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Ricky - Normal war gestern: Der kleine Ricky (10) wäre gerne wie sein großer Bruder Micha (15). Als der ihn anstellt, um heimlich die faszinierende Alex (13) auszuspionieren, wächst zwischen den beiden Brüdern eine bis dahin nicht gekannte Nähe. Bis sich Ricky seinerseits in Alex verliebt...

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Handlung und Hintergrund

Rickys heimlicher Freund ist ein Shaolin-Schüler, der mit ihm im Kornfeld am Ortsrand Kung Fu übt - allerdings existiert der Begleiter nur in der Fantasie des zehnjährigen, der in einer ostdeutschen Landgemeinde aufwächst und von seinem älteren Bruder Micha andauernd drangsaliert wird. In der neu hinzugezogenen 13-jährigen Alex findet Ricky eine seelenverwandte Freundin. Sein eifersüchtiger Bruder zwingt ihn, sie auszuspionieren, damit er selbst bei ihr landen kann. Rickys Eltern plagen eigene Sorgen, ihre Traditionstischlerei steht vor der Pleite.

Rickys heimlicher Freund ist ein Shaolin-Schüler, der mit ihm im Kornfeld am Ortsrand Kung Fu übt - allerdings existiert der Begleiter nur in der Fantasie des Zehnjährigen, der in einer ostdeutschen Landgemeinde aufwächst und von seinem älteren Bruder drangsaliert wird. In der neu zugezogenen Alex findet Ricky eine seelenverwandte Freundin. Sein eifersüchtiger Bruder zwingt ihn, sie auszuspionieren, damit er selbst bei ihr landen kann. Rickys Eltern plagen eigene Sorgen, ihre Traditionstischlerei steht vor der Pleite.

Zwei gegensätzliche Brüder geraten in Konkurrenz, als sie sich in dasselbe Mädchen vergucken. Als entspanntes Feelgood-Movie erzählte Coming-of-Age Geschichte dreier Jugendlicher in Thüringen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Kai S. Pieck
Produzent
  • Jost Hering
Darsteller
  • Rafael Kaul,
  • Jordan E. Dwyer,
  • Merle Juschka,
  • Paul Maximilian Schüller,
  • Hoang Dang-Vu,
  • Laszlo I. Kish,
  • Petra Kleinert,
  • Clelia Sarto,
  • Kai Schumann,
  • Samuel Hummel,
  • Dennis Kamitz
Drehbuch
  • Hannes Klug
Musik
  • Andreas Helmle
Kamera
  • Mel Griffith
Schnitt
  • Tobias Steidle
Casting
  • Anna-Lena Slater

Kritikerrezensionen

    1. Der Kinderfilm "Ricky – Normal war gestern" schwimmt in zweifacher Hinsicht gegen den Strom: Er erzählt eine äußerlich unscheinbare, ruhige Alltagsgeschichte. Der zehnjährige Titelheld aber stemmt beiläufig einen Haufen Probleme, die der Vorstellung der Kindheit als einer Zeit der Sorglosigkeit widersprechen. Regisseur Kai S. Pieck ("Isola", "Ein Leben lang kurze Hosen tragen") ist eine realitätsnahe Coming-of-Age-Geschichte gelungen, die die Erlebniswelt von Kindern im Schulalter ernst nimmt.

      Ricky fährt Rad, sucht Kontakt und beobachtet: den geliebten Vater, der vor lauter Geldsorgen keine Zeit für ihn hat und seinen älteren Sohn Micha beschimpft. Micha, der sich mit ihm kaum mehr abgeben will. Das abweisende Mädchen Alex, das mit seiner Mutter ins Dorf gezogen ist. Nur die Vögel, die sein nerdiger Schulfreund Simon (Paul Maximilian Schüller) immer beobachten will, die interessieren Ricky nicht. Die Hauptfigur des Films steht auf wirklichkeitsnahe Weise selten im Mittelpunkt des Geschehens. Die gewünschte Aufmerksamkeit muss sie sich aktiv und beharrlich erkämpfen, was der Geschichte eine reizvolle emotionale Spannung verleiht.

      Von zentraler Bedeutung ist für Ricky die gestörte Beziehung zu seinem großen Bruder. Um mit ihm wieder in Kontakt zu kommen, bietet er seine Spionagedienste an, denn Micha will wissen, wie er sich bei Alex beliebt machen kann. So kommt Dynamik in die geschwisterliche Beziehung: neue Annäherung, aber auch Eifersucht. Micha ist sehr differenziert und sensibel gezeichnet als ein Jugendlicher in Nöten. Anders als in vielen Geschichten aber wird hier gezeigt, was der chronisch unterschätzte kleine Bruder zu geben vermag, wenn es darauf ankommt.

      Die vielen Probleme sind ohne Weichzeichner skizziert. Aber an der Seite des kleinen Radfahrers bleibt die Geschichte leicht und im Fluss. Indem sie ihre ernsthaften Themen mit solcher Selbstverständlichkeit behandelt, stellt sie allerdings auch ihr Licht unter den Scheffel: Für Zuschauer, die im Kino das Besondere erwarten, ist der Film beinahe zu unspektakulär geraten.

      Fazit: Der Kinderfilm "Ricky – Normal war gestern" erzählt mit großer Leichtigkeit und Realitätsnähe von den ganz alltäglichen Schwierigkeiten eines Jungen, wirkt dabei aber etwas unscheinbar.
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      1. Ricky ist zehn Jahre alt und träumt davon, einmal ein berühmter unbesiegbarer Kung-Fu-Meister zu werden. Im Moment jedoch ist das leider noch nicht der Fall, denn nie hat er eine wirkliche Chance gegen seinen größeren Bruder Micha und dessen beste Freunde, die ihn immer wieder ärgern. Doch dann zieht plötzlich die 13jährige Alex ins Dorf. Micha verliebt sich Hals über Kopf in sie, doch es ist Ricky, der sich zuerst mit ihr anfreunden kann. Die beiden Jungs machen einen Deal: Ricky muss Alex für Micha ausspionieren. Und erhält dafür „Personenschutz“ vom großen Bruder. Neben der Geschichte von Ricky erzählt der Film von Kai S. Pieck noch viel mehr. Es geht um die ganz „normalen“ Probleme des Größerwerdens, die erste Liebe, Geschwisterrivalität, Probleme der Eltern, Identitätssuche und andere Konflikte, die jedes Kind aus der eigenen Erfahrungswelt kennt. Kindgerecht und für die Zielgruppe angemessen werden diese Konflikte vermittelt, der erhobene Zeigefinger bleibt unten und das Happy End wirkt nicht gekünstelt, sondern authentisch und nachvollziehbar. Gut aufgelegte Kinder- und Jugendunterhaltung.

        Jurybegründung:

        Der zehnjährige Ricky lebt im kleinen Ort Herzfeld. Die Tischlerei seines Vaters verliert Aufträge. Die Eltern haben wenig Zeit für Ricky, der gerne im Familienbetrieb hilft. Micha, Rickys großer Bruder, interessiert sich wiederum nicht für die Tischlerei und die Sorgen und Nöte seiner Eltern. Er verbringt seine Zeit lieber mit seinen Freunden Dennis und Justin am Dorfteich. Ricky würde gerne dazu gehören, doch die älteren Jungs haben kein Interesse an dem nervigen Kleinen und drangsalieren ihn lieber. So ist Ricky oft allein, trainiert Kung-Fu mit seinem imaginären Freund, einem chinesischen Mönchsnovizen, oder verbringt die Zeit mit seinem Schulfreund, einem leidenschaftlichen Vogelkundler.

        Sein Alltag ändert sich, als die dreizehnjährige Alex mit ihrer großen Dogge LOCO ins Dorf zieht. Auch Micha interessiert sich für das Mädchen und bringt Ricky dazu, für ihn Alex‘ Vorlieben auszuspionieren. Dieser nimmt seinen Auftrag sehr ernst. Dafür erhält er Schutz vor den beiden Freunden. Und: Endlich wird Ricky von seinem Bruder wahrgenommen! Doch als sich zwischen Ricky und Alex eine Freundschaft entwickelt, gibt er Micha falsche Informationen.

        Ricky, neugierig und clever, beobachtet seine Umwelt, hört den anderen zu, hat Ideen und findet Lösungen für Konflikte. Allerdings kommen die Probleme etwas unvorbereitet daher und die Lösungsansätze gehen über Allgemeinplätze nicht hinaus. Sie werden kommuniziert, aber nicht filmisch erzählt. (Spaghettiessen ist der Beginn der Freundschaft zwischen Alex und Ricky). Alex, ein pubertierendes Mädchen, hört in der Regel Musik über Kopfhörer und sitzt sehr oft nur dekorativ in der Landschaft. Rickys Freund kann die einzelnen Vogelarten exzellent beschreiben, wird dabei jedoch in ein Kostüm gesteckt, welches ihn augenscheinlich als Junge aus einer anderen Zeit darstellt. Der Jury erschloss sich nicht, warum kluge Schüler altmodisch und streberhaft dargestellt werden müssen.

        Und dann gibt es da noch Micha, den großen coolen Bruder, Schulabbrecher, der ganz andere Zukunftswünsche als sein Vater hat. Somit ist permanenter Streit vorprogrammiert. Micha glaubt keine Chance zu haben, das Bild seines Vaters von ihm zu ändern: Beide begegnen sich sprachlos. Micha will Alex‘ Aufmerksamkeit, aber so cool er ist, schickt er seinen kleinen Bruder, um deren Vorlieben zu erkunden.

        Rickys Geschichte ist eine originäre Geschichte, dessen episodenhafte Struktur einem überzeugenden dramaturgischen Gesamtkonzept entgegensteht und den Film an manchen Stellen oberflächlich wirken lässt. Hervorzuheben ist jedoch vor allem die darstellerische Leistung des jungen Protagonisten Ricky (Rafael Kaul), der überzeugend und glaubwürdig spielt. Auch die Figur der Mutter ist wunderbar gespielt, realistisch und sparsam. Die Kamera zeigt die alltäglichen Probleme junger Menschen zumeist auf Augenhöhe. Es gelingen so wunderbare Bilder und Metaphern wie z.B. das Baumhaus, der Kung-Fu-Lehrer, das Totensegel oder die Verfolgungsjagd durch die älteren Jungs. Eine starke Szene auch, als Ricky einen toten Vogel findet und diesem gemeinsam mit seinem Freund zu einem letzten Flug verhilft. Mittels Papiersegel und Kerze, ein wunderbares Bild der beleuchtete Flugkörper am Abendhimmel. Im Genre Kinderfilm bietet RICKY immer wieder trotz des Abenteuers auch Szenen der Entspannung, ohne seinen Rhythmus zu verlieren. Den Ausschlag für das Prädikat gab vor allen Dingen die realistische Darstellung der Alltags-Situation einer Familie, deren berufliche Basis existentiell bedroht ist, sowie die Tatsache, dass der Film dem jungen Publikum Wege des Miteinanders aufzuzeigen vermag.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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