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The Road to Guantanamo: Im Jahr 2001 fahren vier britische Muslime zu einer Hochzeit nach Pakistan. Auf ihrem Weg wollen sie sich ein Bild von der Situation in Afghanistan machen, das von amerikanischen Truppen als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September bombardiert wird. Im Chaos des Krieges wird die Gruppe auseinander gerissen, Monir wird von seinen Freunden getrennt, Ruhal, Asif und Shafiq gefangen genommen und in das berüchtigte Camp...

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Handlung und Hintergrund

Im Herbst 2001 reist der junge Brite Asif (Arfan Usman) nach Afghanistan, wo seine eher traditionell eingestellte Mutter eine Braut für ihn gefunden hat. Ihm folgen seine drei Freunde Ruhel (Farhad Harun), Shafiq (Rizwan Ahmed) und Monir (Waqar Siddiqui) über den Umweg Pakistan, um an der Hochzeitsfeier teilzunehmen. Während ihres Weges über die Grenze greifen die Amerikaner Afghanistan an. Bald finden allerorten Kampfhandlungen statt. So landen die drei Freunde aus England erst in US-Gefangenschaft und dann im Konzentrationslager Guantanamo.

Michael Winterbottoms

Von Großbritannien aus reist der junge Pakistani Asif 2001 nach Faisalabad, um seine Frau kennen zu lernen. Drei Freunde von ihm reisen nach und lassen sich in der Moschee vom Imam überreden, in Afghanistan den Menschen zu helfen. Als sie ankommen, beginnen die Amerikaner mit ihrem Bombardement des Landes. Beim Versuch, nach Pakistan zurückzukehren, geraten sie noch tiefer ins Kampfgebiet, wo sie von den Amerikanern festgenommen werden. Sie werden für Terroristen gehalten und nach Guantanamo transportiert.

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Im Jahr 2001 fahren vier britische Muslime zu einer Hochzeit nach Pakistan. Auf ihrem Weg wollen sie sich ein Bild von der Situation in Afghanistan machen, das von amerikanischen Truppen als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September bombardiert wird. Im Chaos des Krieges wird die Gruppe auseinander gerissen, Monir wird von seinen Freunden getrennt, Ruhal, Asif und Shafiq gefangen genommen und in das berüchtigte Camp in Guantanamo Bay gebracht, wo ihnen jahrelange Gefangenschaft und Folter bevorstehen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Michael Winterbottom,
  • Mat Whitecross
Produzent
  • Lee Thomas,
  • Andrew Eaton,
  • Melissa Parmenter
Darsteller
  • Farhad Harun,
  • Arfan Usman,
  • Riz Ahmed,
  • Waqar Siddiqui,
  • Shahid Iqbal,
  • Jason Salkey,
  • Jacob Gaffney,
  • Mark Holden,
  • Duane Henry,
  • William Meredith,
  • Payman Bina,
  • Adam James,
  • Ian Hughes
Musik
  • Molly Nyman,
  • Harry Escott
Kamera
  • Marcel Zyskind
Schnitt
  • Michael Winterbottom,
  • Mat Whitecross
Casting
  • Wendy Brazington

Kritikerrezensionen

    1. Der Film über vier Freunde, die aus dem heilen England mitten in einen Krieg geraten, mit dem sie eigentlich nichts zu tun haben, ist eine Geschichte, die versucht, den anonymen Häftlingen in Guantanamo ein Gesicht zu geben. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn hinter den schwarzen Kapuzen, wie man sie schon so oft gesehen hat, lassen sich Gesichter kaum erahnen. Von den Schicksalen derer, die dahinter stecken weiß man ebenso wenig wie von ihrer möglichen oder unmöglichen Schuld.

      Fest steht allerdings, dass die Menschenrechte hier auf den Kopf gestellt oder schlicht außer Kraft gesetzt werden. Sowohl Film als auch Realität zeigen, wie schnell es gehen kann, dass es auch in einem fortschrittlichen und modernen Land möglich ist, Menschen ohne anwaltliche Hilfe, eine faire Gerichtsverhandlung, ja sogar ohne Anklage in Haft zu halten. Problematisch wird es besonders, wenn man nach dem Motto verfährt: „Die sehen doch eh alle gleich aus.“, was jede Person, die sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort befindet und nicht besonders ‚amerikanisch’ aussieht, zu einem potentiellen Terrorsisten machen kann. Und somit wird der Film auch zu einer Darstellung dessen, was Angst, Unsicherheit und Vorurteile bewirken können, wenn sie aufeinander treffen.

      Es erscheint unverständlich, dass es nach allem, was man bisher durch die Geschichte der Menschheit hätte lernen können, noch Personen gibt, die zu glauben scheinen, durch Folter der Wahrheit näher zu kommen. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die befragten Gefangenen eine Schuld auf sich geladen haben oder nicht. Die Anstrengungen der amerikanischen Soldaten, Täter zu finden, wirken lächerlich und grausam. Insbesondere dann, wenn die Unschuld des Opfers längst bewiesen ist.

      „The Road to Guantanamo“ will möglichst authentisch sein. Und so werden die mit Archivmaterial angereicherten fiktiv nacherzählten Aussagen der drei Jugendlichen mit Stilmitteln aufbereitet, die an Dokumentarfilme erinnern. Dennoch wird dem Film durch diese fiktiven Elemente etwas von seiner Authentizität genommen, der erzählerischen Fantasie sind schließlich keine Grenzen gesetzt. Nun stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, eine solche Geschichte in einen unterhaltsamen Spielfilm zu verwandeln, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen? Schließlich will der Film Aufklärung betreiben.

      Dabei ist allerdings sehr problematisch, dass er eine sehr einseitige Sicht auf die Dinge einnimmt. Zwar steht die Geschichte der Jugendlichen im Vordergrund und somit auch ihre Perspektive, doch gerade weil der Film bis zu einem gewissen Grad dokumentarisch sein will, wäre es sinnvoll gewesen, auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen. Ich persönlich lasse mir nicht gerne sagen, was ich über eine Sache zu denken habe und wenn die Ansichten auch noch so sehr meinen eigenen entsprechen. Doch diesen Punkt des Films sollte jeder Zuschauer mit sich selbst vereinbaren.

      Fazit: Ein politisch sehr aktueller Film über die grausamen Auswüchse von Angst und Vorurteilen inmitten der modernen Welt.
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