Rico findet gerade alles super. Seine Mutter und der Polizist Bühl sind zusammen und machen sich auf in einen „Knutschurlaub“. Und sein bester Freund Oskar wohnt jetzt mit seinem Vater auch in der Dieffe 93. So können sich die beiden noch häufiger sehen. Eigentlich also alles wunderbar. Doch als eines Tages der griesgrämige Nachbar Fitzke stirbt und Rico seine Steinsammlung hinterlässt, geht alles drunter und drüber. Denn aus Fitzkes Wohnung werden Steine gestohlen, eine rätselhafte Frau im gelben Regenmantel taucht auf und Oskar hat auch noch Krach mit seinem Vater und will nur weg. Eine heiße Spur auf der Jagd nach dem Steindieb führt Rico und Oskar an die Ostsee. Ob die beiden kleinen Detektive dort alle Rätsel lösen können? RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN ist der neueste Streich der Kinderfilmtrilogie nach den Buchvorlagen von Andreas Steinhöfel. Und dieser Abschluss unter der Regie von Neele Leane Vollmar zeigt noch einmal, was diese Filme so besonders, charmant und unterhaltsam machen. Schon von der ersten Minute an geht es mit einem sehr guten Tempo in die Handlung, die Charaktere werden auch für Neueinsteiger verständlich eingeführt, sodass jeder in die Welt der Dieffenbachstraße 93 in Berlin eintauchen kann. Diese Welt ist wie immer liebevoll gestaltet, Setting und Ausstattung sind absolut stimmig. Doch dieses Mal wird der Kosmos von Rico und Oskar um einen spannenden Handlungsort am Meer erweitert. Und auch hier stimmt alles, einschließlich der großartigen skurrilen Nebenfiguren, die von einem wie immer gut gelaunten Ensemble hochkarätiger Darsteller verkörpert werden, darunter dieses Mal Fahri Yardim, Friederike Kempter, Detlev Buck und Heike Makatsch. Spannung und Komik halten stets eine gute Balance, und immer wieder gibt es auch rührende Momente, ob nun zwischen Oskar und seinem Vater oder den beiden besten Freunden, die sich mittlerweile ergänzen wie Butter und Schokoaufstrich. Liebevoll gestaltete Animationen, angelehnt an die Buchvorlage, unterstützen die Szenen und nehmen gerade jüngere Zuschauer bei der Hand. Themen wie Freundschaft und Familie werden ganz nebenbei verhandelt, wobei die klassischen Modelle gar nicht im Mittelpunkt stehen. Es zählt einzig und allein nur, dass man glücklich ist und immer zusammenhält. Besonders schön kann man sehen, wie eng die beiden Hauptdarsteller Anton Petzold und Juri Winkler mittlerweile mit ihren Rollen verwachsen sind. Auch dass es hier zum ersten Mal zwischen Rico und Oskar so richtig kracht, können die beiden glaubhaft verkörpern. Und wenn Rico wieder einmal in Gedanken einen Begriff in seiner Vorstellung umdeutet oder Oskar ganz altklug selbst Erwachsenen die Welt erklärt, dann will man sich als Zuschauer gar nicht mehr von den beiden kleinen Helden verabschieden. Schnelle Dialoge, eine stimmungsvolle Musik, ein spannender Kriminalfall - RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN ist der krönende Abschluss einer Kinder- und Familienfilmreihe, die alles richtig gemacht hat. Mehr Spaß und mehr Charme kann Kinderkino nicht versprühen.
Jurybegründung:
Es ist schön mitzuerleben, dass auch der dritte Teil einer Filmreihe nicht verbraucht wirken muss, ganz im Gegenteil: RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN bietet kleinen wie auch großen Kinogängern abwechslungsreiche Unterhaltung.
Dieses Mal verschlägt es das Detektivduo an die Ostsee. Rico und Oskar verfolgen dahin die Diebin des Kalbsteines aus der Berliner Wohnung des grummeligen Herrn Fitzke.
Ohne langatmige Einführung befördert Regisseurin Neele Leana Vollmar die Zuschauer mitten hinein, ins Geschehen. Das zeigt, mit welchem Tempo der Film aufwartet. Und genau das hat die Jury durchaus goutieren können, war sie doch überzeugt davon, dass Kinder und Erwachsene, wie sie selbst auch, sofort von der Handlung eingenommen werden.
Wo es einer kurzen Erklärung bedarf, da hilft der Film mit kurzen, comichaften Animationsszenen weiter, die auch schon in der Buchvorlage Andreas Steinhöfels zu finden sind. Ein dramaturgischer Glücksgriff, wie die Jury bemerkt, der zugleich für Verknüpfungen und Verdichtung sorgt.
Auch RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN wartet wieder mit tollen Figuren und erstklassigen Schauspielern auf. Neben Anton Petzold und Juri Winkler als Rico und Oskar präsentieren u.a. Detlef Buck, Henry Hübchen, Karoline Herfurth und Fahri Yardim schauspielerische Bestleistungen und besonders erwähnenswert fand die Jury auch Heike Makatsch, die in der Rolle einer spiritistisch-angehauchten Kellnerin eine wirklich komische Nummer ist und somit ein Sidekick, den man gesehen haben muss.
Bei alldem ist es RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN gelungen, immer kindgerecht zu bleiben. Ganz selbstverständlich und unverkrampft fließen Themen wie Trauer und Abschied, Integration, bzw. Inklusion aber auch Scham und Nacktheit am FKK-Strand und auch der Umgang mit alternativen Lebensgemeinschaftsformen in den Film ein. Nicht alles ist komisch an RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN. Der Film zeigt ebenso Grundkonflikte wie große Emotionen und auch die durchaus gebrochene Lebensgeschichte seiner beiden Kinderhelden, die sich letztlich nach ein wenig Normalität sehnen.
Ob an der Ostsee oder im heimischen Berlin, bei RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN stimmt, nach Meinung der Jury, einfach alles bis ins Detail. Kamera, Setting, Timing, Dramaturgie. Sogar uralte Gags, wie der folgenhaften Tritt auf eine am Boden liegende Harke, kann der Film neues Leben einhauchen. Ihm gelingt auf überraschend klischeefreie Weise die Gratwanderung zwischen fast nostalgischem Kinderabenteuer und neuzeitlich schrillem Entertainment. Bei so viel Witz, Spannung und gut gemachter Unterhaltung hat die Jury einstimmig entschieden, dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“ zu verleihen.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
In dem letzten Film der Trilogie RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN geht es um ein neues Abenteuer der beiden Freunde Rico und Oskar. Nach dem Tod eines verrückten Nachbarn erbt Rico dessen außergewöhnliche Steinsammlung. Doch als Rico und Oskar feststellen, dass Ricos Lieblingsstein gestohlen wurde, wird ihr Detektiv- Spürsinn geweckt und sie ermitteln bei ihrem Abenteuer bis an die Ostsee. Der klassische Kinderkrimi ist ein netter Abschluss des Dreiteilers, wobei es empfehlenswert ist, die ersten beiden Teile vorher noch einmal aufzufrischen. Der rote Faden in der Haupthandlung wird gut abgeschlossen, ganz im Gegensatz zu den vielen Nebenhandlungen, in denen zwar viele bekannte Schauspieler mitspielen, die jedoch teilweise noch offen bleiben. Somit hätten wir uns für den dritten Teil ein deutlicheres Ende gewünscht. In dem Film werden verschiedene Kamerabewegungen sehr auffällig eingesetzt, was uns in Ricos Gedankenwelt hineinversetzt. Zudem fallen wieder die Comic-Sequenzen auf, die an die Buchvorlage erinnern und einzelne Szenen des Films verbinden. Erwähnenswert ist auch das farbenfrohe Bild, welches sich über den ganzen Film zieht. Den klassischen Kinderfilm empfehlen wir für Kinder im Alter ab 8 Jahren, vor allem für diejenigen, die sich für Detektiv-Geschichten interessieren.
Lustig: 3 Sterne
Abenteuerlich: 3 Sterne
Spannend: 4 Sterne
Mitreißend: 3 1/2 Sterne
Freundschaftlich: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 3 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)