Filmemacher und Comedian Mel Brooks hat sich in seiner 50-jährigen Filmkarriere dank Komödien und ganz besonders Parodien einen Namen gemacht. Nach dem Erfolg von „Robin Hood: König der Diebe“ im Kinojahr 1992 schickte er seine Parodie „Robin Hood: Helden in Strumpfhosen“ nur ein Jahr später 1993 an den Start. Doch wie ist es den Stars aus dem Klamauk-Film danach ergangen? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
Robin Hood (Cary Elwes)
Er ist der Titelheld, Strahlemann und Retter in der Not. Robin von Loxley kommt zu Beginn des Films nach England von den Kreuzzügen zurück und versucht seine gepfändeten Ländereien vom bösen Prinz John zurückzukriegen und ganz nebenbei Jungfer Marians Herz zu erobern. Dabei ist er sich nicht verlegen, bei den nicht ganz so tadelfreien Aktionen seiner Helden in Strumpfhosen um die Mithilfe seiner Zuschauer zu bitten.
Cary Elwes
Schauspieler Cary Elwes hat sich dank Auftritten in „Die Braut des Prinzen“ und „Robin Hood: Helden in Strumpfhosen“ einen Namen gemacht. Seitdem sah man ihn prominent in der „Saw“-Reihe und seit 2016 vermehrt im Fernsehen. Neben Auftritten als schmieriger Bürgermeister in der dritten Staffel „Stranger Things“, brachte er Suzie Meyers in der dritten Staffel von „Marvelous Mrs. Maisel“ um den Verstand. In jüngeren Jahren war er in Hollywood-Blockbustern wie „Mission Impossible: Dead Reckoning“ oder „Operation Fortune“ zu sehen. Der Engländer ist seit 2000 verheiratet und hat ein Kind.
Jungfer Marian (Amy Yasbeck)
Die rothaarige Jungfer Marian träumt von der einzig großen Liebe und dem Halter des Schlüssels zu ihrem Keuschheitsgürtel. Sie trägt die neueste Mode: einen echten Everlast. Schon beim ersten Treffen zwischen Marian und Robin sind die Gefühle greifbar.
Amy Yasbeck
Die US-Amerikanerin Amy Yasbeck hatte ihre bekanntesten Rollen in den 1990er Jahren. Von „Die Maske“ über den Mel-Brooks-Film „Dracula: Tot aber glücklich“ zeigte sie sich als Komikerin. 1998 wurde ihr Kind geboren, ein Jahr später heiratete sie den Schauspieler John Ritter. 2003 verstarb dieser tragisch an einem Herzfehler. Danach zog sich Amy Yasbeck zwar nicht völlig aus der Öffentlichkeit zurück, war jedoch nur noch vereinzelt in Fernsehserien wie „Bones“, „Modern Family“ und „Pretty Little Liars“ zu sehen.
Prinz John (Richard Lewis)
Der hinterhältige Bruder des rechtmäßigen König Richards hat sich in seiner Abwesenheit schnurstracks auf den Thron gesetzt. Während er dem Volk immer mehr Steuern auf den Hals hetzt, entspannt er im Whirlpool und wundert sich, warum sich andauernd die Position seines Muttermals ändert.
Richard Lewis
Als Stand-Up-Comedian hat sich Richard Lewis seit 1970er Jahren seine Brötchen verdient. Als Jugendfreund von „Seinfeld“-Erfinder Larry David ist er natürlich Teil der semi-biografischen Serie „Curb Your Enthusiam“. Am 27. Februar 2024 verstarb Richard Lewis im Alter von 76 Jahren an einem Herzinfarkt. Bis zu seinem Tod stand er vor der Kamera und war in der zwölften und letzten Staffel „Curb Your Enthusiasm“ zu sehen.
Sheriff von Nuttingham (Roger Rees)
Der Sheriff mit den Wortfindungsstörungen versucht sich schon seit geraumer Zeit an Robin Hood zu rächen. Als er die holde Jungfer Marian zum ersten Mal trifft, will er ihr sofort an den Everlast, ohne zu wissen, dass dies ohne Schlüssel recht schwierig ist. Dennoch lässt er nichts unversucht, Robin zu peinigen und mit seinen linken Freunden aus Little Italy krumme Dinger zu ziehen.
Roger Rees
Der walisische Schauspieler Roger Rees war weniger für seine komödiantischen Einlagen bekannt, sondern vornehmlich am Theater anzutreffen. Für seine Darbietung in Charles Dickens „The Life and Adventures of Nicholas Nickleby“ erhielt er etwa den Tony Award und den Olivier Award. Berühmte Auftritte in Fernsehserien absolvierte er in „The West Wing“ und „Warehouse 13“, war Teil des Casts von Filmen wie „The Prestige“ und „Der rosarote Panther“. 2015 verstarb er im Alter von 71 Jahren an den Folgen eines Gehirntumors.
Bruder Hatschi (Dave Chapelle)
Der Austauschstudent Hatschi ist der Sohn von El Niesreiz, mit dem Robin aus dem Kerker in Israel fliehen konnte. Niesreiz bat Robin, sich um seinen Sohn zu kümmern, da er ein sturer Bock sei. In England angekommen, treffen sich Robin und Hatschi und freunden sich schnell an. Mit seinen Air Jordans im Gepäck macht Hatschi nicht nur öfter Verschnaufpausen, sondern wird zum Ende des Films als erster schwarzer Sheriff ausgerufen.
Dave Chapelle
Den Startschuss in eine ruhmreiche Karriere erlebte Dave Chapelle 1993 dank der Verkörperung als Bruder Hatschi in „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“. Seitdem ist der US-Amerikaner ein gefeierter Stand-Up-Comedian, füllt auch 2024 regelmäßig die Hallen in Rekordzeit und zeigt seine Stand-Up-Shows auf Netflix. Bemerkenswerte Auftritte hatte er in Filmen wie „E-Mail für Dich“, „Con Air“ und „A Star is Born“. Neben Emmy Awards wurde er mehrfach mit Grammy Awards für seine Comedy Alben ausgezeichnet. Dave Chapelle ist verheiratet und hat drei Kinder.
Blinzler (Mark Blankfield)
Der treue, blinde Diener der Familie Loxley blieb als einziges Verbindungsmitglied zu Robins Vergangenheit an den Grundmauern seiner Ländereien zurück. Während seine Familie unter anderem von der Pest dahin gerafft wurde, hat Blinzler nichts besseres zu tun, als auf der Toilette den Playboy für Blinde zu „lesen“. Doch im Kampf ist sich Blinzler nicht zu schade, tatkräftig mitzuhelfen und auf der Aussichtsplattform zu schätzen, ob sich Gegner nähern.
Mark Blankfield
Als Komiker gebucht, erlangte Mark Blankfield durch die Variety-Show „Fridays“ in den 1980er-Jahren erste Bekanntheit. Für Mel Brooks stand er ein weiteres Mal in „Dracula: Tot aber glücklich“ vor der Kamera, ehe er meist nur noch in Fernsehproduktionen wie „Walker, Texas Ranger“ und „Sabrina – Total Verhext“ zu sehen war. Nach 2003 zog er sich aus dem Showbusiness weitgehend zurück. Im Jahr 2020 feiert er seinen 70. Geburtstag.
Little John (Eric Allan Kramer)
Ein großer Muskelprotz mit weichem Kern: Little John schließt sich gemeinsam mit seinem besten Freund Will Scarlett Robins Sache an, als die viel zu hohen Steuern ihn in den Wald getrieben haben. Obwohl er das Herz am rechten Fleck hat und für die Bürger des Landes kämpft, überzeugt er nicht durch den größten Intelligenzquotienten.
Eric Allan Kramer
Als Kampfchoreograph fand er den Weg nach Hollywood und konnte sich nach seinem Auftritt in „Helden in Strumpfhosen“ in einer Vielzahl an Fernsehserien zeigen. Längere Rollen hatte er in Serien wie „Meine Schwester Charlie“ als liebenswerter Vater oder in der Amazon-Serie „Lodge 49“, wo er einen herzensguten Loser darstellt.
Will Scarlett O’Hara (Matthew Porretta)
Niemand auf der Welt ist so gut mit den Messern zugange wie der gutaussehende Will Scarlett O’Hara. Aus dem Südstaatenadel stammend – und nebenbei dem Film „Vom Winde verweht“ durch den Kakao ziehend – ist er der beste Freund von Little John und wird Teil der Helden in Strumpfhosen.
Matthew Porretta
Der US-Schauspieler stammt aus einer echten Showbiz-Familie und wurde nach seiner Nebenrolle in „Robin Held – Helden in Strumpfhosen“ selbst zum Titelheld in der Fernsehserie „Robin Hood“ der 90er-Jahre. Für Mel Brooks absolvierte auch er einen Auftritt in „Dracula: Tot aber glücklich“. Neben Gastauftritten in Serien wie „Good Wife“, „Unforgettable“ und „The Blacklist“ steht er heute vermehrt in der Sprecherkabine für Videospiele wie „Control“, „Quantum Break“ oder „Grand Theft Auto V“. 2023 hörten Videospiel-Fans ihn als Titelheld in „Alan Wake 2“ sprechen und singen, während Ilkka Villi sein Gesicht lieh.
Latrine (Tracey Ullman)
Ist sie die Hofhexe oder doch die Hofköchin? So ganz ist man sich bei Latrine nicht so recht sicher. Eins steht fest: Sie ist Hals über Kopf in den Sheriff von Nuttingham verliebt und will nichts anderes, als den Bullen zu ehelichen. Übrigens hat ihre Familie einst eine Namensänderung angeordnet: Vorher hieß sie Scheißhaus. Eine gute Änderung, wie ihr Prinz John bescheinigt.
Tracey Ullman
Die britisch-amerikanische Komikerin konnte sich schon vor ihrem Auftritt als Latrine in „Helden in Strumpfhosen“ einen Namen machen und hatte sogar ihre eigene Show, „Die Tracey Ullman Show“. Heute zählt sie zu den reichsten Komikerinnen aus Großbritannien. Im Anschluss an „Helden in Strumpfhosen“ sah man sie in „Ally McBeal“, „Howard’s End“ und „Mrs America“. Für den Pixar-Film „Onward – Keine halben Sachen“ stand sie für eine kleine Nebenrolle in der Sprecherkabine. Sie ist Witwe und hat zwei Kinder.
Brummdildo (Megan Cavanagh)
Die Hofdame von Jungfer Marian tut alles dafür, dass Marian weder den Falschen heiratet noch ihren Auserkorenen zu früh küsst. Als sie mit Marian die Bürger im Wald aufsucht, hat sie ein Auge auf Little John geworfen.
Megan Cavanagh
Mit ihrem Filmdebüt in „Eine Klasse für sich“ feierte sie einen fulminanten Einstand in Hollywood und konnte nach „Robin Hood: Helden in Strumpfhosen“ auch in „Dracula: Tot aber glücklich“ begeistern. Seitdem sieht man sie weniger vor der Kamera, sondern hört ihre Stimme. In „Jimmy Neutron“ leiht sie der Mutter Judy Neutron die Stimme und ist im „Winx-Club“ als Luna zu hören.
Rabbi Tuckman (Mel Brooks)
Der Rabbi reist mit seinem beschickerten Esel und seiner kostbaren Fracht durch die Ländereien, stets auf der Suche nach neuen Interessenten für Beschneidungen. Dank seines Weines und dem guten Rat kann er Robin und Marian nicht nur zusammenbringen, sondern sie am Ende des Filmes auch miteinander vermählen.
Mel Brooks
„Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ ist der zehnte Spielfilm für Schöpfer und Regisseur Mel Brooks. Seit den 1940ern steht er auf der Bühne und konnte gemeinsam mit seinen besten Freund Carl Reiner und ihrem Sketch „The 2000-Year-Old-Man“ die Menschen begeistern. Einen Oscar gewann er für das Drehbuch seines Debütfilms „Frühling für Hitler“ 1969. Nach „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ drehte Brooks seinen bislang letzten Film „Dracula: Tot aber glücklich“ 1995 mit Leslie Nielsen in der Hauptrolle. In den 2010ern hörte man ihn vornehmlich in Animationsfilmen wie den „Hotel Transsilvanien“-Filmen als Vlad oder „Toy Story 4“ als Elefant. Bis zum Tod seines besten Freund Carl Reiner im Juni 2020 schauten die beiden tagtäglich die aktuellen Folgen von „Jeopardy“, wie man in einer Folge von „Comedians in Cars getting Coffee“ erfuhr. 2023 feierte die Sketch-Serie „Die verrückte Geschichte der Welt, Teil 2“ Premiere in der Brooks am Drehbuch mitwirkte und in einer kleinen Rolle zu sehen war. 2024 wurde er für sein Lebenswerk mit einem Ehrenoscar prämiert. Er ist 97 Jahre alt.
„Robin Hood – Helden im Strumpfhosen“ im Stream zuhause
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