Die musikalische Komödie hat großen Unterhaltungswert und sollte Cristina do Rego zum endgültigen Durchbruch verhelfen.
Die Geschichte erinnert an „
Mitten ins Herz - Ein Song für dich„, aber Katharina Eyssen, die bislang die Drehbücher für so unterschiedliche Kinofilme wie die Körpertauschkomödie „Seitenwechsel“ und das tragikomische Krebsdrama „
Heute bin ich blond“ geschrieben hat, erzählt sie ganz anders: John Winter, Deutschlands erfolgreichster Popstar, hat sich auf einen Eso-Trip begeben und dabei jegliche Inspiration verloren. Weil er seine besten Songs geschrieben hat, wenn er Liebeskummer hatte, soll die junge Assistentin seines Managers dafür sorgen, dass er unglücklich wird. Tom Beck ist die Rolle wie auf den Leib geschrieben. Der „Einstein“-Star hat eine Musical-Ausbildung absolviert und diverse Alben veröffentlicht. Dank Johns Ashram-Erleuchtung spielt Beck diesmal ganz ungewohnt mit angezogener Handbremse, deutet aber immer wieder an, dass die Überholspur nach wie vor in dem Sänger steckt; das macht er richtig gut. Star des Films ist trotzdem Cristina do Rego. Seit zehn Jahren setzt die gebürtige Brasilianerin regelmäßig Glanzpunkte in Nebenrollen (etwa als Serientochter von Matthias Matschke in „Pastewka“), und oft genug strahlt sie dabei derart hell, dass sie die jeweiligen Hauptdarsteller fast in den Schatten stellt; ohne sie wären die „Schnitzel“-Filme mit Armin Rohde und Ludger Pistor um eine große Attraktion ärmer. Auch in „Rockstars zähmt man nicht“ hat sie die besten Szenen, zumal sie im Unterschied zu vielen übereifrigen Kolleginnen ihres Alters nicht viel Aufwand braucht, um komödiantische Effekte zu erzielen. Die Kernidee des Films mag nicht originell klingen, aber was sich Eyssen über die amüsanten Dialoge hinaus alles hat einfallen lassen, um Lou und John das Leben schwer zu machen, besitzt großen Unterhaltungswert, zumal Regisseur Kai Meyer-Ricks das Drehbuch angemessen temporeich umgesetzt hat. tpg.