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Rocca verändert die Welt: Familienfilm und moderne „Pippi Langstrumpf“-Interpretation über das mutige Mädchen Rocca, die nicht nur an ihrer neuen Schule alles auf den Kopf stellt.

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Handlung und Hintergrund

Die elfjährige Rocca (Luna Maxeiner) ist ein echter Wirbelwind und immer gut gelaunt. Weil ihr Vater (Volker Bruch) als Astronaut auf der Internationalen Raumstation ISS ist, und die Mutter bei Roccas Geburt gestorben, kommt die neugierige Chaotin bei der Großmutter in Hamburg unter. Die hat allerdings schnell genug von dem Durcheinander. Als Rocca dann das Eichhörnchen Klitschko mitbringt, passiert ein Unfall und die Oma landet mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Rocca ist auf sich allein gestellt.

In Hamburg kommt sie gleichzeitig das erste Mal auch an eine ganz normale Schule. Dort bringt Rocca natürlich alles durcheinander. Mutig nimmt sie es mit den Mobbern der Klasse auf. Der Direktor hält von dem Neuzugang gar nichts — ein Kind braucht einen Erziehungsberechtigten und die sind im Fall von Rocca gerade rar. Der Direktor will das Amt einschalten. Dafür setzt sich die Lehrerin Frau Behrendt (Mina Tander) für Rocca ein. Und außerdem hat Rocca in Hamburg einen neuen Freund gefunden: den Obdachlosen Caspar (Fahri Yardim).

„Rocca verändert die Welt“ — Hintergründe

In ihrem Spielfilmdebüt erzählt Katja Benrath nach dem Drehbuch von Hilly Martinek („Honig im Kopf“) eine abenteuerliche Geschichte für die ganze Familie, die an einen der großen Klassiker der Kinderfilme angelehnt ist: „Pippi Langstrumpf“. Denn genauso wie das große Vorbild lässt sich auch die mutige Rocca von niemanden etwas einreden oder gar Angst machen. Gerechtigkeit geht für sie immer vor.

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Gespielt wird die herzensgute Chaotin von Jungdarstellerin Luna Maxeiner (Sara Winter aus „Club der roten Bänder“), die ein großes Ensemble deutscher Schauspieler anführt. Mit dabei ist nicht nur „Babylon Berlin“-Star Volker Bruch, sondern auch Komiker und Darsteller Fahri Yardim („Dogs of Berlin“). Die Lehrerin Frau Behrendt wird von Mina Tander („Antonio, ihm schmeckt’s nicht!“) gespielt. Und auch der große Detlev Buck („Magical Mystery“) sowie Komikerin Cordula Stratmann („SMS für dich“) schauen in Gastrollen vorbei, wenn Rocca alles durcheinander bringt.

Beim Deutschen Filmpreis 2019 wurde „Rocca verändert die Welt“ als bester Kinderfilm ausgezeichnet.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Katja Benrath
Produzent
  • Tobias Rosen
Darsteller
  • Barbara Sukowa,
  • Luna Marie Maxeiner,
  • Fahri Yardim,
  • Mina Tander,
  • Detlev Buck,
  • Volker Bruch,
  • Michael Maertens,
  • Cordula Stratmann,
  • Ivan Doan,
  • Claire Wegener,
  • Marta Laubinger,
  • Natalya Bogdanis
Drehbuch
  • Hilly Martinek
Kamera
  • Torsten Breuer
Schnitt
  • Jan Ruschke
Casting
  • Daniela Tolkien

Kritikerrezensionen

    1. Das Langfilmdebüt von Katja Benrath erzählt seine Geschichte rund um ein quirliges und abenteuerlustiges 11-jähriges Mädchen als unterhaltsamen Kinder- und Familienfilm, der rundherum für gute Laune sorgt.

      Ein Flugzeug landen, ein Eichhörnchen retten, Auto fahren. Für Rocca beginnt der Tag schon sehr abenteuerlich. Aber für die wuselige 11-Jährige kein Problem. Schließlich ist Rocca im Astronautenhafen Baikonur großgeworden und hat all die Trainings mitgemacht, die ihr Papa, der wirklich Astronaut ist, auch absolvieren musste. Jetzt aber ist Papa auf einer Mission unterwegs und Rocca soll bei ihrer Großmutter in Hamburg wohnen. Doch die will sich gar nicht um Rocca kümmern und stürzt außerdem am Tag nach Roccas Ankunft so schwer, dass sie ins Krankenhaus muss. Nun ist Rocca auf sich allein gestellt. Zum Glück nicht lange. Denn Rocca findet schnell Freunde. Ob der Obdachlose Casper, den sie sofort ins Herz schließt, oder die Nachbarskinder, die es total spannend finden, wie abenteuerlustig Rocca ist. Oder auch der Direktor der Schule, auf die Rocca gehen muss, obwohl man da, wie Rocca sagt, doch gar nicht das lernt, was wirklich wichtig ist. So wie nett zueinander sein. Oder dafür sorgen, dass es allen Menschen ein bisschen besser geht. Und wenn einem das keiner wirklich beibringt - dann muss man es halt selbst in die Hand nehmen, findet Rocca. Und so fängt sie an, die Welt um sie herum einmal kräftig durchzuschütteln. Unkonventionell, abenteuerlustig und immer fröhlich: das ist Rocca, die Heldin in Katja Benraths Langfilmdebüt ROCCA VERÄNDERT DIE WELT. Und so wie Rocca die Welt um sie herum erobert, so erobert sie auch die Herzen der Zuschauer. Luna Marie Maxeiner verkörpert Rocca als perfekte grundpositive Identifikationsfigur für die Zielgruppe: ein stets optimistisches Mädchen, das keine Scheu vor Menschen hat und sich von allem, was sie umgibt, inspirieren lässt. Sowohl die großartigen Kinderdarsteller als auch das Erwachsenensemble, angeführt von Fahri Yardim, Barbara Sukova, Mina Tander und Michael Maertens, werden von Benrath souverän geführt, der große Spielspaß ist spürbar, und jede Figur erhält ihre eigene Geschichte, die von Hilly Martineks Drehbuch ernstgenommen wird. Am Ende des Films, bei dem die sommerlich leuchtenden Bilder ebenso die gute Stimmung unterstreichen wie auch der gut zusammengestellte Soundtrack, strahlt man mit der Heldin um die Wette. Und bekommt Lust, auch ein bisschen die Welt zu verändern.

      Jurybegründung:

      Mit einer interessanten Story, tollen Akteuren und einem wirklich gelungenen Sidekick überrascht ROCCA VERÄNDERT DIE WELT. Die Ähnlichkeiten zu Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ sind in Katja Benraths Spielfilm auf Anhieb zu erkennen. Ein Mädchen, das zusammen mit einem Eichhörnchen ein altes Haus bewohnt und ideenreich die Erwachsenenwelt hinterfragt. Allerdings bietet Rocca für das heutige Publikum ein wenig mehr Realitätsanbindung als ihre „Kollegin“ aus Schweden.

      Dabei ist die 11-jährige Rocca weder auf Instagram noch YouTube zuhause. Das Mädchen hat bislang mit seinem Vater in Baikonur gelebt. Weil der aber gerade mit der ISS um die Erde schwebt, muss Rocca zurück nach Hamburg. Dort soll sie bei ihrer Oma wohnen und endlich auch in einer normalen Schule unterrichtet werden. Aber natürlich passiert dann noch eine Menge mehr.

      ROCCA VERÄNDERT DIE WELT bietet Kindern eine ebenso lebenslustige wie intelligente und vor allem selbstbewusste Protagonistin. Ein Mädchen, das zeigt, dass sich viele Probleme lösen lassen, wenn sie nur zielstrebig genug angegangen werden. „Think outside the box“ fällt dann auch in der Filmdiskussion als ein mögliches Motto für den Film. Wie ein kleiner Wirbelwind fährt Rocca in tradierte Strukturen, hinterfragt, was sie entdeckt, und überzeugt letztlich auch die Erwachsenen von ihrem Treiben. Ohne jegliche Berührungsängste geht Rocca auf Menschen und Konflikte zu und löst Probleme mit unkonventionellen Mitteln. Da können sicherlich auch Eltern noch jede Menge dazulernen.

      ROCCA VERÄNDERT DIE WELT ist ein handwerklich sehr gut gemachter Film, der mit einer gelungenen Dramaturgie, perfektem Timing und einem stimmigen Soundtrack mitreißt. Mit zur positiven Wertung hat auf jeden Fall auch das Casting beigetragen. Die 12jährige Luna Marie Maxeiner wird ihrer Rolle mehr als gerecht und kann ihre erwachsenen Kollegen Fahri Yardim, Barbara Sukowa und auch Cordula Stratmann mitunter locker gegen die Wand spielen. Aber auch diese Charaktere sind gut und vor allem so glaubhaft angelegt, dass auch erwachsene Zuschauer nicht entgeistert mit den Augen rollen. Da macht es sogar Spaß, eine Sorgerechtsverhandlung vor Gericht erleben zu können. Nur manchmal hätte der Film, für die Ohren der Jury, sprachlich noch ein wenig ausgefeilter sein dürfen, denn einige Dialoge wirken mitunter doch ein wenig pädagogisch-konstruiert bzw. in den Mund gelegt.

      Dennoch war die Jury begeistert von dem Witz, dem Humor und der Leichtigkeit, mit denen ROCCA VERÄNDERT DIE WELT erzählt und auch davon, dass er keine Berührungsängste bei schwierigen Themen wie Obdachlosigkeit zeigt. Im Gegenteil: auch hier versucht der Film interessante Lösungsansätze zu finden, die ins kindliche Denken passen, ohne allzu absurd zu geraten.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      In dem Film ROCCA VERÄNDERT DIE WELT ist das aufgeschlossene, elfjährige Mädchen Rocca die Hauptfigur. Sie hat Freude am Leben und möchte dies mit anderen Menschen teilen. Das Mädchen ist zu allen Personen freundlich und bemüht, allen zu helfen. Rocca kommt zu Beginn des Films in eine neue Lebenssituation: Nachdem ihr Vater als Astronaut zur Raumstation ISS geflogen ist und weil ihre Mutter nicht mehr lebt, soll sie zunächst bei ihrer verbitterten Großmutter in Hamburg wohnen, welche die Enkelin nicht mit offenen Herzen empfängt. In Hamburg geht sie auch zum ersten Mal auf eine richtige Schule und erlebt die Welt ihrer Mitschüler, welche von Social Media und auch Mobbing geprägt ist. Gleich am ersten Tag hat ihre Großmutter einen Unfall und muss ins Krankenhaus. Dadurch ist Rocca auf sich allein gestellt, was ihr jedoch keine Probleme macht. Doch ein Kind darf nicht alleine wohnen und das Jugendamt steht vor der Tür. Kann Rocca mit ihrer positiven Art auch dieses Problem lösen? Der Film und die Hauptfigur erinnern an „Pippi Langstrumpf“. Die Geschichte ist nicht nur in die Gegenwart verlegt. Es werden auch viele neue und wichtige Themen aufgegriffen: Freundschaft, Familie, soziale Unterschiede, Verlust, Mobbing und Lebensfreude. ROCCA VERÄNDERT DIE WELT ist filmisch sehr gelungen umgesetzt. Kameraführung und Schnitt sind ruhig und an den Szeneninhalten orientiert. Kostüme und Kulissen sind sehr detailreich, passen zu den einzelnen Charakteren und zeigen die Alltagswelt realistisch. Fast alle Figuren machen innerhalb der Geschichte eine Entwicklung durch, was von den Schauspielern sehr gut verkörpert wird. Die Haupthandlung wird durch viele Nebenstränge ergänzt, die alle in einem großen Zusammenhang stehen und am Ende logisch zusammengeführt werden. Wir empfehlen den Film allen Jungen und Mädchen ab 9 Jahren sowie interessierten Erwachsenen. ROCCA ist ein unterhaltsamer Film, der sehr berührt und zum Nachdenken anregt, den Zuschauer aber am Ende mit einem guten Gefühl entlässt.

      lustig: 4 Sterne
      berührend: 4 Sterne
      unterhaltsam: 4 Sterne
      lehrreich: 5 Sterne
      moralisch: 5 Sterne

      Gesamtbewertung: 4,5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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