seinem Hamster. Den hatte er einst von seinem Vater geschenkt bekommen und ihm allerhand Kunststücke beigebracht. So besitzt der Hamster unter anderem die Fähigkeit, in seinem Käfig Tore zu schießen. Ungleich nützlicher ist außerdem seine Spürnase. Diese ist noch ausgeprägter als jene der besten Spürhunde, was ihn zu einem Experten darin macht, Schmuggler zu identifizieren und ihre Ware zu entdecken. Eines Tages allerdings verschwindet Raffi, nachdem Sammy ihn zum Tierarzt bringt. Er befindet sich in dem Familienauto der Wieses, als dieses scheinbar willkürlich gestohlen wird. Sammy ist untröstlich. Er will sich auf die Suche nach seinem Hamsterfreund begeben, doch niemand scheint ihm ernsthaft dabei helfen zu wollen oder zu können. Sammy ist allein auf sich gestellt und macht sich auf die Reise quer durch seine Heimatstadt Hamburg. Die Suche nach seinem Nager erscheint zum Scheitern verurteilt, handelt es sich mit Hamburg doch um eine 1,7 Mio. Einwohner zählende Metropole. Es stellt sich die Frage, wie man dort einen Hamster auffinden soll. Doch als sich erste Anzeichen auftun, die darauf hindeuten, dass es sich beim Verschwinden Raffis um eine Entführung handelt, ist Sammy motivierter denn je. Derweil macht sich die Familie Wiese jedoch Sorgen, hat ihr jüngster Sprössling ihnen doch nicht von seinem Abenteuer erzählt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Arend Agthe
Produzent
  • Bettina Kupfer
Darsteller
  • Nicolaus von der Recke,
  • Sophie Lindenberg,
  • Henriette Heinze,
  • Philipp Schmitz-Elsen,
  • Claes Bang,
  • Albert Kitzl,
  • Bettina Kupfer,
  • Martin Dudeck,
  • Rainer Strecker,
  • Josef Ostendorf,
  • Genia Karasek,
  • Dirk Martens,
  • Yung Ngo
Drehbuch
  • Arend Agthe,
  • Bettina Kupfer
Musik
  • Matthias Raue
Kamera
  • Thomas Benesch
Schnitt
  • Andrea Wenzler
Casting
  • Gitta Uhlig

Kritikerrezensionen

    1. Der achtjährige Sammy und sein Hamster Raffi sind unzertrennlich. Selbst als Raffi operiert werden muss, lässt Sammy seinen tierischen Freund nicht alleine. Doch dann, auf dem Weg vom Tierarzt nach Hause, wird Mamas Auto gestohlen. Und auch Raffi ist verschwunden. Für Sammy ist klar: Seinen besten Freund lässt er nicht im Stich. Und begibt sich mutig auf die Gangsterjagd. Der spannend und gleichzeitig lustig erzählte Kinderfilm von Arend Agthe basiert auf dem gleichnamigen Buch des Regisseurs, das er zusammen mit der Schauspielerin Bettina Kupfer geschrieben hat. Dabei betrachtet der Film die Welt ganz klar aus Kinderaugen, nimmt die Zuschauer und die kindliche Erfahrungswelt ernst und reflektiert klug und souverän ihre Gedanken und Probleme. Der Witz passt genau zu den Sehgewohnheiten der jungen Zielgruppe. Die Darsteller des 8-Jährigen Sammy und der 14-Jährigen Molly sind großartig in ihren Rollen und dienen Kindern und Jugendlichen als geeignete Identifikationsfiguren mit Stärken und natürlich auch Schwächen. Die Geschwisterbeziehung ist realistisch und führt zu dem ein oder anderen erkennenden Schmunzeln beim kindlichen oder auch erwachsenen Zuschauer. Keine Figur ist wirklich böse gezeichnet, selbst der „Fiesling“ Rocky, der Raffi entführt, bekommt zum Schluss noch eine versöhnliche Szene. Ganz besonders gelungen sind auch die Tierszenen, die so realistisch und spannend inszeniert sind, dass der Film sich hinter keinem Krimi oder Actionfilm verstecken muss. Die Kameraarbeit ist überzeugend, die Verfolgungsjagden rasant geschnitten, dazwischen aber immer wieder auch ruhige Momente. Bei all den positiven Botschaften, die der Film besitzt - wie der Zusammenhalt in der Familie, die Verantwortung für ein Haustier, den Mut zu habe, das Richtige zu tun - wird nie der moralische Zeigefinger gehoben, alles wird mit Humor und nicht auf schulbuchmäßige Weise vermittelt. RETTET RAFFI! ist sorgfältig erdachtes und kreativ umgesetzes Kinderkino mit einem bezaubernden tierischen Helden, das mit Herz und Ideenreichtum die ganze Familie begeistern wird.

      Jurybegründung:

      Der achtjährige Sammy liebt seinen Hamster Raffi. Der ist nicht nur süß, sondern auch sehr gelehrig: er kann sogar Fußball spielen und mit Hilfe einer trickreichen Konstruktion Tore schießen. Sammy hat den Hamster von seinem Vater geschenkt bekommen, bevor der die Familie verlassen hat, um in Afghanistan für eine Hilfsorganisation zu arbeiten. Sammy vermisst seinen Vater sehr, und auch deshalb hängt er ganz besonders an Raffi. Umso größer der Schock, als bei Raffi ein Herzfehler festgestellt wird, und er nur durch eine komplizierte und teure Operation gerettet werden kann. Aber damit fangen die Sorgen erst an, denn auf der Heimfahrt von der Tierklinik wird der kleine Hamster entführt. Eigentlich hatte es der Ganove Rocky nur auf das Auto abgesehen, doch bald erkennt er, dass er Raffis einzigartige Fähigkeiten nutzen könnte, um seine verschollene Schmuggelware wiederzufinden. Aber natürlich lässt Sammy seinen kleinen Freund nicht im Stich! Er macht sich auf eine abenteuerliche Suche quer durch die Großstadt Hamburg. Dabei gerät er in allerhand turbulente und gefährliche Situationen, die er vor seiner Mutter Helene und auch vor seiner 15-jährigen Schwester Molly, die auf ihn aufpassen soll, geheim halten muss. Aber Sammy ist mutig, entschlossen und einfallsreich und trifft unterwegs immer wieder auf Menschen, die ihm helfen. Und auch Raffi stellt bis zum großen Showdown bei einer Live-Fernsehshow immer wieder unter Beweis, dass er ein ganz besonderer Hamster ist.

      „Kinder haben ein Recht auf Spannung und Abenteuer“, meinte der dänische Regisseur und Dogma-Mitbegründer Søren Kragh-Jacobsen, der in seiner Karriere mehrere Kinderfilme inszeniert hat. Bei RETTET RAFFI! kommen sie voll auf ihre Kosten. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch, das Regisseur Arend Agthe zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Bettina Kupfer (die im Film die Rolle der herzensguten Gangsterbraut Miranda spielt), geschrieben hat. Er behandelt Werte von Familie und Freundschaft und bietet eine actionreiche Handlung mit vielen dramatischen Höhepunkten und Wendungen, aber auch viel Witz und Emotion. Mit Sammy und Raffi verfügt er über zwei liebenswerte kleine Helden, mit denen man mitfiebern und mitfühlen kann.

      Dabei geht die Geschichte von der Erfahrungswelt der Kinder aus und ist absolut kindgerecht erzählt. Actionreiche Szenen und dramatische Situationen wechseln mit emotionalen und komischen Momenten, die jedoch nie in Kitsch oder Klamauk abgleiten. Das Setting ist zeitgenössisch und glaubwürdig gestaltet mit einer modernen Familienkonstellation: eine Mutter, die als Ärztin arbeitet, ein Vater, dem das humanitäre Engagement zumindest zeitweise wichtiger ist als die Familie, eine Schwester im Teenageralter, die den ersten Freund hat und von ihrem kleinen Bruder genervt ist, und ein Junge, der den Vater vermisst und sich um seinen kleinen tierischen Freund sorgt. Die familiären Konflikte und geschwisterlichen Rivalitäten sind sehr realistisch und differenziert geschildert. Das Ensemble ist insgesamt klein gehalten, umso mehr Wert wird auf Gestaltung der einzelnen Charaktere gelegt. Es ist erfreulich, dass die Erwachsenen hier nicht nur eindimensional und albern dargestellt sind, sondern Entwicklungen durchmachen, wie die Mutter, die eigene Fehler eingestehen kann, oder wie die Schwester und ihr Freund, die Sammy schließlich unterstützen. Auch die Nebenfiguren sind mit viel Liebe und Humor gezeichnet. Keine Figur ist wirklich böse, selbst der Ganove Rocky zeigt seine weichen Seiten und bekommt am Ende eine versöhnliche Szene. Die Schauspieler brillieren in allen Rollen mit großer Spielfreude. Gerade auch die jungen Darsteller überzeugen durch große Natürlichkeit und Souveränität und bieten sich als Identifikationsfiguren an.

      Der Film ist sehr aufwändig und mit großer Sorgfalt inszeniert. Er bietet tolle Schauplätze im Hamburger Hafen und entlang der Elbe, die von der Kamera großartig und stimmungsvoll eingefangen werden. Reizvoll und dramaturgisch aussagekräftig sind allein schon die Größenverhältnisse, wenn Sammy mit dem Fahrrad über die Köhlbrandbrücke rast oder sich inmitten hoher Containerberge bewegt. Die Verfolgungsjagden sind rasant geschnitten, und die gefährlichen Situationen, wie Sammys Beinahe-Kollision mit einem riesigen Schiff auf der Elbe, sind sehr dramatisch in Szene gesetzt. Dazwischen gibt es aber immer wieder ruhige oder komische Momente, die mit viel Liebe zum Detail und zu den Personen gestaltet sind. Die stimmige Filmmusik mit eigens komponierten Songs schafft eine besondere Atmosphäre. Hervorzuheben sind die außerordentlich gelungenen Tierszenen: Es ist anrührend zu sehen, wie Raffi total durchnässt auf der Elbe treibt, und die Szenen, in denen er von einer Katze verfolgt wird, sind so spannend inszeniert und montiert, dass selbst erfahrenen Krimifans der Atem stockt.

      Das Finale auf dem Studiogelände und in der Live-Show entspricht den Fernsehvorlieben junger Zuschauer, erlaubt ihnen aber auch einen Blick hinter die Kulissen, wenn zunächst der Warm-Upper zu sehen ist, der das Publikum in Stimmung versetzt und genaue Anweisung zur Art des Applauses gibt. Medienkritische Elemente durchziehen den Film, wenn Sammy, der mit acht Jahren noch kein Smartphone besitzt, sich sehr wohl mit dem Stadtplan zu behelfen weiß, im rechten Moment aber das Telefon seiner großen Schwester „ausleiht“ und souverän damit umgehen kann. Aber diese und andere Botschaften sind überzeugend in die Handlung eingebunden und kommen nie mit erhobenem Zeigefinger daher.

      RETTET RAFFI ist Kinderkino vom Feinsten und bietet Spannung und Unterhaltung für kleine und große Zuschauer und - ohne zu viel verraten zu wollen - für alle, die Happy Ends lieben!

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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